News 17.10.2018, 09:44 Uhr

Hands-on: Huawei Mate 20 Pro

Huawei hat seine Flaggschiff-Serie Mate 20 vorgestellt. Wir haben sie uns schon mal genauer angeschaut.
Huawei P20 Pro
Nachdem Huawei mit der P20-Serie einen grossen Erfolg in der Smartphone-Oberklasse landen konnte, legen die Chinesen jetzt mit der Mate-20-Serie (eigentlich waren das Mal Phablets) ihre neuen Top-Modelle nach. Diese wurden auf einer Pressekonferenz in London vorgestellt. Neben dem Mate 20 gibt es noch eine besser ausgestattete Pro-Version. 
Beide Modelle haben den neuen hauseigenen Prozessor Kirin 980, der bereits auf der IFA vorgestellt wurde und um 134 Prozent schneller als der Vorgänger sein soll. Im Mate 20 gibt es ein 6,5-Zoll-IPS-Display mit kleinem Notch, während das Pro ein OLED-Display mit 6,4 Zoll und höherer Auflösung (3120 × 1440 statt 2244 × 1080) hat. Es ist an den Seiten leicht abgerundet und bedeckt fast die ganze Oberseite – bis auf den breiten Notch im oberen Bereich. Dort sitzt jetzt auch ein Modul zur Gesichtserkennung, zusätzlich lässt sich die Pro-Version per Fingerabdruckscanner im unteren Bereich des Bildschirms entsperren. Die Basisvariante wird durch einen Sensor auf der Rückseite oder per Gesichtserkennung entsperrt.
Beeindruckend bestückte Rückseite beim Huawei Mate 20
Quelle: Huawei
Beim P20 Pro konnte Huawei mit der Leica-Dreifachkamera einen neuen Massstab setzen. Auch das Mate 20 Pro hat drei Linsen, die aber nicht nebeneinander, sondern in einem Quadrat zusammen mit dem LED-Blitz angeordnet sind. Im Prinzip gibt es mit dem dreifachen optischen Zoom, der KI-Motiverkennung und den Nachtaufnahmen ähnliche Funktionen wie beim kleinen Bruder. Dazu kommt im Pro nun noch ein Makromodus, mit dem Aufnahmen aus einem Abstand ab 2,5 Zentimetern möglich werden sollen. Die Hauptkamera hat in der Pro-Version 40 und im Basismodell 12 Megapixel, eine weitere Ultraweitwinkellinse bietet 20 (Pro) und 12 Megapixel, die Telelinse schliesslich hat in beiden Modellen 8 Megapixel.
Der Akku ist mit 4200 mAh im Pro-Modell üppig dimensioniert, soll sich aber trotzdem über das mitgelieferte Netzteil mit 40 Watt in 30 Minuten wieder auf 70 Prozent seiner Kapazität laden lassen. Erstmals bei Huawei ist auch drahtloses Laden integriert, wobei dieses in beide Richtungen funktioniert, was bedeutet, dass auch Zubehör, z.B. ein Ohrhörer, am Smartphone geladen werden kann. Im Basismodell gibt es einen Akku mit 4000 mAh.
Im Mate 20 stehen 4 GB RAM zur Verfügung, im Pro sind es 6 GB. Beide Modelle haben 128 GB internen Speicher. Bei der Erweiterung führt Huawei die Nano Memory Card ein; das ist ein neues kleines Format, das der gleichnamigen SIM-Karte gleicht. Diese ist zunächst mit bis zu 256 GB verfügbar, Huawei hat den Standard allerdings freigegeben, sodass andere Hersteller auch Nano-SDs produzieren können. Nettes Feature: Wird keine Nano-SD gebraucht, kann der Slot auch für eine zweite SIM-Card genutzt werden, die Slots sind exakt gleich bemessen.
Nebst dem Mate 20 und dem Mate 20 Pro lanciert Huawei noch zwei weitere Phones: Das Mate 20X, das sich mit seinem 7,2-Zoll-Display vor allem an Gamer richtet, und das Porsche Design Mate 20 RS. Besonders auffällig am Porsche Design Mate 20 RS ist die Rückseite des Gehäuses mit zwei Randstreifen aus schwarzem Leder. Die technische Ausstattung entspricht weitgehend dem Mate 20 Pro, der Speicher ist mit 256 GB aber grösser. Während die Gamer-Variation gar nicht nach Europa kommt, wird das Porsche-Design-Gerät zwar in einigen europäischen Ländern erscheinen, nicht jedoch in der Schweiz, wie Daniel Meier, Vize-Chef von Huawei Switzerland, erwähnte. Der Preis für die Variante «Porsche Design» liegt in Deutschland bei 1695 Euro und wurde am Launch von Porsche-Vertretern persönlich vorgestellt.
Die anderen Modelle sind in der Schweiz gestaffelt verfügbar:
  • Huawei Mate 20 Pro: ab 2. November für Fr. 999.– (Black, Midnight Blue, Twilight)
  • Huawei Mate 20 Pro: ab Dezember für Fr. 999.– (Emerald Green)
  • Huawei Mate 20: ab 2. November für Fr. 799.– (Black, Midnight Blue, Twilight)
In der Schweiz erhalten Vorbesteller des Pro-Modells die Smartwatch Huawei Watch GT kostenlos dazu.
Lesen Sie auf der nächsten Seite unser Hands-on

unser Hands-on

Erster Eindruck

Schlank und mit Edge-Kanten: Mate 20 Pro
Die Mate-Serie verfolgt auch mit dem Mate 20 Pro weiter eine andere Design-Strategie als beim P. Zunächst ist es entscheidend schlanker: Zwar ist die Bilddiagonale sehr gross – wir zweifelten ob der reinen Specs zunächst an der Bedienbarkeit – allerdings ist es relativ schmal. Zudem hat das Display, ähnlich dem S7 Edge von Samsung, seitliche Abrundungen. Dies macht es möglich, das Gerät mit einer Hand vollständig zu umfassen (je nach Handgrösse, versteht sich). Auf der Rückseite steht das Kameraquadrat leicht raus, jedoch stellt die Kante beim Verstauen in der Hosentasche nicht an.

Fingerabdruckscanner – im Display!

Tippt man auf den Bildschirm, zeigt er an, wo der Finger hinmuss
Die Pro-Version wurde nun mit einem Fingerabdruckscanner im Display versehen. So entfällt die Notwendigkeit, das Display kleiner machen  zu müssen, oder auf der Rückseite versehentlich die Kamera zu erwischen. Praktisch: Tippt man auf das Display, erscheint ein kleines erleuchtetes Icon, das anzeigt, wo der Daumen platziert werden muss. Das Display lässt sich übrigens auch im Screen-off-Modus entsperren, ohne dass es zuerst mit einem gesonderten Tastendruck aufgeweckt werden muss. Des einen Freud, des andern Leid: Im Display-off-Mode braucht der Scanner 1 Sekunde mehr. Dafür entsperrt man nicht mehr aus Versehen das Display, wie das etwa beim P10 seinerzeit noch zuweilen geschehen ist.

Reverse-Charging

Neben dem bereits erwähnten kabellosen Laden, kann das Mate 20 Pro als Energiespender fungieren. Hält man es Rücken an Rücken an ein anderes Gerät, kann dessen Ladestand zulasten des eigenen erhöht werden – wie bei einer Powerbank. Dies funktioniert z.B. auch mit Samsung-Geräten. Einzige Bedingung: Das Gerät muss den Qi-Standard unterstützen, also kabellos ladbar sein.

Kamera

Huawei hat sich die Kamera gross auf die Fahne geschrieben. So haben die Chinesen das Prinzip, aus vier Foto-Layern ein Bild zu machen, verzweieinhalbfacht. So werden nun zehn Einzelbilder zu einem zusammengefügt, sodass die Beleuchtung überall gleich stark ist.
London bei Nacht
Schnappschuss im Vorbeigehen. Die Mauer war allerdings unbeleuchtet

Fazit

Bis jetzt fehlen uns zum Huawei Mate 20 Pro die Akku-, Telefonie- und allgemeinen Performance-Tests. Allerdings gefallen uns die Haptik sowie Features wie Reverse- und Wireless-Charging. Der ausführliche Test folgt demnächst auf PCtipp.ch.



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.