News 17.03.2016, 10:19 Uhr

Anonymous erklärt Donald Trump den «totalen Krieg»

Anhänger der Anonymous-Bewegung rufen auf YouTube zum Widerstand gegen Milliardär Donald Trump auf. Jedoch ist die Gruppe unter sich zerstritten.
Widerstand aus dem Netz: Die Hackergruppe Anonymous nimmt Donald Trump seit Dezember 2015 ins Visier. Anlass waren kontroverse Kommentare bezüglich eines möglichen Einreiseverbots muslimischer Staatsangehöriger, wie The Independent berichtet. Schon damals gab Anonymous zu verstehen:
«Donald Trump, wie wir gehört haben, willst du alle Muslime davon abhalten, in die USA einreisen zu können. Eine solche Politik wird weitreichende Auswirkungen haben. Denn das ist genau das, was der ISIS will. Je mehr sich Muslime ins Abseits gedrängt fühlen, desto mehr wird ISIS rekrutieren können.»
Die Kampagne endete mit einigen Cyberattacken auf verschiedene Webseiten des 69-Jährigen, jedoch wurden diese nur für ein paar Stunden in die Knie gezwungen.

«Das ist kein Krieg, das ist eine Erklärung des totalen Kriegs»

Anfangs Woche tauchte ein weiteres YouTube-Video auf. Darin fordert der Maskierte Mitstreiter auf, Webseiten von Donald Trump lahmzulegen und Nachforschungen darüber anzustellen, «was er lieber nicht an der Öffentlichkeit hätte» und erklärt dem umstrittenen Präsidentschaftskandidaten den «totalen Krieg».
Als Ziele werden die Webseite des Trump Towers in Chicago, in New York und weiterer Immobilien des Milliardärs genannt. Auch seine Wahlkampfseite www.donaldjtrump.com soll unter Beschuss genommen werden. Zudem wollen die Cyberaktivisten gemeinsam nach privaten Informationen wie seiner Handy- und Sozialversicherungsnummer wühlen.

Trumps Anrufbeantworter gehackt

Mit Sicherheit gibt es einige Indizien, dass viele Anhänger der Cyberaktivisten Trump nicht ausstehen können. Anfang März knackten Mitglieder der Bewegung seinen Anrufbeantworter und die Webseite des New Yorker Trump Towers wurde schon einmal lahmgelegt. Andererseits gibt es auch innerhalb der Gruppe widersprüchliche Stimmen. In einem anderen Video, das von über 190'000 Personen geliked wurde, erklärt ein Mitglied, dass es zwar grossartig sei, die ISIS zu hacken und deren Geheimnisse zu veröffentlichen.
Sich jedoch mit Social-Media-Zensur von Regierungsbeamten anzulegen, sei «total absurd». Dies, weil zu Beginn der Bewegung «Redefreiheit im Internet» quasi als Kodex vereinbart wurde. «Einen Präsidentschaftskandidaten zu bedrohen, damit er seinen Mund hält, ist Zensur», sagt das andere Mitglied mit der Guy-Fawkes-Maske.

Autor(in) Simon Gröflin



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