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20.09.2006, 12:45 Uhr
Ricardo.ch: Neues Portal sorgt kurzfristig für Verstimmung
Ricardo.ch hat zahlreiche Änderungen auf der Schweizer Auktionsplattform eingeführt. Eine hat das Unternehmen jetzt rückgängig gemacht: Die Einkäufe anderer User lassen sich nicht mehr so leicht auflisten.
"Datenschutzskandal bei Ricardo.ch?" Den PCtipp haben einige aufgeregte E-Mails ähnlichen Inhaltes von Kunden der Schweizer Auktionsplattform Ricardo.ch [1] erreicht. Grund: Ricardo.ch hat ihre Site überarbeitet und kürzlich zahlreiche Neuerungen [2] eingeführt. Eine davon stiess den E-Mails nach zu urteilen auf wenig Gegenliebe. Plötzlich liess sich nicht nur das Bewertungsprofil eines jeden Bieters einsehen, sondern konnte jedermann auch auf Monate zurück dessen Einkäufe auflisten. Mit verlinkter Artikelnummer, somit einem direkten Weg zum gekauften Produkt.
Allerdings sind keine Namen, Adressen und Telefonnummern abrufbar - nur die anonymen Benutzernamen. "Deshalb haben wir den Datenschutz nicht verletzt", sagt Ricardo.ch-Chef Peter Oertlin gegenüber dem PCtipp. Trotzdem hat das Unternehmen jetzt die Verlinkung von Artikelnummer und der entsprechenden Angebotsseite wieder entfernt. "Weil diese Möglichkeit bei der alten Version auch nicht vorhanden war", erklärt Oertlin, "und weil wir sehr gerne auf Kundenwünsche eingehen."
Ein Blick zur Konkurrentin eBay.ch zeigt, dass auch hier Artikelnummern aufgelistet werden - ohne Verlinkung. Fazit: Wer bei Online-Auktionen mitmacht, muss mit einer gewissen Transparenz rechnen. Und wer diskret einkaufen will, sollte auch im Supermarkt seine Waren nicht aufs Laufband legen.
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