News 16.10.2012, 14:50 Uhr

Asus PadFone 2: schneller, besser, leichter

Asus hat am Dienstag in Mailand sein neues Smartphone-Tablet-Hybrid PadFone 2 vorgestellt. PCtipp war vor Ort und konnte sich einen ersten Eindruck vom Gerät machen. (Update: PadFone 2 kommt im Dezember in die Schweiz.)
Erst seit wenigen Wochen ist das Asus PadFone in der Schweiz offiziell erhältlich, jetzt hat Asus in Mailand bereits den Nachfolger vorgestellt. Das Konzept bleibt unverändert: Auch das PadFone 2 besteht aus einem Smartphone (dem eigentlichen PadFone) und der PadFone Station, einer Docking-Station, die aus dem Smartphone kurzerhand ein Tablet macht. Doch abgesehen vom Konzept hat Asus fast alles überarbeitet.

Das PadFone selbst – also das eigentliche Smartphone – erhielt einen grösseren Bildschirm. Dieser misst neu 4,7 Zoll in der Diagonale (PadFone: 4,3 Zoll) und löst mit 1280 x 720 Pixel auf. Viel interessanter ist allerdings die verwendete Panel-Technik: Das Asus PadFone 2 ist eines der weltweit ersten Smartphones mit IGZO-Display. Diese spezielle LCD-Technik ermöglicht höhere Pixeldichten, schnellere Touchscreen-Reaktionszeiten und verbraucht erst noch weniger Strom als herkömmliche LCD-Bildschirme.
So gibt Asus die Reaktionszeit des Touchscreens mit 65 Millisekunden an – das ist nicht viel. In der Praxis ermöglicht dies beispielsweise eine ziemlich flüssige handschriftliche Texteingabe. Die vorinstallierte App «SuperNote» wandelt diese dank Handschrifterkennung augenblicklich in digitalen Text um, bei Bedarf wird der Text gleich noch übersetzt. Die Handschrifterkennung funktionierte im Kurztest mit dem Finger gut – ein Stylus wird nicht mitgeliefert.
Auch bei der Akkulaufzeit verspricht Asus viel: Nur für sich genommen kann man mit dem PadFone 2 rund 13 Stunden im Web surfen. Legt man das Smartphone aber in die PadFone Station, so wird es über den dort verbauten Zusatzakku bis zu zweimal komplett neu geladen. Das heisst, die Laufzeit verlängert sich so theoretisch auf 39 Stunden Surfen im Web, wenn man die PadFone Station quasi nur als Ladestation verwenden würde.
Das PadFone hat abgespeckt
Wenn wir schon beim «in die PadFone Station legen» sind. Das funktioniert mit dem PadFone 2 wesentlich eleganter als noch beim Vorgänger. Neu schiebt man das Smartphone einfach in den Schacht auf der Rückseite der PadFone Station. Einen Deckel gibt es nicht mehr. Das geht sehr komfortabel und spart unnötige Pfunde: Das PadFone 2 hat nämlich abgespeckt. Wog der Vorgänger zusammengebaut, also Smartphone und Tablet-Station zusammen, noch 853 Gramm, so kommt die zweite Generation noch auf 649 Gramm. Bemerkenswert: Das PadFone 2 ist somit im Tablet-Modus leichter als ein iPad 3. Damit dürfte einer der Haupt-Nachteile der ersten Generation ausgemerzt sein.
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K)ein nahtloser Übergang

Nahtloser Übergang, aber nicht überall
Wie schon beim Vorgänger unterstützt ein Teil der Android-Apps (das PadFone 2 läuft momentan noch mit Android 4, das Update auf Jelly Bean soll im November folgen) das automatische «Switchen» zwischen Smartphone- und Tablet-Modus. Schaut man beispielsweise einen Film auf dem Smartphone und steckt es dann in die PadFone Station, wird die Wiedergabe dort - nach ein paar Gedenksekunden -automatisch fortgesetzt. Im Hands-On-Test vor Ort zeigte sich aber, dass das zwar mit vorinstallierten Systemanwendungen klappt, jedoch die Google-Apps wie Chrome oder Google Maps nicht unterstützt werden. Auf Nachfrage hiess es, dass Google diesen Modus nicht unterstützen wolle – schade. Laut Asus soll das automatische Switchen – genannt Dynamic Display – jedoch mit den meisten verfügbaren Apps von Drittherstellern auch funktionieren. Überprüfen konnten wir das allerdings noch nicht.
Wechselt man vom PadFone 2 auf die PadFone Station, wird das Bild zwar grösser, aber nicht besser. Das 10,1-Zoll-Display des Tablet-Docks hat nämlich die fast identische Auflösung wie das Smartphone (1280 x 800, die Differenz ist in der zusätzlichen Menüleiste am unteren Rand begründet). Statt des neuen IGZO-Panels kommt hier aber ein traditionelles IPS-Panel zum Einsatz. Wieso hat Asus nicht ein qualitativ besseres Display verbaut, Stichwort Full-HD? Die Antwort bekamen wir direkt vor Ort: Aus Kostengründen.
Beeindruckende Leistungsdaten
Die rückseitige Kamera löst mit 13 Megapixeln auf
Auch das Herz des Asus PadFone 2 rund um den Prozessor hat eine Überarbeitung erhalten. Und wie: das PadFone 2 soll eines der derzeit leistungsfähigsten Smartphones überhaupt sein, verspricht Asus. Dafür soll ein Quad-Core-Prozessor auf Basis des Cortex A15 sorgen, der mit 1,5 GHz getaktet ist. Dazu gibts satte 2 GB Arbeitsspeicher. Der verfügbare Speicherplatz beträgt je nach Variante 32 oder 64 GB. Dazu kommen 50 GB Online-Speicher in der Asus-Cloud. Letztere hat aber noch mehr zu bieten: So ist es möglich, eine vollwertige webbasierte Version von Microsoft Office auf dem PadFone 2 zu nutzen. Damit können vorhandene Office-Dokumente angeschaut und bearbeitet werden, was dem PadFone auch zu einer gewissen Bürotauglichkeit verhilft.
Starke Kamera
Die Hardware braucht sich also definitiv nicht zu verstecken. Weiteres Highlight: Die Kamera. Sie löst mit 13 Megapixeln auf und hat auch sonst einiges zu bieten. So unterstützt sie beispielsweise Fotoserien von bis zu 100 Bildern am Stück mit einer Geschwindigkeit von sechs Bildern pro Sekunde (bei einer Auflösung von 12 Megapixeln). Im Videomodus (720p) werden gar 60 Bilder pro Sekunde unterstützt. Das sind doppelt so viele wie beispielsweise beim Samsung Galaxy S3 oder beim HTC One X.
Und auch beim Sound hat sich Asus besonders viel Mühe gegeben, einen klaren und gleichzeitig druckvollen Klang hinzukriegen (zumindest wenn das PadFone in der PadFone Station steckt). Im lauten Konferenzzentrum war die Qualität allerdings schwierig zu beurteilen.
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Preis und Fazit

Was kostet der Spass?
Mit LTE und NFC ist das PadFone 2 auch bei den Datenübertragungsstandards auf der Höhe der Zeit. Doch was kostet dieses taiwanische Gesamtpaket aus Hightech-Komponenten? Mit 799 resp. 899 Euro (32/64 GB) ist das PadFone 2 kein Schnäppchen. Allerdings gilt zu bedenken, dass man für das Geld eben nicht nur ein Gerät, sondern ein Smartphone und ein Tablet gleichzeitig bekommt. Und im Gegensatz zum PadFone der ersten Generation, scheinen diesmal auch beide Modi für sich selbst überzeugen zu können. Nimmt man nur das Smartphone, ist das PadFone 2 eines der aktuell technisch fortschrittlichsten auf dem Markt, und erst noch mit einer hochwertigen Anmutung (das schlanke Gehäuse des Geräts besteht teilweise aus Metall, dennoch wiegt es nur 135 Gramm). Nimmt man die PadFone Station dazu, hat man ein immer noch sehr gutes Android-Tablet zur Hand.
Fazit
Das PadFone 2 wird man auch nur als Smartphone ohne PadFone Station kaufen können
Im Hands-On-Test überzeugte uns vor allem das IGZO-Display des PadFone 2, das mit kräftigen Farben und einer sehr hohen Helligkeit (bis zu 550 nit) aufwartet. Auch der Prozessor und die Kamera sind sehr vielversprechend. Positiv fallen zudem das geringe Gewicht und die dennoch hochwertige Verarbeitung auf. Das PadFone 2 wirkt trotz grossem 4,7-Zoll-Bildschirm äusserst handlich, und auch im Tablet-Modus konnte Asus das Gewicht auf ein konkurrenzfähiges Niveau drücken. Wer sich sowohl ein neues Smartphone, als auch ein Tablet zulegen will, sollte sich das PadFone 2 also genauer anschauen.
Bleibt noch die Frage, ob es wieder so lange wie beim Vorgänger dauert, bis das PadFone 2 bei uns in der Schweiz erhältlich ist. Diese Frage ist leider noch offen: Das PadFone 2 soll laut Asus in der ersten Novemberwoche in einigen europäischen Märkten erhältlich sein - und zwar wahlweise in Schwarz oder Weiss. Ob das auch für die Schweiz gilt, wissen wir leider noch nicht, liefern die Infos aber nach, sobald wir sie haben.
Update, 17. Oktober: Laut Asus ist das PadFone 2 in der Schweiz ab Dezember verfügbar. Interessant: Man wird auch nur das Smartphone ohne PadFone Station kaufen können. Die empfohlenen Verkaufspreise: 669 resp. 769 Franken für das Smartphone alleine (32/64 GB), 999 resp. 1099 Franken für das PadFone 2 und PadFone Station zusammen. Die PadFone Station wird man ebenfalls separat erwerben können, und zwar für 369 Franken (ohne PadFone ist diese aber nutzlos).



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