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15.04.2014, 08:41 Uhr
Google kauft Drohnenhersteller für globale Internetversorgung
Google hat mit Titan Aerospace einen Drohnenhersteller gekauft. Ab 2015 will der Suchmaschinenriese mithilfe von Drohnen das Internet in entlegene Gebiete bringen.
Google und Facebook erhöhen im Wettlauf um die globale Internetversorgung das Tempo: Google kauft den Drohnenhersteller Titan Aerospace, an dem zuvor auch Facebook interessiert gewesen sein soll. Ein Preis wurde am Montag nicht genannt. Das Team von Titan solle am Loon-Projekt mitarbeiten, das mit Antennen auf riesigen Ballons Internetanschlüsse in entlegene Regionen bringen solle, erklärte Google dem Wall Street Journal. Facebook hatte im März bereits eine ähnliche Firma übernommen.
Die Drohnen von Titan, die noch in der Entwicklung sind, sollen mit Sonnenenergie angetrieben werden. Damit könnten sie fünf Jahre ohne Unterbrechung in einer Höhe von etwa 19 Kilometern fliegen. Die Flügelspannweite liegt mit knapp 50 Metern in der Dimension einer Boeing 767. Die Technik soll nach bisherigen Angaben 2015 reif für den Einsatz sein.
Internet für die Dritte Welt
Anfang März hiess es in Medienberichten, Facebook verhandle über einen Kauf von Titan. Dem US-Sender CNBC zufolge ging es um etwa 60 Millionen US-Dollar. Stattdessen übernahm das Online-Netzwerk aber den britischen Drohnenentwickler Ascenta, der ebenfalls an solarbetriebenen Fluggeräten arbeitet. Der Preis lag laut Wall Street Journal bei 20 Millionen Dollar. Facebook will mit der Technik ebenfalls günstige Internetzugänge in entfernte Regionen in der Dritten Welt bringen.
Derzeit ist nur etwa ein Drittel der Weltbevölkerung online. Mehrere Milliarden neue Internetnutzer wären auch neue Kunden für die Internetunternehmen. Für die Vernetzung aller gibt es aber zwei grosse Hürden: die Infrastruktur und die Preise. Telekomanbieter verweisen darauf, dass sich in ärmeren und dünn besiedelten Regionen ein kostspieliger Ausbau von Datennetzen nicht lohne. Facebook und Google setzen deshalb auf eigene Infrastruktur.
Google und Facebook rüsten um die Wette
Google plante bei Project Loon bisher vor allem ein System aus riesigen Ballons, die aus einer Höhe von etwa 30 Kilometern funken. Facebook denkt bei seiner Initiative Internet.org an Satelliten, Drohnen und Laser. Mithilfe der Laser sollen einzelne Teile des Netzes zusammengehalten werden.
Das Team von Titan mit rund 20 Mitarbeitern solle am bisherigen Standort im US-Bundesstaat New Mexico bleiben, hiess es im Wall Street Journal. Die Firma werde möglicherweise auch am Google-Projekt «Makani» für eine fliegende Turbine zur effizienten Energiegewinnung mitarbeiten. Und von den Drohnen aufgenommene Bilder könnten zum Beispiel für den Google-Kartendienst Maps nützlich sein.
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