News 21.08.2012, 09:11 Uhr

Apple und Samsung: Doch noch Einigung?

Die Chefs von Apple und Samsung erörtern in letzter Minute, ob sie ihren erbittert geführten Patentstreit beilegen können.
Wenige Tage vor dem erwarteten Urteil im Patentprozess in Kalifornien wollten Apple-Lenker Tim Cook und sein südkoreanischer Kollege Kwon Oh Hyun am Telefon miteinander sprechen, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf eine informierte Person.
In dem gerade laufenden Patentprozess in San José hatte Richterin Lucy Koh die Unternehmen zu einem neuen Verhandlungsversuch aufgerufen. Die Zeit für solche Gespräche drängt: Voraussichtlich am Dienstag geht der Fall in die Hand der neun Geschworenen.
Cook und der damalige Samsung-Chef Gee Sung Choi hatten bereits im Mai auf Aufforderung des Gerichts ergebnislos versucht, den Konflikt in zweitägigen Verhandlungen zu lösen. Jetzt, nach dem mehrwöchigen Prozess, ist die Lage jedoch anders. In San José sah es nicht danach aus, als wäre es einer der Parteien gelungen, die Geschworenen mit ihren Argumenten eindeutig auf ihre Seite zu ziehen. Zugleich verbrauchte Samsung schneller sein Zeitlimit von 25 Stunden, sodass Apple zum Schluss die Zeugen fast ohne Unterbrechungen durch die Gegenseite befragen konnte.
Richterin Koh warnte beide Konzerne wiederholt vor dem Risiko, den Streit von den Geschworenen entscheiden zu lassen. «Es ist Zeit für Frieden», hatte sie vergangene Woche erklärt. Zugleich verlor sie zunehmend ihre Geduld mit der Prozessführung beider Seiten. Einen Apple-Anwalt fragte sie, ob er die Droge Crack geraucht habe, weil er kurz vor Schluss noch eine lange Zeugenliste vorlegte. In einem anderen Moment liess sie die Bemerkung fallen, sie glaube nichts mehr, was ein Anwalt in ihrem Gerichtssaal sage.
Die ersten Gespräche zwischen Samsung und Apple hatte es noch im Jahr 2010 gegeben, im April 2011 reichte Apple die Klage in den USA ein, die zum aktuellen Prozess führte. Samsung konterte mit eigenen Vorwürfen.
Apple wirft Samsung vor, Design und Software von iPhone und iPad kopiert zu haben, und verlangt über 2,5 Milliarden US-Dollar Schadenersatz. Der südkoreanische Konzern bezichtigt den Rivalen im Gegenzug, unerlaubt technische Patente zu nutzen. Der Streit läuft in mehreren Ländern, darunter auch in Deutschland.



Kommentare
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POGO 1104
22.08.2012
Anstatt x tausend Dollar in einem Prozess zu verschleudern, würde Apple das Geld besser dazu verwenden seine Geräte billiger auf dem Markt zu verkaufen:rolleyes:Warum auch? Wenn die Geräte doch auch teuer weg gehen wie "warme Weggli", dann ist doch überhaupt kein Anreiz, die Geräte zu verbilligen - höchstens die Herstellung zu verbilligen und gleicher Verkaufspreis = noch bessere Marge o.s.t.

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roblu
22.08.2012
Warum auch? Wenn die Geräte doch auch teuer weg gehen wie "warme Weggli", dann ist doch überhaupt kein Anreiz, die Geräte zu verbilligen - höchstens die Herstellung zu verbilligen und gleicher Verkaufspreis = noch bessere Marge o.s.t. Altes Sprichwort der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht:)