News 28.11.2008, 10:44 Uhr

Detektiv für Netzwerkprobleme

Computerwissenschaftler haben ein neuartiges System entwickelt, um Netzwerkproblemen im Internet auf die Spur zu kommen. Sie nutzen die Datenströme von P2P-Anwendungen.
Die Idee hinter dem «Network Early Warning System» (NEWS) der Forscher des AquaLab an der Northwestern University ist, dass Netzwerkprobleme mit dem Wachstum des Internets zwar ebenfalls häufiger auftreten, aber kaum nachzuweisen sind. Die daraus resultierenden schlechten Verbindungen sind für die User lästig und kostspielig für Unternehmen und Netzwerkbetreiber.
Demnach fehlt dem Internet ein umfassendes Monitoring-System, um Netzwerkanomalien aufzuspüren. Hier setzen die Wissenschaftler an, indem sie den P2P-Datenverkehr als Überwachungssystem nutzen wollen. Indem die Millionen von P2P-Usern weltweit Informationen über ihre Verbindungsqualität bereitstellen, könnten Probleme sehr effizient und genau lokalisiert werden. Mit NEWS haben die Forscher ein entsprechendes System geschaffen, das zunächst als Plug-In für den BitTorrent-Client Azureus umgesetzt wurde. Bereits über 13'000 Nutzer haben das Plug-In heruntergeladen.
Dadurch, dass Informationen über den Netzwerkzustand aus realen Traffic-Daten gewonnen werden, legt NEWS den Forschern zufolge seinen Fokus auf Probleme, die wirklich Endanwender betreffen. Zusätzlicher Datenverkehr für die Netzwerkvermessung sei nicht erforderlich. Durch die Berücksichtigung des normalen Verhaltens von Anwendungen sollen Fehlalarme vermieden werden. Das Werkzeug verspricht Nutzern die Möglichkeit, die Qualität ihres ISPs zu prüfen. Für Provider wiederum soll das Aufspüren von Netzwerkproblemen einen Mehrwert bieten.



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