News 03.02.2006, 13:30 Uhr

Postfinance: Gelbes Konto ein Sicherheitsrisiko?

Laut der Konsumentenzeitschrift Saldo ist es ein Leichtes, online mit der Postkontonummer anderer zu shoppen.
Saldo warnt in der aktuellen Ausgabe vor einem gravierenden Sicherheitsrisiko bei den Gelben Konti [1]. "Unglaublich: Jeder kann im Internet ganz einfach mit der Postkontonummer eines andern bezahlen. Denn die nötigen Daten sind öffentlich zugänglich", schreibt die Konsumentenzeitschrift. Nicht nur seien die Kontonummern der Postfinance-Kunden auf der Internetseite des Anbieters öffentlich publiziert, mit ihnen könnte auch ohne Probleme im Web eingekauft werden. Saldo hat dies nach eigenen Angaben auf deutschen Pornoseiten mit der Kontonummer vom Postfinance-Chef Jürg Bucher getestet. Angeblich mit Erfolg: Jürg Bucher seien 60 Franken belastet worden, dies habe der Postfinance-Chef bestätigt.
Müssen Besitzer eines Gelben Kontos jetzt Angst um Ihr Geld haben? Mediensprecher Marc Andrey meint Nein. Der Artikel von Saldo übertreibe. Es handle sich um einen Einzelfall. Der Betreiber der deutschen Porno-Site habe die Vertragsbestimmungen von Postfinance verletzt und sei gesperrt worden. Laut Marc Andrey hat er wissentlich und ohne Ermächtigung der Kunden deren Konto belastet. Beim Debit-Direct-Verfahren sei es nicht möglich, nur mit Namen und Kontonummer zu bezahlen. Online werde auch immer die Nummer der Postcard verlangt wie bei der Bezahlung per Kreditkarte. Ausserdem könnten Postkontoinhaber innert 30 Tagen schriftlich und ohne Begründung Widerspruch gegen eine Belastung einlegen, woraufhin Postfinance diese sofort und ohne weitere Abklärungen storniere.
Fraglich bleibt, wieso Postfinance den Missbrauch erst durch den Artikel von Saldo entdeckte, obwohl die Firma nach eigenen Angaben ihre Debit-Direct-Anbieter prüft.



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