News 31.05.2011, 08:29 Uhr

Digital TV: Swisscom will die Krone

Die Swisscom zählt mittlerweile eine halbe Million TV-Kunden. Der Service rund ums Fernsehen wird weiter ausgebaut.
Vor viereinhalb Jahren ist Swisscom mit Bluewin TV ins Fernsehgeschäft eingestiegen. Seither haben sich 500'000 Kunden für das TV-Angebot entschieden, wie der helvetische Telekom-Riese nun mitteilt. Damit kratzt Swisscom beim Digitalen Fernsehen am Thron von UPC Cablecom. Der grösste eidgenössische Kabelnetzbetreiber hatte per Ende März 2011 495'000 Digital-TV-Kunden. Wie UPC-Cablecom-Sprecher Roland Bischofberger gegenüber PCtipp ausführt, ist das Einzugsgebiet von Swisscom allerdings um rund 50 Prozent grösser. Gesamthaft betrug die Kundenzahl aller Schweizer Kabelnetzbetreiber im Digital-TV-Bereich zum ersten Quartal 2011 mehr als 844'000, wie eine Hochrechnung des Branchenverbands Swisscable vor Kurzem ergeben hat.
Neue Apps für Android und iPad
Swisscom baut den Service rund ums Fernsehen in naher Zukunft weiter aus. Im Zuge dessen ist der Swisscom TV Guide ab Juli auch für Android-Geräte erhältlich. Mit der App lässt sich das TV-Programm jederzeit abrufen. Kunden von Swisscom TV Plus können zudem von unterwegs festlegen, welche Sendungen die TV-Box zu Hause aufnehmen soll.
Aber auch Liebhaber von mobilem Fernsehen sollen auf ihre Kosten kommen: Ebenfalls ab Juli ist eine Version von Swisscom TV air verfügbar, die speziell auf das iPad abgestimmt ist. Die App ergänzt das bisherige Angebot für iPhone sowie Android- und Microsoft-Geräte. Mit Swisscom TV air lassen sich für monatlich 9 Franken 50 Live-TV-Sender empfangen. Sportbegeisterte können zudem für 5 Franken pro Spiel beispielsweise Highlights der europäischen Fussballsaison live mitverfolgen.



Kommentare
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Desaster
30.05.2011
Ich verstehe den Vergleich sowieso nicht ganz... Soviel ich weiss ist UPC Cablecom vielleicht in etwas mehr als der Hälfte der Schweiz vertreten, die anderen 50% teilen sich die anderen Kabelnetzanbieter. Die Swisscom hingegen ist in der ganzen Schweiz vertreten. Wenn die Swisscom also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen würde, müssten sie rund 1 Mio. Kunden haben, wenn man einen fairen Vergleich der anteilmässige Verbreitung machen will. Anstatt mit irreführenden Zahlen zu hantieren würde die Swisscom besser in ihr lahmes Netz investieren. In grossen Teilen der Schweiz ist es im Jahr 2011 (!) immer noch nicht möglich HD-TV auf die Glotze zu zaubern, jedenfalls bei der Swisscom. Aber wieso soll man auch den Kundenwünschen nachkommen, wenn man sich mit ein paar wirren Zahlenspielereien selbst zum König ernennen kann;-)

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Aendu22
30.05.2011
Bei uns kann man parallel nur zwei Signale empfangen. Das heisst entweder zweimal das gleiche schauen und eine weitere Sendung aufnehmen oder zwei verschiedene Programme ansehen und eines der beiden aufnehmen. Was nicht funktionier ist, zwei verschiedene Sender anschauen und ein dritter aufnehmen. Find ich schade, dass da nicht mehr geht... Durch solche Beschränkungen wird es für Swisscom schwer die Krone zu erkämpfen. Das liegt an der Leistung des Kupferkabels (Telefon-Draht). Beim SwisscomTV wird dir das TV-Signal gestreamt, und du hast einfach 2 Streams zur verfügung. Wenn man mehr Streams aufschalten würde, hättest du einfach keinen Traffic für Pcs etc zur verfügung, du könntest also nur noch sehr langsam surfen. Bei den Kabelnetzanbietern hast du alle Signale paralell, und die TV-Box (oder auch TV,Radio) filtert einfach die Station heraus, die man schauen will. Die Tv-Box kann so natürlich auch zB 10Kanäle anzeigen, aufnehmen etc. Ich persönlich kann mich aber gut damit abfinden, da ich nur 1Tv habe und vieles auch am PC schaue. Gruess Aendu22

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Nebuk
31.05.2011
@Aendu22: Das mit der Leitung ist mir durchaus bewusst. Dies haben wir vor knapp einer Woche sogar bei mir im Betrieb ebenfalls diskutiert... :) Ich wollte lediglich damit zeigen, dass man mit einer solch "veralteter" Technik nur schwer auf den TV Thron steigen kann. Gruss Nebuk

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voenu
31.05.2011
Swisscom hat gar kein Interesse am Kupferdraht "weiter zu bilden". Für sie ist Glas die Zukunft.

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ipool
05.06.2011
Der Datendurchsatz bringt die Qualität Das Problem bei dem Parallel Aufnehmen ist der Datendurchsatz. Um einen Film einigermaßen in HD zu sehen, sollte es doch deutlich über 4GByte / h sein. Resp. ca. 1.2Mbyt / sec. Bei diesem Durchsatz ist ein Verpixeln des Inhaltes durch die MPG4 Kompression bei raschen Szenenwechseln sichtbar. Eine Bluray kommt auf ein Zigfaches an Datendurchsatz. DSL gemäß Swisscom erreicht 20000 kBit/s was in etwa 2.5MByte entspricht. Das ist natürlich nur bei voller Bandbreite vom DSL möglich. Somit ist der Datenstrom zum Parallelfernsehen nicht ausreichend. Zweitfernseher wird schwierig. Lösung wäre in der Tat das Optische Kabel. Wobei man da zurückhaltend sein sollte, bis die Technologie Flächendeckend zur Verfügung steht. Die beste Qualität erreicht man per Satellit, ist aber auch dort abhängig wie viel Datendurchsatz der einzelne Sender mietet. Wobei da zu erwähnen ist, dass es die meisten deutschsprachigen Kanäle frei gibt. Zwischenzeitlich können sogar mit einem HD+ Gerät die Sender ProsiebenHD, RTLHD, RTL2HD, FOXHD, Sat1HD, SIXXHD uns KabeleinsHD empfangen werden, welche aus rechtlichen Gründen bei den Kabelanbietern noch nicht möglich sind. (Liegt wahrscheinlich auch etwas an den Schweizer Fenstern) Bei den Kabelanbietern, wie Cablecom ist in der Regel die Qualität etwas schlechter als beim Satellit. Vermutlich wegen der Verschlüsselung. (Ein bestehendes Signal öffnen und neu komprimieren führt zu Qualitätsverlust wie beim JPG Verfahren). Durch die Grundverschlüsselung, muss für einen Zweitfernseher ein zusätzliches Abonnement bezahlt werden. Das kann dann mal Zusatzkosten auslösen.