News 13.02.2018, 12:47 Uhr

Nach Preiserhöhung: Wie kündige ich den Kabelanschluss?

Ab April steigen die Kosten für den Kabelanschluss auf rund 40 Franken. Wir zeigen, wie man als Mieter den Anschluss richtig kündigt und stellen Alternativen vor.
Der Preis für den Kabelanschluss schlägt auf: Ab April 2018 werden monatlich Fr. 39.90 fällig. Das sind 3 Franken mehr als letztes Jahr und fast 16 Franken mehr als noch 2013 (Fr. 24.10). Der Kabelanschluss, der für den Empfang der Grund-TV-Sender gebraucht wird, kostet damit satte 66 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Begründet wird dies mit den steigenden Kosten für die Netzinfrastruktur. Mit Fr. 478.80 Jahresgebühr ist der Kabelanschluss nun noch teurer als die Konzessionsgebühr (Billag).

Kabelanschluss plombieren - wie muss ich vorgehen?

Den Kabelanschluss plombieren – so gehts
Sofern Sie weder Ihren Internet-Anschluss noch das TV-Angebot über den Antennenanschluss beziehen (oder vorhaben, diese Dienste zukünftig beispielsweise über das Telefonnetz zu beziehen), gibt es die Möglichkeit, den Anschluss plombieren zu lassen. Dies spart Ihnen die monatliche Gebühr von Fr. 39.90 im Monat. Dies ist allerdings mit bestimmten administrativen Vorgängen verbunden, die sich je nach Ausgangslage unterscheiden können. 
Vorgehen für Mieter
Der Mieterverband stellt Musterbriefe bereit
Wenn Sie als Mieter einer Wohnung den Anschluss plombieren lassen wollen, besteht der erste Schritt darin, herauszufinden, wie die Kabelgrundgebühr verrechnet wird. Dies sollte in Ihrem Mietvertrag und/oder Ihrer Nebenkostenabrechnung vermerkt sein. Sofern Sie dafür keine separate Rechnung von der UPC erhalten (bei Mietwohnungen sehr selten), sind die Kabelgrundgebühren in der Regel Teil der Nebenkosten oder der Nettomiete. So gehen Sie vor:
1. Kündigen Sie den Kabelanschluss. Verfassen Sie eine schriftliche Kündigung und senden Sie diese sowohl an Ihren Vermieter, als auch an den Netzbetreiber.
2. Wenn die Kabelgebühren Teil der Nettomiete sind, so muss der Vermieter im Kündigungsschreiben über die fällige Reduktion der Nettomiete hingewiesen werden. In der Regel muss die Reduktion spätestens ab dem nächsten ordentlichen Kündigungstermin in Kraft treten.
3. Wenn Sie Kabelgebühren als separate Nebenkostenpauschale verrechnet werden, muss dies ebenfalls im Kündigungsschreiben vermerkt sein. Auch hier muss der Vermieter diese Pauschale dann spätestens ab dem nächsten Kündigungstermin streichen.
4. Wenn die Gebühren über die Akonto Nebenkostenabrechnung verrechnet werden, fallen diese bei der nächsten Abrechnung weg (allenfalls Teilzahlung). 
Einen entsprechenden Musterbrief stellt der Mieterinnen- und Mieterverband auf Ihrer Website zur Verfügung. Unter der Adresse go.pctipp.ch/1504 werden Sie direkt auf das Formular weitergeleitet. Ist der Kabelanschluss gekündigt und die zuvor noch angefallenen Gebühren beim Netzbetreiber abgegolten, dürfen Ihnen keine Gebühren mehr verrechnet werden. Weiter ist der Vermieter verpflichtet, Sie offiziell über die entsprechende Mietzinsanpassung zu informieren oder gegebenenfalls ein geänderter Mietvertrag zuzustellen.
Weigert sich der Vermieter, den Anschluss plombieren zu lassen, kann der Artikel 35a des Fernmeldegesetzes geltend gemacht werden, wonach dem Mieter keine Gebühren angelastet werden dürfen, wenn der Mieter den Anschluss nicht mehr benötigt oder von Anfang an nicht benutzen möchte.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wer bezahlt die Plombierung? und Was sind die Alternativen?

Wer bezahlt die Plombierung? und Was sind ...

Wer bezahlt die Plombierung?

Die Plombierung ist ein technischer Vorgang für den eine Fachkraft hinzugezogen wird. Gemäss dem Bundesamt für Kommunikation (Bakom) ist die vertragliche Vereinbarung zwischen Netzbetreiber und Vermieter für die Kostenübernahme der Plombierung relevant, sofern keine vertragliche Vereinbarung zwischen Mieter und Vermieter getroffen wurde. Wurde keinerlei Vereinbarung getroffen, wird die Kosten der Plombierung in der Regel vom Anbieter (also z.B. UPC) übernommen.

Was sind die Alternativen?

Die erneute Erhöhung der Kabelanschlussgebühren ist ein dicker Hund. Zumal sich für den Endkunden keine wirkliche Leistungsverbesserung ergibt. Bei einer solchen Politik darf man sich schon mal nach anderen Optionen umsehen. Wenn man sich gegen einen Internetanschluss und ein TV-Angebot über den Kabelanschluss entschliesst, bleibt die Frage nach Alternativen. Diese sind mannigfaltig
DSL
Eine Glasfaserbuchse muss in älteren Gebäuden meist nachträglich montiert werden
Die Naheliegendste Option ist natürlich eine DSL-Leitung über den Telefon-Anschluss. Unter Umständen kann dies auch eine Glasfaserleitung sein (ob ihre Wohnblock bereits Glasfaser-tauglich ist, können Sie über go.pctipp.ch/1505 in Erfahrung bringen). Hier gibt es eine vielzahl an nationalen-, aber auch an regionalen Providern, die Kombipakete, bestehend aus Internet-, TV-, und Festnetzleitung, anbieten. Beachten Sie: Ist bei Ihnen in der Wohnung noch keine Glasfaserbuchse montiert, wird dies von einem Techniker der Stadtwerke übernommen. Die Kosten tragen meist die Stadtwerke selber.
LTE
Ein LTE-Router bietet Internet übers 4G-Datennetz
Bereits seit einigen Jahren gibt es LTE-Abonnements. Surfen und Fernsehen geschehen dann über das Datennetz, welches sonst auch zum Surfen über das Smartphone dient. Gewisse Provider, beispielsweise Sunrise oder Yallo, bieten solche Abonnements an. Hier werden LTE-Modems geliefert, die mittels einer SIM-Card die Verbindung zum Internet gewährleisten. Je nach Modem-Typ gibt es aber keine Netzwerk-Anschlüsse und auch der TV muss WLAN-fähig und Smart sein, um fernsehen zu können. Dies geschieht dann über Apps oder den TV-Browser.



Kommentare
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brosch
06.02.2018
.....dem kann ich nur Zustimmen..... Also diesen Text sollte der Autor nochmals durchlesen ... Deutsche Sprache schwere Sprache....

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EMkaEL
06.02.2018
ja, bitte noch mal durchlesen und anpassen. was noch viel schlimmer ist, es wird als alternative lediglich der telefonanschluss erwähnt.. ein moderner glasfaseranschluss wird komplett ignoriert! und wo findet man auf der upc seite dieses "spezialangebot für mieter"?

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Florian Bodoky
06.02.2018
Liebe Community Besten Dank für den Hinweis. Das kommt dabei raus, wenn verschiedene Versionen der Texte miteinander vermischt werden. Bzgl. Glasfaser: Der Satz sollte natürlich lauten: Ein Internet-Anschluss bei einem Provider, der NICHT ÜBER DIE TV-LEITUNG LÄUFT. Glasfaser ist hier natürlich miteingeschlossen. Als Glasfaserkunde bei Init7 liegt mir selbiges natürlich am Herzen. Freundliche Grüsse Florian Bodoky

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Charlito
06.02.2018
PCtipp meint Die erneute Erhöhung der Kabelanschlussgebühren ist ein dicker Hund. Zumal sich für den Endkunden keine wirkliche Leistungsverbesserung ergibt. Bei einer solchen Politik darf man sich schon mal nach anderen Optionen umsehen. Alternativen gäbe es genug Kann man bitte sagen welchen günstigen Alternativen, für TV + Internet + Phone, gibt? Ich bezahle CHF 59.- für TV (88 Sender, 64 HD) + Internet (40 Mbit/s) + Kostenlose CH Phone Zu Vergleichen: http://666kb.com/i/dqre8b3k08iecpff2.jpg Gruss, Charles

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Florian Bodoky
07.02.2018
Hallo Charles M-Budget hat gerade ihre Paket-Tarife angepasst und hat, wie wir finden, faire und individuell anpassbare Abos (siehe http://www.pctipp.ch/news/web-dienste/artikel/m-budget-alles-neu-bei-den-internet-tarifen-89260/). Auch Home 100 von Teleboy (https://www.teleboy.ch/home) lässt sich noch gut an. Kollege Bader hat im Januar-Heft ab Seite 50 eine grosse Vergleichsberatung vieler Schweizer Provider gemacht. Eventuell wirst du da ja fündig. Viele Grüsse Florian

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Charlito
07.02.2018
Hallo Florian Ich weiss ein direkter Vergleich der verschiedenen Angebote ist schwierig, so viele Varianten. Man kann sein Abo vergleichen, unter z.B, Tarifrechner von Dschungelkompass: https://www.dschungelkompass.ch/festnetz/ausgabe.xhtml Man kann sehen, zusammen mit M-Budget, upc hat ein sehr gut Angebot Was bei mir nicht passt sind die Kritiken, upc mit sein Koaxial-Netz, hat nicht leicht. Ich weiss, das ist nicht mehr Aktuell, aber ein quersubventioniert und unrentabel Glasfasernetzen … Gruss, Charles

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Wernilein04
08.02.2018
UPC = schlecht und teuer! Der schlechteste Anbieter verlangt am meisten! Aber bald spricht ja keiner mehr von UPC: Da wirft man eh das Handtuch!

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Klaus Zellweger
08.02.2018
Der schlechteste Anbieter verlangt am meisten! Aber bald spricht ja keiner mehr von UPC: Da wirft man eh das Handtuch! Da habe ich als Nicht-Mieter eine andere Meinung: Ich bezahle bei UPC für alles zusammen 99 Franken im Monat. Dafür bekomme ich eine steinsolide 500-MBit-Leitung, Gratis-TV (Grundangebot) und Telefonie. Allerdings spielt bei uns nur das Internet eine Rolle, den Rest gibt es halt einfach dazu. Die Telefonnummer kenne ich nicht einmal. Ich bin mit der UPC, der gebotenen Leistung und dem Support so zufrieden, wie man es nur sein kann. Die Leitung liefert zu jeder Tageszeit zuverlässige 60 MB pro Sekunde – und das bedeutet für unsere vierköpfige Familie eine enorme «digitale Lebensqualität». Wenn es um Internet geht, ist der Preis bei uns sekundär. Davon abgesehen: Swisscom kann mir am selben Standort eine Leitung mit maximal (!) 100 Mbit bieten, und das zu viel höheren Preisen.

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karnickel
10.02.2018
Hmm, Klaus will viel Leistung, im Artikel gings aber doch wohl eher um unterdurchschnittliche. Somit ist klar, was immer der Fall ist: Bei unterschiedlichen Leistungen sind unterschiedliche Anbieter unterschiedlich gut.