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07.11.2014, 09:46 Uhr
Sind Roaming-Pakete mit Verfallsdatum Fluch oder Segen?
Die Provider locken mit günstigen Datenpaketen fürs Ausland. Doch die meisten Pakete laufen innert einer bestimmten Frist ab. Ein Frust oder ein Segen?
Die Roaming-Preise der Mobilfunkanbieter sind schon länger auf breiter Front gesunken. Was aber, wenn z.B. von einem 500-MB-Monatspaket nur ein Drittel verbraucht wurde? Egal, ob Swisscom, Sunrise oder Orange: Das Paket muss nach einmaligem Aktivieren im Ausland innerhalb der vorgesehenen Frist aufgebraucht werden. Swisscom, Orange und Sunrise haben auch Monatspakete im Angebot. Bei Orange kann, wer will, schon für 20 Franken eine Datenmenge von 200 MB für einen Monat buchen, bei Swisscom seit März 2014 ein ganzes Gigabyte für nur Fr. 79.-. Das ist verlockend. Doch ist eine Laufzeit von nur einem Monat gerechtfertigt oder müssten Anwender das Recht haben, das Volumen zu einem späteren Zeitpunkt weiternutzen zu können?
«Das 1-GB-Paket sollte 60 oder 90 Tage laufen», schreibt Peter Hogenkamp, ehemaliger Leiter Digitale Medien der NZZ auf Twitter. Die Swisscom twitterte zurück, man nehme Inputs ernst und werde laufend neue Optionen prüfen.
Abgesehen davon, dass immer noch alles viel zu teuer ist: Das 1GB-Paket sollte 60 oder 90 Tage laufen, @Swisscom_de. pic.twitter.com/YTrDFVLfcv
— Peter Hogenkamp (@phogenkamp) 5. November 2014
«Guthaben sollte nicht automatisch verfallen», meinte André Bähler, Leiter Politik und Wirtschaft bei der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS), auf Anfrage. Das gelte auch für Prepaid-Cards, wenn Guthaben während einer in den AGB definierten Zeit nicht genutzt würden. Es stünde bereits auf der Agenda der SKS, mit den Providern in beiden Fällen einen Weg für Verhandlungen zu suchen, so Bähler. Voraussichtlich werde man gegen Ende Jahr intern darüber beraten.
Provider kalkulieren, um Kosten tief zu halten
Nicht ganz so ernst sieht das Ralf Beyeler, Telco-Experte vom Vergleichsdienst Comparis: «Die Anbieter machen ja transparent beim Kauf darauf aufmerksam, dass das Datenpaket zum Beispiel während 30 Tagen gültig ist», sagt Beyeler. «Würden die Datenpakete unendlich gültig sein, müssten die Anbieter die Preise massiv erhöhen», folgert der Telco-Experte. De facto würde dies wieder die Einführung der Abrechnung nach Datenmenge bedeuten. Die Anbieter würden Comparis zufolge damit kalkulieren, dass die Kunden nicht die gesamte Datenmenge aufbrauchen. «Nicht schlecht wäre, wenn die grossen Pakete (zum Beispiel das 1 GB-Paket von Swisscom) etwas länger gültig wäre, zum Beispiel 2 oder 3 Monate», betont Beyeler.
Swisscom entgegnete, man müsse immer vom Usecase des Nutzers ausgehen. Man habe auch kleinere Datenvolumina zur Monatsnutzung im Angebot.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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