News 27.06.2012, 18:57 Uhr

Android 4.1 Jelly Bean: Das ist neu

Zusammen mit dem Tablet Nexus 7 hat Google auch die neue Android-Version 4.1 vorgestellt. Trotz des kleinen Versionssprungs hat diese einiges zu bieten.
Zweites Highlight neben dem Google-Tablet Nexus 7 (siehe separaten Artikel) war an der Keynote am Mittwochabend die neue Android-Version 4.1 (Jelly Bean). Diese soll deutlich schneller sein als Ice Cream Sandwich und bringt einige neue Funktionen mit.
Butterweich
Eines der Hauptziele, die Google mit Android 4.1 verfolgt hat, war es, die Bedienung flüssiger und schneller zu machen. Intern hat Google dieses Unterfangen als «Project Butter» bezeichnet. Einige technische Massnahmen sorgen dafür, dass Jelly Bean im Vergleich zu Android 4.0 deutlich flüssiger läuft. So wurde etwa eine konstante Bildwiederholrate von 60 Fotos pro Sekunde definiert. Leistungseinbrüche, sprich Ruckler, sollen so verhindert werden. Auch die Reaktion auf Touch-Befehle hat Google verbessert. In einem Zeitraffervideo verglich Google Android 4.1 mit Android 4.0, beide auf dem identischen Gerät. Im Zeitlupenvideo waren die Geschwindigkeitsunterschiede bei der Reaktion auf Befehle deutlich sichtbar.
Neue Funktionen
Das Nexus 7 von Google kommt ab Werk mit Android 4.1
Google hat für Jelly Bean einige Verbesserungen an der Android-Oberfläche vorgenommen. Die vielleicht offensichtlichste und nützlichste sind die verbesserten Notifications. Diese können nun viel mehr Informationen enthalten und gar interaktiv sein. Beispiel: Bei einem verpassten Anruf kann man neu direkt über die Benachrichtigung einen Rückruf starten. Gmail-Notifications können sogar eine Vorschau auf den Inhalt einer neuen E-Mail anzeigen. Die neuen Notifications lassen sich mit einer Geste expandieren, um mehr Informationen zu erhalten. Auch App-Entwickler können von den neuen Benachrichtigungen Gebrauch machen.
Widgets lassen sich auf dem Startbildschirm neu einfacher in der Grösse verändern. So machen Icons etwa automatisch Platz, wenn man ein Widget vergrössert. Zieht man ein Widget von einem Startbildschirm auf einen anderen, passt sich die Grösse des Widgets automatisch dem verfügbaren Platz an.
Auch die Kamera erfährt mit Android 4.1 einige Verbesserungen. Durch seitliches Wischen kann man etwa, nachdem ein Foto geschossen wurde, direkt zu den zuletzt geknipsten Bildern wechseln. Einzelne Bilder werden in dieser Ansicht gelöscht, indem man sie einfach nach oben wegschiebt.
Weiter hat Google die Spracheingabe überarbeitet: Sie funktioniert jetzt auch ohne bestehende Internetverbindung.
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Neue Sprachsuche und Google Now

Neue Sprachsuche und Google Now
Die wichtigste Neuerung in Jelly Bean ist die neue Google-Suche. Diese wurde von Grund auf überarbeitet. Einerseits hat Google die Sprachsuche deutlich aufgewertet. Die ist jetzt viel schneller und soll natürliche Sprache noch besser verstehen. Ebenfalls neu: Die Sprachsuche ist jetzt in der Lage, gesprochene Antworten zu geben, und zwar auf Basis von Googles Knowledge Graph. Der Knowledge Graph ist eine Funktion, die Google jüngst für seine Suche eingeführt hat und die automatisch kontextbezogene Informationen anzeigt. Mit der überarbeiteten Sprachsuche liefert Google eine Antwort auf Apples Siri und Samsungs S-Voice.
Das zweite grosse Stichwort im Zusammenhang mit Googles neuer Suche heisst Google Now. Dahinter verbirgt sich eine neue Funktion, die antizipiert, was man vorhat, und automatisch Hilfestellungen erbringt. Je länger man Google Now nutzt, desto schlauer soll die Funktion werden. Google Now kann einiges: Beispielsweise weiss es, auf welchem Weg man täglich zur Arbeit geht und schlägt einem unter Umständen automatisch schnellere Routen vor. Wenn man sich an einem Bahnhof befindet, zeigt Google Now selbstständig die nächsten Verbindungen an. Ein anderes Beispiel: Man hat um 10 Uhr einen Termin auf der anderen Seite der Stadt. Google Now errechnet automatisch, wie lange man für die Anreise braucht und erinnert einen daran, rechtzeitig aus dem Haus zu gehen. Google Now zeigt aber beispielsweise auch Sportresultate live an - dabei muss man laut Google nicht erst angeben, welches die Lieblingsmannschaft ist, weil Google dies ohnehin schon weiss.
Was Google Now so besonders macht, ist die Tatsache, dass es all diese Hilfestellungen automatisch erbringt, ohne dass man dies anfordern oder irgendetwas konfigurieren müsste. Google greift einfach auf die riesige Datensammlung zu, die es bereits über uns alle angelegt hat. Ob man dies überhaupt will, muss freilich jeder selbst wissen.
Jelly Bean ab Mitte Juli für Nexus-Modelle
Traditionell profitieren Googles Nexus-Geräte als erste von der neuen Android-Version. Ab Mitte Juli sollen das Galaxy Nexus, das Nexus S sowie das Motorola-Tablet Xoom 2 mit Jelly Bean ausgestattet werden. Das neue Google-Tablet Nexus 7 wird bereits ab Werk mit Android 4.1 ausgeliefert. Wie immer wird es jedoch Monate dauern, bis das Android-Update auch für die zahlreichen Geräte anderer Hersteller verfügbar ist. In den nächsten Tagen und Wochen dürften viele Hersteller den Fahrplan für ihre eigenen Androiden bekannt geben.
Neues in Google Play
Zu guter Letzt hat Google noch einige Neuerungen für Google Play vorgestellt. So gibt es neu inkrementelle App-Updates: Wird eine App aktualisiert, muss man also nur noch die Differenz zur letzten Version herunterladen, was für deutlich kleinere Updates sorgt.
Neu können zudem Filme in Google Play nicht nur gemietet, sondern auch dauerhaft gekauft werden. Ebenfalls können neu TV-Serien angeschaut werden. Und nebst E-Books können jetzt auch Magazine via Google Play gekauft und anschliessend auf Android-Geräten gelesen werden. Dieses Feature bekommt insbesondere auch dem Google-Tablet Nexus 7 gut.
Video zu Google Now:



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