Office 365 analysiert

Microsoft ist Spezialist im Auf- und Überholen ...

Alle wollen in die Wolke Foto: Grey59 / pixelio.de
Microsoft ist Spezialist im «Auf- und Überholen»
Brad Shimmin, Analyst bei Current Analysis, meint, dass Microsoft in der Aufholjagd gute Chancen hat. «Falls die Geschichte ein Indikator ist, kann Microsoft das stemmen», sagt er und erinnert an die 1990er-Jahre, als die Redmonder die Wichtigkeit des Web nicht erkannt hatten, und Netscape den Browsermarkt beherrschte. «Microsoft war damals schnell in der Lage, das Blatt zu wenden und mit dem Internet Explorer einen De-facto-Standard für Webbrowser zu etablieren», führt Shimmin aus.
Ob Microsoft ein solcher Kraftakt nochmals gelingt, bezeifelt derweil Rob Enderle von der Enderle Group. Ihm zufolge wird es für den Software-Riesen schwierig sein, den Cloud-Markt zu erobern. «Microsofts Anwenderbasis liegt beim Desktop, und die Firma will diese nicht ins Web bewegen, dafür wird noch zu viel Geld mit den Client-Anwendungen verdient», argumentiert er. «Es wird darauf ankommen, wie stark Microsoft seine Webanwendungen wirklich propagieren will», sagt er.
Handkehrum müsse Google sich etwas mehr anstrengen, um wirklich im Markt für Office-Produktivitätsprodukte zu reüssieren. «Google muss sich entscheiden, welche Schlacht man wirklich schlagen will», meint Enderle. «Alles, was Google derzeit ausserhalb vom Suchgeschäft macht, wird etwas halbbatzig angegangen», moniert er.
Sein Kollege Olds gibt Enderle recht. «Google muss die Qualität seiner Apps und die Integration derselben massiv verbessern, um gleiche Spiesse wie Microsoft zu haben», ist er überzeugt. «Eine grosse Anzahl der Anwender von Google Apps sind dies entweder, weil sie Microsoft hassen, oder weil sie das Webinterface brauchen», führt Olds aus. «Letztere sind jene Benutzer, die zu Microsoft wechseln werden, wenn Google sich nicht vorsieht», schliesst er.



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