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17.02.2012, 08:45 Uhr
Anonymous will Internet lahmlegen
Im Web ist eine Mitteilung aufgetaucht, die von Anonymous stammen soll. In dieser Mitteilung droht die Hackergruppe mit der weltweiten «Abschaltung» des Internets.
Im Internet ist eine Mitteilung aufgetaucht, die im Namen der Hackergruppe Anonymous verfasst wurde und in der die «Operation Global Blackout» angedroht wird. Im Rahmen dieser Operation will die Hackergruppe am 31. März das Internet abschalten. Damit, so heisst es in der Mitteilung, wolle man gegen das US-Gesetzesvorhaben SOPA, gegen die Wallstreet, gegen «unverantwortliche Anführer» und Banker protestieren, welche die Welt «egoistisch» ausnutzen.
In der Ankündigung werden anschliessend alle 13 Root-DNS-Server aufgelistet, die angegriffen werden sollen, um die Abschaltung zu erzwingen. Ein erfolgreicher Angriff auf alle Root-DNS-Server hätte zur Folge, dass nach einer Eingabe einer URL diese nicht mehr in eine IP-Adresse umgewandelt werden könnte. Der Aufruf von www.pctipp.ch wäre damit nicht möglich, die Anwender müssten stattdessen die IP-Adresse der Website kennen und diese im Brower eingeben. Im Falle von pctipp.ch müsste in der Adresszeile also http://212.98.39.7/ eingegeben werden. Da die Mehrheit der Internetnutzer aber über URLs im Web surft, wäre damit im Empfinden der Leute das gesamte Internet lahmgelegt.
Bleibt letztendlich die Frage, ob die Drohung ernst gemeint ist oder ob es sich - der genannte Termin 31. März wäre ein Hinweis - um einen verfrühten April-Scherz handelt. Auch Anonymous weiss, dass das Internet in vielen Ländern die einzige Möglichkeit für die Bevölkerung ist, frei miteinander zu kommunizieren. Ein derartiger Angriff auf die freie Meinungsäusserung wäre eher untypisch für Anonymous.
Bleibt letztendlich die Frage, ob die Drohung ernst gemeint ist oder ob es sich - der genannte Termin 31. März wäre ein Hinweis - um einen verfrühten April-Scherz handelt. Auch Anonymous weiss, dass das Internet in vielen Ländern die einzige Möglichkeit für die Bevölkerung ist, frei miteinander zu kommunizieren. Ein derartiger Angriff auf die freie Meinungsäusserung wäre eher untypisch für Anonymous.
Schwieriges Unterfangen
Zuletzt erfolgte im Jahr 2007 ein grossangelegter Angriff auf die globalen Root-DNS-Server. Damals wurden 2 der insgesamt 13 Root-DNS-Server angegriffen. Zu spürbaren Problemen bei der Erreichbarkeit von Webservern und Internetdiensten kam es damals aufgrund des Angriffs nicht, weil die restlichen Root-DNS-Server die Arbeit übernahmen.
Die Root-DNS-Server sind nicht zuletzt auch für die Verarbeitung riesiger Anfragemengen konzipiert. Dadurch stellt sich die Frage, ob ein solcher Angriff auf alle Root-DNS-Server überhaupt mittels einer DDoS-Attacke (Distributed Denial of Service) möglich ist. Theoretisch könnte eine grosse Mehrheit der Root-DNS-Server gleichzeitig ausfallen, ohne dass es die Internetsurfer mitkriegen. Bei einem gleichzeitigen Ausfall aller Root-DNS-Server könnte zumindest das von Internetprovidern genutzte DNS-Caching, also das Zwischenspeichern der DNS-Daten zur Beschleunigung der Anfragen, für eine Milderung der Probleme sorgen.
Die Root-DNS-Server sind nicht zuletzt auch für die Verarbeitung riesiger Anfragemengen konzipiert. Dadurch stellt sich die Frage, ob ein solcher Angriff auf alle Root-DNS-Server überhaupt mittels einer DDoS-Attacke (Distributed Denial of Service) möglich ist. Theoretisch könnte eine grosse Mehrheit der Root-DNS-Server gleichzeitig ausfallen, ohne dass es die Internetsurfer mitkriegen. Bei einem gleichzeitigen Ausfall aller Root-DNS-Server könnte zumindest das von Internetprovidern genutzte DNS-Caching, also das Zwischenspeichern der DNS-Daten zur Beschleunigung der Anfragen, für eine Milderung der Probleme sorgen.
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