News 03.02.2012, 16:04 Uhr

Android Market neu mit Malware-Scanner

Ein neuer Automatismus scannt ab sofort alle im Android Market eingereichten Apps nach Schadsoftware.
Erst im Dezember 2011 hat Google 27 Apps aus dem Android Market entfernt, welche die Portemonnaies ihrer Nutzer durch teure Premium-SMS erleichterten. Bei den Apps handelte es sich um Bildschirmhintergründe, Horoskope oder Spiele. Erst auf Anregen des Sicherheitssoftware-Entwicklers Lookout wurden die Apps von Google aus dem Market gelöscht. Es ist nicht das erste Mal, dass Google durch Löschung gegen Malware vorgeht.
Wie Google im offiziellen Firmen-Blog verlauten liess, ist man in Mountain View nun einen anderen Weg gegangen. Statt Schädlinge nur im Nachhinein zu löschen, hat Google dem Android Market einen automatischen Scanner namens Bouncer hinzugefügt. Dieser soll Malware-Apps sofort nach dem Hochladen durch die Entwickler erkennen. Die Entwickler sollen davon kaum etwas mitbekommen und nicht behindert werden, verspricht Google.
So funktioniert Bouncer: Sobald eine App hochgeladen wurde, analysiert Bouncer ihren Code. Dabei sucht der Google-Algorithmus nach bekanntem Schadcode, aber er untersucht auch das App-Verhalten nach verdächtigen Auffälligkeiten. Google verspricht, jede App virtuell in der Google-Cloud auszuführen und mit Bouncer zu testen. Bouncer nehme auch bereits hochgeladene Apps unter die Lupe, heisst es im Blog.
Steht dem Android Market eine grosse Säuberungswelle bevor?
Man suche schon länger nach Schadsoftware im Android Market, erklärt Google. Und in der zweiten Hälfte 2011 sei die Zahl der potenziell verseuchten Apps aus dem Market um 40 % gesunken, versichert Google. Einen kleinen Seitenhieb auf Sicherheitsunternehmen verkneift sich Google an dieser Stelle nicht: Der Rückgang sei zeitgleich erfolgt mit der von Sicherheitsunternehmen verkündeten angeblichen Zunahme von schädlichen Apps. Es sei unmöglich zu verhindern, dass böse Menschen Malware programmieren. Viel wichtiger als die Entwicklung von Schadsoftware sei, ob diese Verbreitung finde oder nicht, heisst es weiter im Blog.



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