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04.12.2013, 09:24 Uhr
Google will Chrome-Apps auf Android und iOS portieren
TheNextWeb hat auf GitHub ein Toolkit eines Google-Entwicklers entdeckt. Die Dokumentation des Tools verrät so einiges über Googles Zukunftspläne.
Google arbeitet offensichtlich an einem Tool-Päckchen, um die Desktop-Apps des Chrome-Browsers auf Android und iOS zu portieren. TheNextWeb ist beim Durchstöbern eines GitHub-Verzeichnisses auf die Tool-Sammlung eines Google-Software-Entwicklers gestossen. Die Dokumentation der Tools mag in den Ohren ambitionierter Chrome- und Hobbycoder schon jetzt wie berieselnde Zukunftsmusik klingen, lässt aber ebenso spekulative Rückschlüsse auf strategische Google-Pläne zu.
Konvertierungs- und Entwicklungs-Tool
Das Toolkit wird der Dokumentation zufolge vor allem Entwicklern helfen, hybride oder native Android- und iOS-Apps mit Apache Cordova zu bauen. Modifizieren, Debugging und Testing respektive das Finalisieren ganzer Software-Projekte könnte aber ebenfalls ein denkbares Szenario sein. Handy-Hardware wie Kameras und Sensoren liesse sich so per JavaScript ansprechen.
Beta kommt vielleicht im Januar 2014
«Wir hoffen, im Januar mit dem Projekt in die Beta-Phase zu gehen», meinte ein Vertreter von Mocny gegenüber TheNextWeb.
Zur Anatomie von Chrome-Apps:
Chrome-Apps werden in HTML, JavaScript und CSS geschrieben, funktionieren jedoch auch offline beziehungsweise ausserhalb des Browsers. Im September hatte Google angekündigt, Chrome-Apps als Desktop-Apps nutzbar zu machen.
Strategiepfeiler für Chome OS?
Sollten sich die Vorzeichen bewahrheiten, ist die Strategie offensichtlich: Google will Chrome OS populärer machen und gleichzeitig mehr Entwickler für sich gewinnen. Dank der Einbindung von Polyfill und Cordova könnten selbst Hobbycoder mit verhältnismässig simplem HTML5 zu ambitionierten Android- und iOS-App-Tüftlern werden. Mit einem «gestärkten» Chrome OS wird sich aber auch Microsoft langsam warm anziehen müssen, mal angefangen beim Surface; von einer Konvertierungsmöglichkeit auf Windows-Phone-Apps ist übrigens in der Dokumentation (noch) nicht die Rede. Bezüglich iOS-Support hat die Entwicklungsplattform Cordova im Moment noch «TBA»-Status, soll aber bereits daran arbeiten.
Google selber wollte bis jetzt noch keine Stellung nehmen.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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