News 28.09.2012, 12:25 Uhr

Apple und Yahoo: das ICT-Traumpaar?

Yahoo und Apple als Team? Die beiden Tech-Giganten würden von den Voraussetzungen und Bedürfnissen her sehr gut zusammenpassen.
Yahoo verfügt über Top-Onlinedienste und hat einen neuen CEO, der sein Unternehmen wieder zum führenden Webtechnologieanbieter machen möchte. Apple stellt Top-Geräte her und hat einen neuen CEO, der gerne die Schwächen seines Unternehmens bei Onlinediensten und Webtechnologien ausmerzen möchte. Gleichzeitig sind die Cupertiner müde, mit Internetfirmen zusammenarbeiten zu müssen, nur um diese dann im Hardware-Sektor wieder bekämpfen zu müssen. Yahoo hingegen ist eine reine Internetfirma, die kein Interesse hat, ins Hardware-Geschäft einzusteigen. Welche Schlussfolgerung drängt sich da auf?
Dieser Gedankengang gehört Ryan Tate, der die Geschichte einer möglichen Zusammenarbeit von Yahoo und Apple auf Wired niederschreibt. Gemäss Tate würde eine intensivere Apple-Yahoo-Beziehung dazu führen, dass Apple einige seiner grössten Schwächen ausmerzen und Yahoo seinen «Flow» wiederfinden kann. Höchste Zeit also, dass sich Apple-CEO Tim Cook und Marissa Mayer, Yahoo-Chefin, zusammensetzen. Der Zeitpunkt dafür wäre perfekt.
Apples Kartendienst floppt
Apple hat gerade mit dem Verkauf seines neusten Produkts begonnen, Cook sollte nun also Zeit haben, so Tate. Und Mayer hat scheinbar eine Idee, wie der Turnaround von Yahoo erreicht werden kann. Sogar eine Beendigung der Microsoft-Partnerschaft soll dabei in Betracht gezogen werden, so Tate.
Und ein neu belebtes Yahoo könnte für Apple das sein, was sich der ehemalige Apple-Boss Steve Jobs irgendwann einmal mit Google vorgestellt hatte: Ein starker Onlinepartner, der aber Apples Hauptgeschäft – die Hardware – nicht angreift. Weil man Googles Wachstum nicht gerne sah bei Apple, beschloss man ja auch, auf Karten und Videos des Suchmaschinisten im neuen iOS zu verzichten und sich so unabhängiger zu machen, schlussfolgert Tate. Dumm nur, dass die eigenen Dienste Probleme haben und die Google-Suche der Standardsuchdienst für iOS bleibt.
Google-Konkurrent gesucht
Dies wäre die Chance für Yahoo. Wenn es ihnen denn gelingen würde, wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. Die Voraussetzungen dafür sind nicht schlecht, mit Marissa Mayer hat man sich ja auch internes Google-Wissen an Bord geholt, sie war fünf Jahre lang Vizepräsidentin von Googles Suchprodukten. Bei den Maps hingegen könnte Yahoo nicht wirklich behilflich sein, meint Tate.
Trotzdem steht ausser Debatte, dass Apple Hilfe bei seinen Onlinediensten gut gebrauchen kann. Doch diese soll ausgerechnet von Yahoo kommen? Bevor Marissa Mayer das Zepter übernahm, war die Vorstellung, dass der einstige Internetpionier einer Firma wie Apple helfen kann, tatsächlich unrealistisch. Seither aber wird die Idee von Tag zu Tag immer wahrscheinlicher.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



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