News 12.09.2016, 08:22 Uhr

Google Chrome warnt vor HTTP

Neue Chrome-Version warnt seine Nutzer vor ungesicherten Webseiten.
Google warnt Nutzer seines Chrome-Browsers ab Frühjahr 2017 vor dem Login auf ungesicherten HTTP-Webseiten. Die Version 56 des Chrome-Browsers soll im Januar kommenden Jahres erscheinen und automatisch Webseiten als unsicher einstufen, welche die Eingabe von Passwörtern oder Kreditkarteninformationen über HTTP erlauben. Dies teilte das Internetunternehmen über seinen Security-Blog mit.
Die Warnung wird direkt in der Adresszeile des Browsers ausgespielt. Doch damit nicht genug: Die US-Amerikaner planen in weiteren Schritten, die Warnungen vor HTTP auszubauen. So sei es etwa denkbar, alle HTTP-Seiten zunächst im Inkognitomodus als unsicher zu markieren, um dann im weiteren Verlauf die Nutzer auch beim herkömmlichen Surfen mit Chrome vor allen HTTP-Webseiten zu warnen.
Mit diesem Schritt will Google die Seitenbetreiber dazu anhalten, auf verschlüsselte HTTP-Verbindungen umzusteigen. Der Datenverkehr wird dabei über das TLS/SSL-Protokoll verschlüsselt, was einerseits die Privatsphäre des Nutzers gewährleisten soll und andererseits Schutz gegen Phishing und Man-in-the-Middle-Angriffe bietet. Bereits seit August 2014 priorisiert Google HTTPS-Webseiten auch bei seinen Suchergebnissen.

HTTPS ist auf dem Vormarsch

Generell ist seit den Snowden-Enthüllungen im Jahr 2013 ein zunehmender Trend zur Verschlüsselung in der IT und damit auch im Web festzustellen. So hat etwa auch Microsoft seine Bing-Suche standardmässig auf das HTTPS-Protokoll umgestellt und auch das Onlinelexikon Wikipedia setzt auf die abhörsichere Datenübertragung.
Gegen diesen Trend zur Verschlüsselung ist im Wesentlichen auch nichts einzuwenden – allerdings können die gesicherten Verbindungen auch von Cyberkriminellen dazu missbraucht werden, um ihre Angriffe zu verschleiern. So prognostiziert etwa Gartner, dass bis 2017 die Hälfte aller Netzwerkangriffe über geschützte SSL/TLS-Verbindungen erfolgen werden. Bislang sind aber nur wenige Sicherheitstechnologien für die verschlüsselte Datenübertragung gerüstet.



Kommentare
Avatar
Terese
14.09.2016
Top! Dann werden endlich auch die letzten Online-Shops gezwungen auf SSL zu wechseln. Zumal ein gültiges Zertifikat nicht viel Aufwand ist.

Avatar
PC-John
15.09.2016
Müssten die Amis sich nicht zuerst mal selbst gründlich an der Nase nehmen? Und das zwar ALLE! Was sagt die NSA dazu? Klar, die dürfen das nicht sagen, sondern nur mit entsprechenden Sanktions-Drohungen die US-Firmen verpflichten, ein Backdoor einzubauen. PC-John