News 24.08.2011, 08:58 Uhr

Jetzt klagt Microsoft gegen Motorola

Fröhliches Klagen in der Mobiltelefonbranche. Nach Apples Rundumschlägen ist jetzt auch Microsoft auf den Geschmack gekommen: Motorola soll zahlreiche Smartphone-Patente des Software-Riesen verletzen.
Wie Bloomberg berichtet, klagt Microsoft in den USA gegen Motorola. Streitpunkt sind einmal mehr die berühmt-berüchtigten Patente. Sieben Stück davon soll Motorola mit seinen Android-Smartphones verletzen. Dabei geht es um Betriebssystembestandteile wie die Synchronisation von Kalender, E-Mails und Kontakten oder Benachrichtigungen über die Signalstärke und den Akkustand. Microsoft strebt vor der US-amerikanischen Aussenhandelsbehörde (ITC) ein Importverbot für zahlreiche Motorola-Smartphones an, darunter die Modelle Droid, Droid 2 sowie Droid X.
Doch was Microsoft kann, kann Motorola schon lange: Auch sie haben in den USA und Europa Beschwerden eingereicht, weil Microsoft angeblich zahlreiche ihrer Patente verletzt. Motorola ist für sein grosses Patentportfolio bekannt; nicht zuletzt deshalb will Google den Mobiltelefonhersteller auch übernehmen.
Die ausufernden Patentstreite nehmen also immer absurdere Formen an. In den letzten Wochen machte schon Apple mit zahlreichen Klagen, insbesondere gegen Samsung, von sich reden. Apple will in Europa gar Importverbote für sämtliche Produkte der Samsung-Galaxy-Reihe erwirken. Dies jedoch mit ziemlich schwachen Argumenten.
Insgesamt werden laut Bloomberg alleine vor der US-amerikanischen Aussenhandelsbehörde derzeit über 12 Patentstreitfälle in der Mobiltelefonbranche behandelt. Vielleicht sollten sich die Hersteller wieder vermehrt darauf konzentrieren, innovativ zu sein, statt Millionen in ihre Rechtsabteilungen zu pumpen, um sich gegenseitig zu verklagen.



Kommentare
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Ray
24.08.2011
Es gibt wohl wenige Anwälte, die der Menschheit etwas von wirklich bleibendem Wert hinterlassen haben. Dies ist die Aufgabe von Ingenieuren. Die Anwälte versuchen dies mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern und hoffen zumindest auf diesem Weg, in die Geschichte einzugehen. ;) Gruss Ray

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cimi67110
24.08.2011
Weise Worte Herr Ray, allerdings schützen Patentanwälte auch die Rechte des kleinen Erfinders und Tüftlers bzw. seine Investitionskosten.

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schmidicom
24.08.2011
Weise Worte Herr Ray, allerdings schützen Patentanwälte auch die Rechte des kleinen Erfinders und Tüftlers bzw. seine Investitionskosten. So war es vermutlich mal gedacht doch heute muss man schon angst haben wenn man nur daran denkt etwas auf den Markt zu bringen und das kanns ja nun eigentlich auch nicht sein oder?

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Ray
25.08.2011
allerdings schützen Patentanwälte auch die Rechte des kleinen Erfinders und Tüftlers bzw. seine Investitionskosten. Tüftler und Erfinder sind aus wirtschaftlichen Gründen meistens nicht in der Lage ihre Erfindungen patentieren zu lassen. Ein Produkt patentieren zu lassen ist derart teuer und aufwändig, dass die kleinen Unternehmen meist einfach versuchen, schneller zu sein, als die Mitbewerber. Problematisch wird es erst dann, wenn ein grosses Unternehmen die bei einem bestehenden Produkt entdeckte Erfindung für sich beansprucht und patentieren lässt. Zwischen Recht haben und Recht bekommen ist ein nicht zu unterschätzender Unterschied. Gruss Ray