Verschleissware: Hersteller geben Handlungsbedarf zu

HP am Pranger, Ausblick

HP am Pranger, Garmin als «ehrlich» gelobt

Die SKS prangert unter anderem den PC-Hersteller Hewlett-Packard an. Aus Sicht der SKS entwickle der Hersteller keine besonders langlebigen Produkte oder lege es sogar bewusst darauf an, seine Fabrikate auf niedrige Lebensdauer auszurichten. HP selber schätzt sein Nachhaltigkeits-Engagement im Vergleich zu anderen Unternehmen als sehr gross ein.
Als ehrliche Hersteller lobt die SKS vor allem Garmin und Siemens. Siemens gab zu, nicht in langlebige Produkte zu investieren, weil dafür keine Nachfrage bestehe. Garmin räumt ein, viele Kundenreklamationen seien durch fehlerhafte Software bedingt und nicht auf die Hardware zurückzuführen.

Wie geht es weiter?

Im Gespräch mit PCtipp meinte Sara Stalder, die Geschäftsführerin der SKS, man werde nun primär auf politischer Ebene den Anstoss zur Erarbeitung neuer Gesetzesvorlagen geben und gleichzeitig weiterhin den ständigen Dialog mit den Herstellern und Branchenverbänden suchen.
Die Swico hält nach wie vor an ihrem letztjährigen Standpunkt fest. «Heute tauscht die Mehrheit der Kunden ihr Produkt nicht aus, weil es defekt ist, sondern weil auf dem Markt neuere Produkte mit spürbar verbesserten Funktionen erhältlich sind», meinte Anna Keller, die Swico-Mediensprecherin im Gespräch.
Nicht berücksichtigt in der SKS-Umfrage wurden aus Sicht der Swico Angebot und Nachfrage. Die geplante Obsoleszenz setze voraus, dass es bei Produkten so etwas wie eine natürliche Lebensdauer gibt, welche vom Hersteller bewusst «abgekürzt» werde. In Wirklichkeit sei es umgekehrt: Die Lebensdauer ergebe sich quasi automatisch aus dem generellen Produktekonzept, zu denen Kriterien wie Einsatzzweck, Ergonomie und Qualität gehören.
«Für die Förderung von nachhaltigen Produkten braucht es ein gesellschaftliches Umdenken und nicht zusätzliche gesetzliche Regulierungen», meinte die Swico.

Autor(in) Simon Gröflin



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