News 08.07.2014, 12:48 Uhr

Post will Briefkasten ersetzen

Einst als PTT vereint, nun Konkurrenten. Die Post bietet die Möglichkeit, Dokumente wie Krankenkassenrechnungen elektronisch geliefert zu erhalten. Und tritt damit in Konkurrenz zum kürzlich vorgestellten «Docsafe» von der Swisscom.
Das «E-Post Office» soll den traditionellen Briefkasten ersetzen
Der Briefkasten von morgen. So bezeichnet die Post ihr «E-Post Office». Damit kann der Empfänger wählen, ob er seine Briefe künftig weiter physisch in den Hausbriefkasten, elektronisch über die E-Post-Office-Plattform oder verschlüsselt als Mail erhalten will. Rund 1500 Personen testeten den Dienst letztes Jahr, schreibt die Post. Heute wird der Dienst schweizweit lanciert. Aktuell können elektronisch eingegangene Sendungen digital beantwortet, weitergeleitet, verwaltet oder archiviert werden. Die Plattform soll etappenweise ausgebaut werden. In einem nächsten Schritt sollen Rechnungen direkt per Mausklick bezahlt werden können.
Voraussetzung für den Erfolg des Dienstes sind Unternehmen, die an die Plattform angebunden werden wollen. Zum Start ist die PostFinance dabei. Die Plattform an sich steht aber allen Schweizer Einwohnern offen, inklusive 5 GB Gratisspeicher. Hier gehts zum Produktvideo und zur Registrierung.
Mit dem «E-Post Office» tritt die Post in direkte Konkurrenz zur Swisscom. Das Telekommunikationsunternehmen hat vor Kurzem ihren Dienst «Docsafe» vorgestellt, ebenfalls ein Cloud-Speicher für Privatkunden und Basis für ihre «Cloud für die Schweiz». Bei Docsafe ist der Gratisspeicherplatz unlimitiert, dafür konnte man noch keine grösseres Unternehmen als Partner bekannt geben. 
Swisscom-Sprecher Carsten Roetz zum neuen Konkurrenten: «Wettbewerb belebt das Geschäft und ist immer gut. Unsere Kunden haben gegenüber der Post-Lösung nebst dem umlimitierten Speicherplatz aber den Vorteil, dass sie bereits heute eigene Dokumente hochladen können.»
Dazu bietet Swisscom noch Schnittstellen zu Avaloq und Finova, bei der Post will man das ab dem ersten Quartal 2015 anbieten. Bereits im Herbst soll es beim «E-Post Office» möglich sein, Dokumente selbst hochzuladen, sagt Bernhard Bürki, Mediensprecher der Post. Den Unterschied zu «Docsafe» beschreibt Bürki folgendermassen: «Die Swisscom hat ihren Schwerpunkt beim Archiv. Unsere Hauptfunktionalität ist eine Drehscheibe für den Empfang von Dokumenten.»
Für den neutralen Beobachter bieten die Dienste - mindestens in einer ersten Phase - aber die gleichen Funktionalitäten. Da beide ehemaligen PTT-Betriebe über eine riesige Kundenbasis verfügen, wird es spannend zu beobachten sein, welcher Dienst mehr Anklang findet.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



Kommentare
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Juerg Schwarz
09.07.2014
Die elektronische Rechnung muss bezüglich Sicherheit aber auch mit diesem Entwicklungsschritt noch einiges wachsen können. Wenn mir Hinz und Kunz alle Rechnungen elektronisch zusenden können/dürfen/müssen, so ist der Missbrauch nicht weit. Habe ich dannzumal überhaupt noch eine Übersicht, was gerechtfertigt ist, und welches Spam ist in einem guten Original-Look? Zudem interessieren sich ja auch jedwelche Datenschnüffler für meinen E-Mail-Verkehr, zusätzlich erlaubt der Datenschutz-Beauftragte alle Verbindungs-Nachweise über ein Jahr (?) hinweg. Bei der alten PTT-Briefpost ist die Diskretion noch recht gut vorhanden, andere Länder eher im Süden haben da mehr Probleme. PC-John Und wo noch nicht mal 1% überhaupt nur eine klitzekleine Ahnung von PGP hat.... siehe Signatur.

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PC-John
09.07.2014
Und wo noch nicht mal 1% überhaupt nur eine klitzekleine Ahnung von PGP hat.... siehe Signatur. Ein Programm mit sehr wenig Verbreitung wird auch kaum gehackt, schwierigere Sachen ohnehin nicht. Und wo residiert die Entwicklerfirma von Phil Zimmermann, wo sind ihre Geschäftssitze? Also ist PGP noch sicher ... , oder wir wissen noch nichts davon. Wenn ganz allgemein die Hauptmenge der Mails verschlüsselt würde, dann gibt es rasch auch entsprechende Sportsfreunde, welche sich diesem "Problem" annehmen. Und da der grösste Unsicherheitsfaktor nicht das Programm selbst darstellt, sondern der/die da an der Tastatur oder Touchscreen sitzt, muss sich die Gegenseite nur entsprechend auf die neue Konstellation einstellen., da hilft auch Linux nicht viel weiter. PC-John