Swisscom bringt Glasfasern aufs Land

Im jurassischen Grandfontaine startet Swisscom einen ersten Pilotversuch mit Fibre to the Street (FTTS). Ab dem ersten Quartal 2013 sollen Swisscom-Kunden im 366-Seelen-Dorf unweit der französischen Grenze mit bis zu 100 Mbit/s im Internet surfen können. Damit lassen sich beispielsweise mit Swisscom TV auch mehrere HD-Sender gleichzeitig empfangen.
Highspeed-Internet auf dem Land
FTTS ist quasi die ländliche Alternative zu Fibre to the Home (FTTH). Es handelt sich dabei um einen Mittelweg zwischen dem herkömmlichen VDSL-Ausbau, bei dem die Glasfasern nur zu wenigen Verteilzentralen gelegt werden, die ganze Quartiere oder Dörfer abdecken müssen, und dem FTTH-Ausbau, bei dem Glasfasern effektiv bis in die Wohnungen verlegt werden. Letztere Methode wäre für ländliche Gebiete zu aufwendig und kostspielig. Bei FTTS werden die Glasfasern zu einer Art Miniquartierverteiler verlegt, der rund 200 Meter von den Häusern entfernt ist – das sei wesentlich näher als beim herkömmlichen VDSL-Ausbau, so Swisscom. Durch die kürzeren Distanzen werden dadurch Internetbandbreiten von bis zu 100 Mbit/s auf den bestehenden Kupferkabelanschlüssen ermöglicht.

Swisscom hat bereits im Juni angekündigt, den FTTS-Ausbau im nächsten Jahr vorantreiben zu wollen. Nebst Grandfontaine finden auch in Charrat (VS) und Flerden (GR) Pilotversuche mit FTTS statt. Swisscom will dort die Technologie intensiv testen und Erfahrungen für den grossflächigen Ausbau sammeln. Der soll dann in der zweiten Hälfte 2013 beginnen.
Bis 2020 will Swisscom rund 80 Prozent aller Schweizer Wohnungen und Geschäfte mit «ultraschnellem Breitband» erschliessen, was sowohl FFTH-, als auch FTTS-Erschliessungen umfasst. Stand September waren laut Swisscom rund 465'000 Wohnungen und Geschäfte direkt ans Glasfasernetz angeschlossen (FTTH).