Ich will Gigabit-Internet – was muss ich beachten?

Wie vergleiche ich Angebote?

Wie vergleiche ich Angebote?

Es gibt keine allgemeine Übersicht oder eine Suchfunktion nach FTTH-Angeboten. Wurde ein Gebiet, meist grössere Städte, mit Glasfaser bis in die Haushalte erschlossen, wenden sich die Anbieter direkt an Kunden. In der Regel erfolge eine solche Information nur lokal, um Streuverluste zu vermeiden und Kunden gezielt anzugehen, meint Olaf Schulze, Mediensprecher von Swisscom, auf Anfrage.
Typische Glasfaser-Steckdose in einer Wohnung
«Genaues Hinschauen bei den Preisen lohnt sich dennoch», ist Ralf Beyeler vom Vergleichsdienst Comparis überzeugt. So bestünden teilweise innerhalb Regionen grosse Preisunterschiede, betont der Telco-Experte im Gespräch mit PCtipp. Erste Anlaufstelle seien in der Regel die Energiewerke der grossen Städte. «Zu weiteren Anbietern gehören etwa Init7.ch, Solnet, iway.ch, leunet.ch, Green.ch und Swisscom, die man zum Vergleich beiziehen kann», vermerktBeyeler. 
Erst recht im Vergleich zu herkömmlichen DSL-Angeboten fällt der Aufpreis ins Gewicht: So bekommt man beim vergleichsweise noch günstigen Fiber7-Angebot von Init7 für umgerechnet Fr. 64.75 pro Monat eine symmetrische Gigabit-Bandbreite (im Up- und Download). Für Fr. 75.- erhält der Kunde bei UPC Cablecom zwar nur 50/5 Mbit/s, doch zusätzlich eine Festnetznummer und ein TV-Angebot aus über 85 Sendern. Wer das Gigabit-Abo der Swisscom will, muss die Internet-Box mit Glasfaseranschluss für einen Aufpreis von Fr. 80.- im Monat als Option zum Vivo-XL-Abo dazubuchen. Macht Fr. 249.- im Monat. 
Bei der Swisscom kann man sich über die URL www.swisscom.ch/checker über den Status des Anschlusses erkundigen.   

Wie plane ich mein Heimnetzwerk?

In einer Wohnung wird die Glasfaser-Steckdose meistens im offiziellen Wohnzimmer neben der Telefon- oder Fernsehbuchse und in der Nähe eines Stromanschlusses installiert. Sollten sich andere Endgeräte nicht in der Nähe befinden, empfiehlt sich natürlich eine saubere Verlegung eines Gigabit-LANs. Im Bedarfsfall kann man Offerten von Telematikern einholen. Die Alternative sind schnelle WLAN-AC-Router oder Powerline-Adapter, um möglichst im gesamten Heimnetzwerk von der schnellen Gigabit-Leitung profitieren zu können.

Was muss ich bei den Netzwerkkabeln beachten?

Nicht zu empfehlen im Heimnetzwerk sind veraltete, vieradrige Patch-Kabel. Patch-Kabel ab Kategorie 5a sollten von guter Qualität sein. Denn für Gigabit braucht es acht Drähte. Für einfachere Installationen bieten sich die sechsmal dünneren Slim-Patch-Kabel (ab Kategorie 6a) an, weil sich diese gut hinter den Leisten verbergen lassen und keine dicken Bohrlöcher erforderlich sind. 
Aktuelle Patch-Kabel verfügen im Innnern über acht Drähte (Bild: Cat6a-Slimpatch-Kabel)

Hat man bei Providern die freie Router-Wahl? 

Bestimmte FTTH-Geräte bestellt man in der Regel über Provider. Einige Anbieter wie z.B. Init7 lassen einem die freie Wahl und geben dazu Hardware-Empfehlungen ab. Die Swisscom empfiehlt Kunden, die angebotene Router-Hardware zu verwenden, um optimale Interoperabilität mit Swisscom TV zu gewährleisten. «Es wird sich noch zeigen, ob ein derart geschlossener Markt wie bei den Kabelmodems entsteht», meint André Drifte, Senior Product Manager Netzwerk von Brack.ch. 
Nächste Seite: Der richtige Router

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
Avatar
Ledesco
21.12.2014
Teile diese Meinung komplett FTTH bringt für den normalen Anwender kaum bis keine Vorteile. Die HW Voraussetzungen müssen zur Zeit noch mit professionellen Geräten abgedeckt werden. Das ist mit erheblichen Kosten verbunden. Einfach Firwalls sind mittlerweile für etwas mehr als 500.- auf dem Markt. Aber der Durchsatz ist dann nur mit SPI gemessen und nicht mit UTM. Also "nur" eine Filterung der Packet aber kein Vierenscanner, Spamfilter, usw. Im weiteren muss das nachfolgend Netzerk Gigabit fähigen ausgerüstet sein. Also jeder Switch und auch die komplette Heimverkabelung. Die Downloadraten lassen sich kaum realisieren weil die Architektur im öffentlichen Internet (noch) nicht für solche Geschwindigkeiten ausgelegt ist. Das ganze ist mehr ein Marketingphänomen. Ich nutze Zuhause, als Semiprofessioneller Anwender, einen Anschluss mit 125/10Mbit/s. Das ist bereits schon sehr komfortabel. ISO Files, z.B. Testsoftware von Microsoft, sind somit innert kürzester Zeit downloaded. Auch die Uploadrate von 10Mbit/s ist komfortabel. So kann problemlos von aussen auf das interne Netzwerk und den Datenspeicher/NAS zugegriffen werden. Ein Office Remotearbeitsplatz ist problemlos möglich. Schlussendlich wird der Preis entscheiden. Wenn FTTH teilweise günstiger ist als ein VDSL Abo und man die Möglichkeit hat es zu nutzen, dann würde ich es sicher auch nehmen. Aber brauchen tun es nur ganz ganz wenige. Vielleicht eine sehr aktive Familie wo jeder gleichzeitig mehrer Filme downloaded und dabei noch, via Livestream, fern schaut.