News 26.03.2014, 13:50 Uhr

Panasonic zeigt 4K-Kameras und -TVs

An der Panasonic-Hausmesse in Amsterdam liess der japanische Hersteller keine Zweifel aufkommen: 4K gehört die Zukunft. Panasonic zeigte entsprechende Produkte.
An was denken Sie, wenn Sie Panasonic hören? An Rasiergeräte? Staubsauger? Mikrowellengeräte? Oder eventuell an Audio-Systeme, Surroundsound-Anlagen und Blu-ray-Player? Lumix-Kameras? Viera-TVs? Wie die Antwort auch ausfällt, Panasonic hat ein grosses Angebot an Unterhaltungselektronik und in der Fachsprache «Weisse Ware» genannte Haushaltsgeräte. Doch etwas stellt der japanische Konzern für den europäischen Markt nicht her - Smartphones. Das wird vermutlich auch der Grund sein, dass Panasonic ein wenig abseits vom Scheinwerferlicht der grossen drei (Samsung, LG, Sony) steht. Doch eigentlich zu unrecht.

Neue Viera-Modelle

Die Panasonic-Luxusklasse mit 4K: AX800-Serie
Die TV-Reihe «Viera» wurde mit Modellvarianten erweitert. Inzwischen stehen 200 verschiedene Fernseher zur Auswahl, und man hat sich komplett vom Plasma-Screen verabschiedet. Dies wird teilweise bedauert, nicht wenige Experten halten die Plasma-Technologie für die bessere, weil sie kontrastreicher sei als das LED-Verfahren. Doch bei der Probe aufs Exempel in der eigens dafür eingerichteten Dunkelkammer auf dem Ausstellungsgelände in Amsterdam, versuchte Panasonic, die LED-Zweifler milde zu stimmen. Bei den Spitzengeräten der AX-Serie wird mit der Panasonic-eigenen «Local Dimming Pro»- und «Studio Master Colour»-Technologie ein beeindruckend hoher Kontrastumfang und ziemlich schwarzes Schwarz gezeigt. Doch diese 4K-fähigen Luxusgeräte werden ihren Preis haben. 4K war denn auch das «Big Thing» an der Messe. Michikazu Matsushita, Deputy Managing Director für Europa, zeigte sich überzeugt, dass gerade bei Display-Grössen ab 50" der 4K-Anteil der hergestellten Geräte schon im Jahr 2016 bei rund 70 % liegen wird. Und der nächste Schritt auf 8k ist schon in Planung; Panasonic will an den olympischen Spielen in Tokyo im Jahr 2020 in dieser hohen Auflösung Filmaufnahmen drehen.
Doch die 4K-Technologie birgt grosse Herausforderungen an die Displaytechnik. Mit den momentanen amorphen LED-Kristallen stösst man an technische Grenzen, und es braucht sehr grosse Investitionen in Fertigungsstrassen, um weiter an der Auflösung zu schrauben. Auch müssen ganz praktische Probleme ausserhalb der Aufnahmetechnik gelöst werden: So gibt es bis jetzt noch kein Make-up, das die Haut perfekt auf 4K erscheinen lässt. Denn 4K wirkt im Prinzip wie eine riesige Lupe, mit all ihren Vor- und Nachteilen.
MyStream sorgt für personalisierte Unterhaltung

Auch bei den «Smart-Funktionen» hat Panasonic aufgerüstet. Gesichtserkennung, Fernbedienung mit Mikrofon für Sprachbefehle und der neue MyStream, der für ein personalisiertes Filmangebot aus verschiedenen Internetquellen zuständig ist, wird bei den besseren Viera-Modellen mitgeliefert. Die Benutzeroberfläche gefällt, auch sind massenhaft Third-Party-Apps anderer Videodienste vorhanden. Die Doppeltuner-Funktion ist für Schweizer Konsumenten eher nebensächlich, da hierzulande die Signale in der Regel durch eine Settop-Box an den TV geleitet werden.
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Lumix mit 4K

Lumix mit 4K

Erschwingliche 4K-Kamera: die Lumix GH4
Die grosse Frage ist ja immer, wie denn 4K-Auflösung auf die Bildschirme kommen soll. Die mangelnden Inhalte sind im Moment ja das Totschlagargument eines jeden 4K-Skeptikers. Panasonic hat darauf gleich selber eine Antwort, im Form der neuen Lumix GH4. Die spiegellose Systemkamera, die bereits im Februar angekündigt worden ist, konnte an der Messe ausprobiert werden. Was beeindruckt hat, ist die neue Autofokustechnologie. So stellt die Kamera den Autofokus ohne manuelles Zutun innerhalb sehr annehmbarer Zeit selber scharf. Auch sonst geizt die GH4 nicht mit Features auf dem Produktblatt: Die Quad-Core-CPU soll High-Speed-Serienaufnahmen von bis zu 40 RAW-/100 JPG-Bildern mit 12 Bildern pro Sekunde ermöglichen. Der neue 16 Mpx-Live-MOS-Sensor wurde zur GH3 nochmals verbessert und kann neu von 100 bis 25'600 ISO handhaben. Auch Wi-Fi und NFC sind mit an Bord. Die Kamera kann mit enstprechendem Zubehör zu einem professionellem 4K-Videorecorder ausgerüstet werden. Ein weiterer Vorteil der GH4, insbesondere der 4K-Technologie, ist, dass Stills aus einem 4K-Film als hochauflösende Fotos extrahiert werden können. Das wird vermutlich die Sport- und Tierfotografie revolutionieren. So wird man in Zukunft den Aufnahmekonopf drücken und im Nachhinein das beste Bild auswählen können. Offizielle Preise wurden noch nicht bekannt gegeben, doch kann man davon ausgehen, dass die Kamera um die 2000 Franken kosten wird.

4K Action-Camera gegen GoPro

Die 4K-Action-Kamera HX-A500
Deutlich günstiger wird die erste 4K-Action Cam HX-A500 über den Ladentisch gehen. Laut Panasonic ist die tragbare Minikamera die erste, die in 4K auflöst. Die 31 Gramm schwere Kameraeinheit ist mit einem 50 Zentimeter langen Kabel mit der Haupteinheit verbunden. Die Haupteinheit ist mit einem Farb-LCD-Display zur Objektivkontrolle und Bedienungshilfe ausgestattet. Ebenfalls sind Wi-Fi und NFC für Übertragungen auf Tablets oder Smartphones mit an Bord. Mit entsprechendem Zubehör kann die staubgeschützte und wasserdichte HX-A500 bei diversen Freizeitaktivitäten wie Skifahren, Biken, Wandern etc. eingesetzt werden. Ein Bildstabilisator sowie Level-Shot-Funktion für geraden Bildhorizont sowie Neigungskorrektur sorgt bei bewegungsintensiven Aufnahmen für bessere Bilder. Auch Zeitlupenaufnahmen in Full-HD-Qualität mit 50 Bildern pro Sekunde sind möglich. Mit einer Akkuladung sollen Aufnahmen von 140 Minuten am Stück möglich sein. Ob in 4K, muss noch getestet werden.
Mit entsprechendem Zubehör kann die HX-A500 für Freizeitaktivitäten genutzt werden

Autor(in) Marcel Hauri



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