Windows nur mit Java?

Diesen Dienstag begannen die ersten Anhörungen in einer von Sun Microsystems angestrengten Kartellklage gegen Microsoft. In der Anklageschrift wirft das Unternehmen dem Redmonder Konzern vor, seine Monopolstellung ausgenutzt zu haben und fordert Schadenersatz in Milliardenhöhe. Die Anhörungen unter dem US-Bundesrichter Frederick Motz werden voraussichtlich noch die ganze Woche dauern. Gestern wurden sie mit einem Paukenschlag eröffnet: Wie Cnet [1] berichtet, forderte Sun Microsystems, dass Microsoft in künftigen Versionen ihres Betriebssystems Unterstützung für die Programmiersprache Java biete. Microsoft wollte diese ab 2004 nicht mehr integrieren.

Motz soll auf Suns Vorstoss signalisiert haben, dass er die Idee durchaus attraktiv finde. Es sei zudem eine einfachere und elegantere Lösung, als wenn man das Problem den Anwälten der beiden gegnerischen Parteien überlassen würde. Danach relativierte er jedoch, dass Sun aus einer solchen Verfügung einen grossen Vorteil gegenüber der Konkurrenz erzielen würde. Die Aussage von Motz ist auch deswegen sehr interessant, da sich seine Kollegin Coleen Kollar-Kotelly im Kartellrechtsprozess der US-Bundesstaaten gegen Microsoft noch vehement gegen einen solchen Vorschlag ausgesprochen hatte.