Noch gibt es keine faltbaren Rechner oder Notebooks, die sich nur noch mit den Augen steuern lassen. Aber wenn sich drei Haupttrends jetzt schon herauskristallisieren, so sind das in diesem Jahr gewiss noch dünnere Bauweisen, kontrastreichere Bildschirme und Notebooks mit einer Akkulaufzeit von über 20 Stunden. Das sind die Notebook-Trends des neuen Jahres. 

Letzten Dezember hat Microsoft mit dem Mobile-Prozessorhersteller Qualcomm erste Notebooks mit der ARM-Architektur vorgestellt. Zusammen mit PC-Herstellern wie Asus planen die Redmonder nun, eine völlig neue Generation an stromsparenden Windows-10-Notebooks auf den Markt zu bringen. Jedenfalls sprach Microsoft schon letztes Jahr von «Gamechanger»-Geräten. Bei den Hauptvorteilen hebt Microsoft den «Always Connected»- und «Instantly on»-Vorteil hervor. Der Bildschirm soll bei der neuen Geräteklasse automatisch und sehr schnell anspringen. Da man mit dem kleinen Notebook wie mit einem Smartphone unterwegs ist, sei man immer und überall einsatzbereit. Die ersten ARM-Spar-Notebooks werden wohl noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Wir finden das eine sehr spannende Entwicklung. Wann die ersten Laptops mit den Smartphone-Prozessoren aber in die Schweiz kommen, konnte uns Microsoft noch nicht sagen.

Die Kontrastverbesserungstechnik High Dynamic Range (HDR), die in heutigen TVs kaum noch wegzudenken ist, kann Bilder in einem deutlich höheren Dynamik-Umfang und Kontrast darstellen. Denn oft kommt es vor, dass Szenen von Filmen zu dunkel sind und sich auch bei hoher Helligkeit zu wenig erkennen lässt. Zu den Vorteilen zählen insbesondere eindrucksvolle Effekte wie gleissendes Sonnenlilcht oder mehr Details unter einer dunklen Brücke. Bis jetzt bietet zwar Windows 10 als Betriebssystem noch nicht viel HDR-Unterstützung, aber die ersten Notebook-Bildschirme des Lenovo X1 Carbon (siehe CES-2018-Bildstrecke) und X1 Yoga sind schon auf HDR getrimmt. Und wie steht es um neue Panels? Während in günstigen Multimedia-Notebooks für unter 1000 Franken jetzt schon mehr IPS-Bildschirme vorzufinden sind, ist OLED zumindest schon auf Smartphones und TVs verbreitet. Eines ist sicher: Wir werden wohl schon in diesem Jahr erste OLED-Monitore zu sehen bekommen.

«Two-in-Ones» werden nicht so schnell von der Bildfläche verschwinden. Es ist eher anzunehmen, dass wandelbare Mobilrechner auch in diesem Jahr an Bedeutung gewinnen. Angesichts der gegenwärtigen Innovationen mit der Leistung neuer Qualcomm-Chips wie längerer Akkulaufzeit und noch besserer Bildqualität, ist das Convertible mit entfernbarer Tastatur (Detachable) und der Touch-Laptop mit 360-Grad-Scharnier noch lange nicht wegzudenken. Wahrscheinlich wird der klassische Laptop 2018 noch nicht direkt von der Bildfläche verschwinden, aber es werden immer mehr Hersteller in die portable 2-in-1-Flexibilität investieren.

Die Notebooks werden immer dünner und dünner, aber auch immer schneller und schneller. So misst das neue Acer Swift 7 der Taiwanesen mit seinem 13,3-Zoll-Full-HD-IPS-Bildschirm an seiner dünnsten Stelle gerade noch 9 Millimeter. Dazu kommt: Die achte Generation der Intel-Core-Prozessoren haben wir gerade erst hinter uns gelassen, aber es ist anzunehmen, dass Intel schon gegen Mitte Jahr sein Portfolio um weitere Chips erweitern wird. Dazu werden neue Kombiprozessoren gehören, die speziell mobile Workstations befeuern können. Und die Hölle friert nicht zu: So bringt der erste Intel-Kombiprozessor Core i7-8809G auf Basis der Kaby-Lake-Architektur neben des eigenen Grafikkerns (HD Graphics 630) auch AMDs schnellen Radeon-Kern «RX Vega M GH Graphics» mit. Intel sind diese Informationen im Januar zu früh entronnen, daher werden wir sicher bald mehr über die Einsatzszenarien des AMD-Intel-Tandems erfahren.