Forschung 27.12.2022, 08:00 Uhr

Drohne schützt Fledermäuse vor Windkraft-Tod

Verfahren mit Warnblitzen und Ultraschall der Universitäten Tel Aviv und Haifa hält Tiere fern.
So ist die Drohne zum Schutz von Fledermäusen aufgebaut
(Quelle: Remote Sensing)
Forscher der Universitäten Tel Aviv und Haifa haben eine spezielle Drohne entwickelt, die Windparks überfliegt und dabei Licht- und Ultraschall-Signale aussendet, damit Fledermäuse und Vögel den für sie lebensgefährlichen Bereich meiden. Versuche mit direkt an den Anlagen befestigten Signalgebern schlugen fehl, da Lichtblitze und Ultraschallpulse immer von derselben Stelle kamen. «Doch wenn Signale stationär und konstant sind, neigen Tiere dazu, sich an sie zu gewöhnen und sie schliesslich zu ignorieren», sagt Forschungsleiter Yossi Yovel von der Universität Tel Aviv.

Erfolgreiche Tests im Hula-Tal

Yovels Doktorand Yuval Werber hat die neue Drohne im Hula-Tal getestet, in dem zwar keine Windgeneratoren stehen, die Aktivität von Fledermäusen jedoch sehr gross ist. Sie flog in einer Höhe von 100 Metern immer hin und her. «Um die Aktivität der Fledermäuse zu verfolgen, verwendeten wir Radar auf dem Boden, das Fledermäuse in Höhen von 100 Metern und mehr erkennt. Auch Lidar kam zum Einsatz, ein laserbasiertes Gerät, das Objekte auf kurze Entfernungen und in niedrigeren Höhen erkennt. Gleichzeitig machten wir akustische Aufnahmen der Fledermäuse im Flug mit Empfängern, die in Höhen zwischen einem Meter und 300 Metern platziert waren», so Werber.

Das Ergebnis war eindeutig. In dem Bereich, der geschützt werden sollte, weil dort eine virtuelle Windmühle stand, nahmen die Flüge der Fledermäuse und Vögel drastisch ab. Die Drohne soll laut den Experten aber nicht ständig eingesetzt werden, sondern nur dann, wenn erhöhte Flugbewegungen erwartet werden. «Einerseits verhindert diese Technik das Töten von Fledermäusen und andererseits ermöglicht sie die kontinuierliche Produktion von grüner Energie. Jetzt wollen wir das Verfahren in einem Windpark testen, um die Effizienz des Geräts unter diesen Bedingungen zu beweisen», meint Yovel abschliessend.



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