News 27.02.2019, 08:09 Uhr

Hands-on: Sony Xperia 1 und Xperia 10

Die neuen Sony-Smartphones haben auch ein eigenes Gimmick: Das Display ist im 21:9-Kinoformat gehalten. Wir konnten die Handys ausprobieren und erklären, was sie taugen.
Sony hat bei seiner Xperia-Reihe ein wenig aufgeräumt. Nach den verwirrenden Namensgebungen rund um Xperia X, Xperia Z, Xperia XZ und Co. heissen die neuen Modelle einfach Xperia 1 und Xperia 10. Die einzige mögliche Quelle der Verwirrung liegt hier darin, dass 1 besser als 10 ist, was aber keine besonders unübliche Namensgebung ist.
Das Xperia 1 mit seinem 21:9-Display
Quelle: PCtipp

Sony Xperia 1

Kommen wir zunächst zum Xperia 1. Das neue Spitzenmodell von Sony bietet alles, was man sich in Sachen Leistung wünschen kann. Allerdings erscheint es auch mit den gleichen Problemchen der meisten anderen Spitzengeräte auf dem Markt. Da wäre zum Beispiel der Glasrücken. Dieser sieht jeweils spektakulär aus, hat in der Praxis aber drei mögliche Nachteile: 
  1. Der Glasrücken ist innert Sekunden mit Fingerabdrücken übersät und sieht ziemlich unappetitlich aus.
  2. Das Handy fällt ein einziges Mal auf den Boden und der Rücken zersplittert.
  3. Sie packen das Handy sofort ab Box in eine Schutzhülle und der schöne Rücken ist sinnlos.
Leistungsmässig gibt es hingegen nichts zu motzen. Das Xperia 1 läuft flüssig und rasant. Wie man es von einem High-End-Smartphone erwarten kann, meistert es alle üblichen Aufgaben problemlos. Leider konnten wir keine Testfotos vom Stand mitnehmen, daher ist es schwierig, die Qualität der Kamera einzuschätzen. Die App selbst funktionierte jedoch ohne Probleme.
Multitasking mit zwei Apps ist ebenfalls möglich
Quelle: PCtipp
Der Fingerabdrucksensor auf der Seite ist eine Rückkehr zu einem alten Sony-Design. Mit dem Aufkommen praktisch randloser Displays ergibt das viel Sinn, auch wenn Sony dafür auf einen abgerundeten Displayrand verzichten muss. Der Vorteil: Das Handy liegt gut in der Hand und kann fest gegriffen werden.
Ist Haptik wichtig, überzeugt das Xperia 10 jedoch noch mehr.
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Sony Xperia 10

Sony Xperia 10

Allen, die genug von Glasrücken haben, wird das Xperia 10 guttun. Sonys neues Mittelklasse-Smartphone ist komplett aus einer Metalllegierung gefertigt und liegt genauso angenehm in der Hand wie beispielsweise das Huawei P10 oder die frühere HTC-One-Reihe. Dazu kommt: Die allermeisten Funktionen des Xperia 1 sind im Xperia 10 ebenfalls vorhanden. Alles ist einfach ein wenig schwächer. Die Auflösung ist näher an 2K als an 4K, die Kameras haben ein paar Megapixel weniger, der Prozessor läuft ein bisschen weniger rasant und es gibt weniger Arbeitsspeicher.
Die zwei Grössen des Xperia 10 nebeneinander
Quelle: PCtipp
Aber: Die Spezifikationen des Xperia 10 sind noch immer beeindruckend. Vor einem Jahr wäre das Xperia 10 unter den Spitzenmodellen nur knapp abgeflacht, vor zwei Jahren wäre es ein klares Top-Modell gewesen. Bedenkt man dabei, dass das Xperia 10 weniger als die Hälfte des Xperia 1 kostet, ist das ein enorm gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Der Fingerabdrucksensor ist bei den neuen Xperias wieder auf der Seite
Quelle: PCtipp
Das kommt nicht ganz überraschend. Bereits in den frühen Xperia-Zeiten konnte Sony immer wieder mit stark ausgerüsteten Mittelklassegeräten punkten, während die Spitzenmodelle mehr zu kämpfen hatten. Die Xperia-Mini-Reihe bleibt uns aus dieser Zeit noch sehr gut in Erinnerung.
So gehört auch das Sony Xperia 10 zu den Geräten, bei denen man erst am Preisschild anmerkt, dass sie eigentlich nicht zur Spitzenklasse gehören. Nokia bietet ebenfalls einige solcher Handys an, genauso wie die preislich starken chinesischen Hersteller Huawei, Xiaomi und OnePlus.
Die Rückseite des Xperia 10 ist haptisch angenehmer als diejenige des Xperia 1
Quelle: PCtipp
Bei der Leistung sind die Abstriche für Durchschnittsnutzer gering. Wer grösstenteils Social Media, das Wetter und die SBB-App verwendet, kommt mit dem Xperia 10 problemlos durch den Alltag. Apps öffnen sich schnell und zuverlässig, die Kamera zeigt keine Zeichen von Langsamkeit. Solange man sich also mit dem 21:9-Display anfreunden kann, ist das Xperia 10 ein starkes Smartphone.
Der Audiostecker am Xperia 10 bleibt
Quelle: PCtipp
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Fazit

Fazit

Sonys neues Spitzenmodell kreuzt die meisten wichtigen Checkboxen an, fällt aber nicht besonders stark auf. Das 21:9-Display ist praktisch für alle, die gerne Kinofilme auf dem Smartphone schauen, stellt ansonsten aber keinen grossen Unterschied zu den bereits verbreiteten 18:9-Smartphones dar. Zudem lässt die Kompatibilität von Medien ausserhalb von Kinofilmen zu wünschen übrig. Kombiniert mit dem saftigen Preis von rund 1100 Franken wird es schwierig, sich für das Xperia 1 zu entscheiden.
Das Xperia 1 mit dem Xperia 10 im Hintergrund
Quelle: PCtipp
Das Xperia 10 macht diese Entscheidung noch schwieriger. Denn Sony hat mit seinem neuen Mittelklassegerät einen starken Einstieg geschafft. Für die allermeisten Nutzer reicht die Leistung des Xperia 10 aus. Dem Gerät mangelt es auch nicht an ausgeklügelten Features, die man vermissen könnte, sogar das 21:9-Display ist hier verbaut. Und mit einem Kampfpreis von gerade einmal 399 Franken für die reguläre Version und 499 Franken für die grössere Version, scheint das Xperia 10 klar das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten.



Kommentare
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FranzJosefH
03.03.2019
Das wars dann mit Sony und mir. Habe aktuell das Xperia XZ2compact, ein sehr gutes Handy mit 5Zoll Display. 21:9 brauche ich sowenig wie Haare in der Suppe. Die Android Hersteller zwingen mich noch zum iPhone, wenn nicht bald einer wieder was vernünftiges bringt, wo Einhand Bedienung möglich ist. Und ich bin alles andere als von diesem Fallobst namens iPhone angetan... Wohin soll ich denn so ein Gerät mit dieser Länge der neuen Sony unterwegs draussen auch versorgen? Keine Chance! By by Sony! Wenn man schon von Fallobst spricht muss man dann gerechterweise Android wirklich miteinbeziehen. Ist nämlich wirklich das Letzte.

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sep800
03.03.2019
Ansichtssache Wenn man schon von Fallobst spricht muss man dann gerechterweise Android wirklich miteinbeziehen. Ist nämlich wirklich das Letzte. Das ist dann wohl Ansichtssache, mit Gerechtigkeit hat das nix zu tun. Für mich ist Android als System die bessere, sprich offenere Lösung. Für 65plus empfehle ich jeweils iOS, weil einfacher, für solche mit etwas Technik Flair besser Android. Was die Hardware betrifft haben beide gute Geräte. Kommt halt drauf an, was man ausgeben kann oder will.