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13.11.2014, 11:55 Uhr
Letztes Update für Amiga
Wer noch originale Commodore-Hardware rumstehen hat, kann demnächst das Retro-Betriebssystem AmigaOS 4.1 herunterladen.
Bis 1994 wurde das AmigaOS von Commodore entwickelt. Danach übernahm die Hyperion Entertainment im Auftrag von Amiga, seit der Version 4, die Weiterentwicklung des Retro-Betriebssystems. Die belgische Firma mit Sitz in Brüssel beschäftigte sich unter anderem auch mit Spieleportierungen wie Heretic II und Quake 2 für AmigaOS. Seit 2009 hat Hyperion eigene Rechte am AmigaOS. Inzwischen kündigten die Entwickler das letzte Update, AmigaOS 4.1, an, das noch Ende Jahr in der finalen Version erscheinen soll.
Allerdings unterstützt AmigaOS seit der Version 4.0 nur noch Commodore-Hardware, die auf Motorolas PowerPC-Chips basieren. Seit dem 3. Dezember 2007 gibts aber für traditionelle Amiga-Kisten eine PowerPC-Prozessor-Erweiterungskarte. Ersatzkomponenten und Zubehör findet meist schnell, wer ein wenig in der Amiga Community rumwühlt. Zugreifen kann auch, wer noch AmigaOne besitzt, der als PowerMac-ähnlicher Amiga-Nachfolger zwischen 2002 und 2005 hergestellt wurde.
Aus zwei Disketten wurden sechs
Das ganze Betriebssystem von Amiga passte früher noch auf zwei Disketten: dem Kickstart und dem Workbench. Der Kickstart beinhaltete wesentliche Teile des Betriebssystems und die Systembibliotheken für das Amiga-GUI. Der Workbench wurde nicht zwingend benötigt, weil die meisten Bibliotheken im Kickstart schon enthalten waren. Spiele konnten zum Beispiel auch direkt übers Kickstart-ROM späterer Amiga-PCs geladen werden, um von mehr RAM-Speicher Gebrauch zu machen. Für mehr Multitasking-Eigenschaften musste noch die Workbench-Diskette nachgeladen werden.
AmigaOS 4.1 passt nicht nur auf sechs Disketten, sondern, wie Heise entdeckt hat, neuerdings auch auf CF-Karten. Der bereits geplante Nachfolger AmigaOS 4.2 soll verbesserte 3D-Hardware-Beschleunigung und eine neue API fürs Dateisystem bereitstellen.
Autor(in)
Simon
Gröflin
22.12.2020