News 06.08.2010, 08:41 Uhr

Google-Autos fotografieren fürs Archiv

Ab sofort rollen die Kameraautos von Google wieder über Schweizer Strassen. Die Fahrzeuge wurden allerdings umgebaut und können nun keine WLAN-Daten mehr sammeln, verspricht der Suchmaschinenriese.
Die Street-View-Flotte ist hierzulande wieder unterwegs
Google Street View sorgt seit seiner Lancierung weltweit für viel Aufregung unter Datenschützern. Zuletzt hagelte es beispielsweise massive Kritik wegen gesammelter WLAN-Daten. Jetzt gehen die Fahrzeuge mit den Kameraaufbauten in der Schweiz und in weiteren Ländern aber wieder auf Tour. Google schliesst damit laut eigenen Angaben Lücken im vorhandenen Bildmaterial. Das Unternehmen ist offensichtlich um Transparenz bemüht: So hat der Konzern für Interessierte eine Webseite aufgeschaltet, die darüber informiert, wo sich die Autos von Google Street View hierzulande befinden. Die Infos sind jedoch recht vage gehalten. So wird man derzeit lediglich darauf hingewiesen, dass die Street-View-Flotte momentan etwa in Zürich, St. Gallen oder Luzern unterwegs ist. Wo genau die Fahrzeuge dort allerdings herumkurven, ist nicht ersichtlich.
Datenschützer ermitteln
Im Juni stand Google wegen Street View international im Kreuzfeuer der Kritik. Der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte (Edöb) hatte damals gegenüber IDG angekündigt, die Vorgänge rund um das Sammeln von WLAN-Daten gemeinsam mit weiteren europäischen Datenschutzbehörden zu untersuchen. Entsprechende Abklärungen in Kooperation mit europäischen Kollegen sind derzeit noch im Gange, wie uns Francis Meier, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Edöb, heute bestätigt.
Mittlerweile hat Google jedenfalls eigenen Angaben zufolge jegliche Erfassung von WLAN-Daten via Street-View-Fahrzeugen gestoppt und die entsprechenden Geräte aus den Autos entfernt. Vor der Wiederaufnahme der Kamerafahrten hat das Unternehmen den Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten informiert, wie Google-Sprecher Matthias Meyer gegenüber IDG erklärt.
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Die neu gemachten Bilder wird der Konzern vorerst ...

Die neu gemachten Bilder wird der Konzern vorerst aber nicht publizieren. Gemäss einer Vereinbarung mit dem Edöb «darf Google zwar Aufnahmen machen, diese aber nicht vor dem rechtskräftigen Urteil des Bundesverwaltungsgerichts aufschalten oder für personenbezogene Zwecke und Produkte verwenden», sagt Francis Meier vom Edöb zu IDG. Daher habe man auch nichts gegen die jetzige Wiederaufnahme der Street-View-Fahrten einzuwenden.
Tourismus setzt auf Google
Der Suchmaschinenriese betont, wie beliebt Google Street View in der Schweiz ist. So hätte eine repräsentative Umfrage im Oktober 2009 ergeben, dass über 80 Prozent der Google-Street-View-Anwender den Dienst auch künftig nutzen möchten. Ausserdem ist der Konzern überzeugt, «dass Google Street View den Schweizer Gesetzen entspricht», erklärt Unternehmenssprecher Matthias Meyer.
Zahlreiche helvetische Unternehmen hätten das Produkt bereits in ihre Webseiten eingebaut. So meint etwa Thomas Winkler, Mitglied der Geschäftsleitung von Schweiz Tourismus, dass Street View wichtig für den helvetischen Fremdenverkehr ist. «Seit Street View veröffentlicht worden ist, wurden wir mit positivem Feedback von unseren lokalen Tourismuspartnern überhäuft, die dank Street View ihr Angebot präsentieren können», sagt Winkler. Ob sie dies auch künftig machen können, wird nicht zuletzt vom Ausgang des Verfahrens beim Bundesverwaltungsgericht abhängen. Bis dahin werden die Street-View-Autos jedenfalls weiter ihre Runden durch die Schweiz ziehen.



Kommentare
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Jimmy_Muff
07.08.2010
Wieso nicht Von mir aus können sie doch mit diesen Autos herumfahren und fotografieren ich habe nichts dagegen und ich denke dass man auch zuviel auf Datenschutz macht, Da machen viele mit in den Sozialen Netzwerken und dort ist es ihnen Wurst betreffs Datenschutz. Auf der einen Seite darf man nicht wissen wer man ist und auf der andern Seite ist es ihnen gleich. Von mir aus sollen sie doch weitermachen.