30.07.2014, 10:50 Uhr
Schweizer Online-Shopper ticken anders
Schweizer Online-Shopper haben tiefere Ansprüche an Online-Shops als ihre Kollegen aus Deutschland und Österreich. Das hindert sie aber nicht daran, am meisten Geld bei den Einkäufen auszugeben.
Schweizer Internet-Shopper haben einen geringeren Anspruch an Online-Shops als Kunden in Deutschland und Österreich. Dies sagt die Studie «Erfolgsfaktoren im E-Commerce – Top Online-Shops in der Schweiz 2014» des E-Commerce-Center Köln (ECC). Demnach bewerten 51 Prozent der Schweizer Konsumenten die Produktqualität als «absolut wichtig», in Deutschland und Österreich sind es 60 respektive 58 Prozent. Das gleiche Bild beim Preis-Leistungsverhältnis: Für 45,6 Prozent der Befragten in der Schweiz ist diese Kategorie «absoult wichtig», in Deutschlandsind es 55 Prozent, in Österreich 56,3 Prozent. Diese Tendenz wird in allen 10 der in der Studie abgefragten Kriterien bestätigt.
«Die im Vergleich durchweg geringeren Ansprüche der Schweizer an Online-Shops lassen sich durch den höheren Professionalisierungsgrad der Online-Shops in Deutschland sowie die höhere Kauffrequenz der deutschen Online-Shopper erklären. Je exzellenter die Shops sind und je häufiger online eingekauft wird, desto höher ist auch das Anspruchsdenken der Konsumenten», sagt Sabrina Mertens, Leiterin des ECC Köln, zu n den Resultaten. «Auf der anderen Seite bedeutet dies, dass im Schweizer Markt – zumindest relativ betrachtet – noch höhere Potenziale in Bezug auf Online-Umsatzanteile und Kanalexzellenz schlummern».
Die Aussage von Mertens lässt sich in weiteren Zahlen belegen. Rund 45 Prozent der Schweizer kaufen im Schnitt mindestens einmal im Monat im Internet ein. Das sind 9 Prozent weniger als in Österreich und 21 Prozent weniger als in Deutschland. Dafür kaufen die Schweizer mehr ein. Bei knapp 40 Prozent der befragten Konsumenten landen Waren im Wert von mehr als 100 Schweizer Franken im virtuellen Einkaufswagen. Hingegen zahlt nur jeder vierte befragte Österreicher und knapp 18 Prozent der Deutschen zahlen im Schnitt mehr als 100 Euro pro Online-Einkauf. Währungs- und Kaufkraftunterschiede sind dabei eingerechnet.
Gemeinsam sind in den drei Ländern die wichtigsten Kriterien für ein gutes Online-Shopping-Erlebnis. An der Spitze liegen eine gute Produktqualität und ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Dahinter folgt bei den Schweizern aber schon die «Offenlegung aller Kosten», die in Deutschland und Österreich etwas weniger wichtig ist. Am unwichtigsten erscheint den Schweizern die unkomplizierte Retourenabwicklung, Deutschen und Österreichern ist dieses Kriterium wesentlich wichtiger.
Für die Studie, die das ECC Köln gemeinsam mit Namics und prudsys erarbeitet hat, wurden 1300 Schweizer Konsumenten (zu ihrem Online-Kaufverhalten und ihrem Online- Shoppingerlebnis befragt. Zu den einzelnen für die Studie bewerteten Shops zählen die 20 umsatzstärksten Online-Shops in der Schweiz.
Autor(in)
Fabian
Vogt
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