Den eigentlichen Event am Montagnachmittag musste Google wegen des Hurricanes «Sandy» absagen, die erwarteten Produktankündigungen hielt der Internetgigant aber nicht zurück. Die neuen Android-Geräte umfassen das Smartphone LG Nexus 4, das neue 10-Zoll-Tablet Nexus 10 sowie neue Varianten des kleineren Google-Tablets Nexus 7 – also im Prinzip all das, was erwartet worden war.

Nexus 4

Das neue Nexus-Smartphone wird wie erwartet von LG produziert und bietet einen HD-Bildschirm mit 4,7-Zoll-Diagonale. Auch die weiteren Spezifikationen entsprechen den Erwartungen: Ein 1,5 GHz starker Quad-Core-Prozessor, 2 GB RAM, eine 8-Megapixel-Kamera. Das 9,1 mm dünne und 139 Gramm schwere Gerät läuft unter der neuen Android-Version 4.2 (siehe nächste Seite). Der Akku des Smartphones lässt sich mit dem entsprechenden Zubehör drahtlos aufladen wie beim Nokia Lumia 920. Das Nexus 4 ist wahlweise mit 8 oder 16 GB Speicher erhältlich.
Nexus 10
Details zum neuen Google-Tablet waren ebenfalls bereits im Vorfeld der (abgesagten) Veranstaltung durchgesickert. Dies ändert aber nichts daran, dass Google – respektive Samsung, der Hardware-Partner für das Nexus 10 – ein beeindruckendes Display in das Tablet verbaut hat. Auf dem 10-Zoll-Bildschirm finden sich rund 4 Millionen Pixel wieder – die Auflösung von 2560 x 1600 stellt sogar das neue iPad in den Schatten (2048 x 1536) und kommt auf eine stolze Pixeldichte von 300 ppi.

Auch sonst haben Google und Samsung nicht geknausert: Der Prozessor entstammt Samsungs neuster Exynos-Generation und seine zwei Kerne sind mit bis zu 1,7 GHz getaktet. Das Nexus 10 ist mit wahlweise 16 oder 32 GB Speicher erhältlich. Es bietet überdies 2 GB RAM, zwei Kameras (5 und 1,9 Megapixel) sowie NFC. Auch das Nexus 10 bekommt die neuste Android-Version 4.2 spendiert. Das Google-Tablet ist 8,9 mm dünn und wiegt mit 603 Gramm rund 50 Gramm weniger als das neuste iPad.

Neue Nexus-7-Varianten

Das bereits erhältliche 7-Zoll-Tablet Nexus 7 erhält einige neue Modellvariationen. So wird sich zu den bereits erhältlichen Varianten mit 8 und 16 GB eine Version mit 32 GB Speicher gesellen. Sie soll zum gleichen Preis verkauft werden wie bisher die 16-GB-Version, die dafür günstiger wird. Zusätzlich wird die 32-GB-Version neu in einer Version mit Mobilfunk (HPSA+) erhältlich sein. Bislang musste das Nexus 7 ohne Mobilfunk auskommen.

Auf der nächsten Seite: Android 4.2, Verfügbarkeit

Android 4.2

Wie erwähnt läuft auf den neuen Nexus-Vertretern eine aktualisierte Android-Version. Android 4.2 hört zwar weiter auf den Namen Jelly Bean (wie 4.1), bringt aber einige Neuerungen mit sich: Die neue Kamerafunktion «Photo Sphere» ermöglicht es, 360-Grad-Panoramabilder aufzunehmen, ausserdem wird neu das Schreiben über Gesten (ohne mit dem Finger nach jedem Buchstaben abzusetzen) sowie Wireless Display (WiDi) zum drahtlosen Streaming von Inhalten auf einen kompatiblen Fernseher unterstützt.
Die gewichtigste Neuerung von Android 4.2 betrifft allerdings nur Tablets wie das neue Nexus 10: Multi-User-Accounts. Ähnlich wie beim neuen Windows Phone 8 lassen sich also mehrere Accounts erfassen, die über eigene Startscreens, Widgets und Apps verfügen. Der Wechsel zwischen den Accounts soll dabei quasi fliegend vonstattengehen.

Zur Verfügbarkeit von Android 4.2 auf älteren Geräten wie dem Nexus 7 oder dem Samsung Galaxy Nexus hat sich Google noch nicht geäussert.

Verfügbarkeit

So weit, so vielversprechend. Aber wann kommen die neuen Nexus-Familienmitglieder in die Schweiz? Dazu kann Google leider im Moment keinerlei Angaben machen – wieder einmal ist also Geduld angesagt.
Sämtliche neuen Geräte sind ab dem 13. November in den USA, Grossbritannien, Australien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Kanada verfügbar. Die Preise beginnen bei (erstaunlich günstigen) 299 US-Dollar für das Smartphone Nexus 4 und bei 399 US-Dollar für das neue Google-Tablet Nexus 10. Das Nexus 7 mit 32 GB und HSPA+ soll 299 US-Dollar kosten.
Beim Nexus 7 dauerte es vom US-Release an rund drei Monate, bis das Gerät auch auf offiziellem Weg in der Schweiz erhältlich war. Bleibt zu hoffen, dass es bei den neuen Nexus-Vertretern etwas schneller geht.

Google Play wird musikalisch

Google hat zudem angekündigt, den Dienst Google Music nach Europa zu bringen. Ab dem 13. November wird man in Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien via Google Play Musik kaufen und hören können. Der Dienst ähnelt stark Apples iTunes: So wird man auch bis zu 20'000 eigene Songs gratis hochladen und über Google Play streamen können.
Ausserdem wird es ebenfalls einen Matching-Service geben, mit dem man seine lokale Musiksammlung mit der Cloud abgleichen und dann alle Lieder, die auf Google Play verfügbar sind, auf seine Android-Geräte streamen kann, ohne diese erst hochladen zu müssen. Im Unterschied zu Apple ist bei Google auch dieser Matching-Service kostenlos. Auch hier ist allerdings noch nicht bekannt, wann der Dienst in der Schweiz verfügbar sein wird.