News 07.11.2007, 12:31 Uhr

Swisscable will Massnahmen gegen Internetfernsehen

Der Verband der Kabelnetzbetreiber überlegt sich Massnahmen gegen Internetfernsehen wie Zattoo.
Swisscable, der Wirtschaftsverband der Schweizer Kabelnetzbetreiber, stellt sich in einer Pressemitteilung auf den Standpunkt, dass Webanbieter wie Youtube oder Zattoo einseitig profitieren würden. Internetfernsehen belaste mit den grossen Datenmengen die Netzinfrastruktur massiv. Aus diesem Grund werde sich Swisscable die nächsten zwei Monate genau überlegen, welche Massnahmen möglich sind. In Frage kommt ein neues Abrechnungsmodell, das von der Datenmenge abhängig ist, oder Internet-Portale mit unterschiedlichen Angeboten zu schaffen.
Beat Knecht, CEO von Zattoo, erwidert darauf, dass viele Surfer, die Internetfernsehen nutzen, auf ein teureres Abo umsteigen, um die Dienste problemloser zu verwenden. Die Kabelnetzbetreiber würden daher von diesen Anwendern profitieren. Fredi Künzler, unter anderem auch am Projekt Zattoo beteiligt, macht in seinem Blog darüber hinaus einige technische Einwände zum Traffic des Fernsehdienstes.
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Ist es tolerierbar, dass sich der Verband der Kabelnetzbetreiber einmischt und Massnahmen gegen Web-TV-Anbieter wie Zattoo ergreifen will? Diskutieren Sie im Forum.

Autor(in) David Lee



Kommentare
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zilti
07.11.2007
Diese Einmischung ist absolut ungerechtfertigt. Auch die Begründung, diese Dienste würden viel Bandbreite verwenden, ist aus der Luft gegriffen. Die Anbieter vermieten ja schliesslich die Bandbreite, und der User darf diese ganze Bandbreite ausnutzen - ob jetzt nur selten zu 100% oder öfters darf keine Rolle spielen. Internetfernsehen belaste mit den grossen Datenmengen die Netzinfrastruktur massiv, heisst es in dem Beitrag - Da müssen die Anbieter eben nur so viel Bandbreite vermieten, wie sie haben. Das Problem auf den Kunden abschieben geht meiner Meinung nach zu weit.

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Adriano
07.11.2007
Wozu brauch jemand ein 10MB Leitung? - schnellere downloads - mehr downloads - Radio+TV streams Ich bezahle für meine 500kb 30Fr/Monat. 10MB kosten 70Fr/Monat (glaub), also bezahlt er diese schnelle Leitung schon! Die Rechnung geht auf! 40Fr mehr für eine schnellere verbindung! Im moment kann ich Zattoo nicht schauen, da meine Leitung nicht schnell genug ist.

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Telaran
07.11.2007
Es ist seltsam, dass der Begriff "Netzneutralität" nicht verwendet wurde. Schliesslich geht es genau um diese. Natürlich benötigen YouTube, Zattoo, Bittorrent Downloads (MMORPG Patches, Beta Versionen, Linux Dsitributionen, usw) einiges an Bandbreite. Doch man zahlt doch für diese? Ich selber musste im April 2006 feststellen, dass mein damaliger Provider (Solnet) die Bandbreite massiv reduzierte, sobald jemand zuviel Traffic verursachte. Die folgen: 2 Wochen lang 4kbit/s (Kilobit.. nicht Kilobyte) Download Geschwindigkeit... bis mein neuer Provider aufgeschaltet war... Natürlich könnte man argumentieren, dass „ich doch hätte weniger Traffic“ verursachen können. Doch schliesslich bezahle ich nicht aus „Gutem Willen“, sondern erwarte eine Dienstleistung. Diese Dienstleistung ist heutzutage nicht mehr auf den Traffic, sondern Pauschal verrechnet. Die Branche sieht nur eine Möglichkeit, wieder Kosten einzufahren (oder sollte ich besser sagen: Mehr Gewinn einfahren?). Das YouTube Abo: 5.-/Monat Das Flickr Abo: 2.5.- / Monat Usw... Doch würde man solche „Differenzierung“ der Bandbreite erlauben, könnte dies das Ende des Internet bedeuten. Innovative Ideen hätten von Anfang an keinen Erfolg, weil die Branche den Dienst unterdrückt (Ach, ihr wollt ein neues Produkt einführen... gerne.. wir schalten die entsprechenden Bandbreiten bei einer Gewinnbeteiligung von 5% ein). Die Menschen würden in eine Virtuelle Zweiklassengesellschaft gezwängt (Schau dir mal dieses geniale Video an... Sorry, aber ich kann mir das Video-Premium-Inet-Paket nicht leisten). Darum geht es, was die Kabelnetzbetreiber nun „sanft“ unter den Tisch kehren wollen. Dienste differenzieren, bedeutet im Endeffekt eine „Klassengesellschaft“ der Dienste und Nutzer. Das in Frankreich dies bereits einsetzt werden soll war mir in den 18 Monaten in Paris in keiner Weise aufgefallen (oder nur Glück mit dem Anbieter gehabt?). Nebenbei: Da wird bereits Glasfaser – Internet angeboten...

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gaijin
07.11.2007
Da müssen die Anbieter eben nur so viel Bandbreite vermieten, wie sie haben. Ich gebe zilti recht. Die Aussage der Internetprovider, dass wenige Benutzer, welche viel hinauf und hinunterladen, einen Grossteil der Bandbreite beanspruchen, stimmt wahrscheinlich schon. Doch wenn dies für die Provider ein Problem ist, sollen sie selber etwas dagegen unternehmen. Woher dieser Traffic kommt, ob von Zatto, Youtube oder sonstigen Downloads, darf dabei keine Rolle spielen. Was hindert denn die Provider daran, ihre Angebote zu ändern, dass z.B. ein Traffic von 100 GB pro Monat gratis ist. Dies schöpft ein durchscnittlicher Internetbenutzer ohnehin nie aus. Und als intensiver Benutzer bezahle ich dann einen Rappenbetrag pro zusätzliches GB.

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rabbitswiss
07.11.2007
Ewige Abzockerei! Für was habe ich mir VDSL (15'000er Leitung) zugetan? Damit ich jetzt noch mehr Bezahlen kann? Also irgend wann ist doch jetzt einfach Schluss! Beim Fersehen muss ich Digital-TV mieten damit ich noch eine gute Senderauswahl habe....jetzt spricht man von einer möglichen Kostenerhöung, weil man "voll berechtigt" die Bandbreite ausnützen möchte.... NEIN, jetzt ist Schluss! Ich als Konsuemt sage hier STOP!

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thom45
07.11.2007
Wahnsinns-Energieverbrauch Web-TV, und sonstige Video-Applikationen, die einen hohen Datentransfer waehrend relativ langer Zeit fordern und das verursacht durch eine als wie groesser werdene, an solchen Dingen interresierte Internet-User-Menge, einen hohen zusaetzlichen Energiekonsum. *AAaaaaarghhh* Bei all diesem Hin und Her der Diskussion, sollte man gelegentlich auch diejenigen rational ausgerichteten Hirnzellen einschalten, die einem darueber nachdenken laesst, wo dies alles noch hinfuehren wird. Schliesslich ist es noch gar nicht lange her, als man in diverser Presse lesen konnte, dass das Internet weltweit soviel Energie pro Jahr verbraucht, wie im selben Zeitraum der internationale Flugverkehr. Ich frage mich dabei einfach, wie weit muss die hochtechnisierte Menschhheit eigentlich noch verbloeden, um einzusehen, dass es so einfach nicht weitergehen kann. Ehrlich, ich persoenlich mache mir da keine Illusionen, denn... 1. Die Mehrheit ist duemmer als Minderheit 2. Die Dummheit ist beschlussfaehig. Mehr ist dazu nicht zu sagen, aber gesagt ist es hiermit wieder mal. Bei den einen erzeugt sowas Durchzug durch beide Ohren, beim andern Nachdenken. Fuer den habe ich das soeben geschrieben. Wuensche allseits schoenen Feierabend, Thomas

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Megastar
07.11.2007
Bananenrepublik? Ich befürchte, dass die Kabelnetzbetreiber die Digitalisierung und das Internet schamlos ausnutzen, um irgendwelche Programm- pakete zu schnüren und Traummargen draufzuschlagen, mit denen sie die Kunden immer wieder abzocken. Und last but not least, die Manager sich die Taschen vollstopfen. Unglaubliche Abzocke und Pseudo-Pornos als Service public? Darum Switch off all TV, je schneller desto besser. Schon allein zum Durchzappen sind diverse Sender einfach zu blöd. Man kann sich ja auch unnötig ärgern.

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Hermi
07.11.2007
Diese Einmischung ist absolut ungerechtfertigt. Die Anbieter vermieten ja schliesslich die Bandbreite, und der User darf diese ganze Bandbreite ausnutzen - ob jetzt nur selten zu 100% oder öfters darf keine Rolle spielen. - Da müssen die Anbieter eben nur so viel Bandbreite vermieten, wie sie haben. Ich bin der gleichen Meinung wie zilti und sehe nicht ein wieso die Swisscom mit ihrem Internet-TV die Leitungen belasten können soll und der "normale" User nicht. Oder sehe etwas falsch? Im übrigen sind die technischen Informationen und die damit verbundenen Möglichkeiten, welche von den Herren von Zatoo ins Feld geführt werden, ernsthaft ins Denken einzubeziehen. Wenn technische Lösungen denkbar sind soll "man" diese anpacken. Web-TV, und sonstige Video-Applikationen, die einen hohen Datentransfer waehrend relativ langer Zeit fordern und das verursacht durch eine als wie groesser werdene, an solchen Dingen interresierte Internet-User-Menge, einen hohen zusaetzlichen Energiekonsum. *AAaaaaarghhh* Bei all diesem Hin und Her der Diskussion, sollte man gelegentlich auch diejenigen rational ausgerichteten Hirnzellen einschalten, die einem darueber nachdenken laesst, wo dies alles noch hinfuehren wird. Schliesslich ist es noch gar nicht lange her, als man in diverser Presse lesen konnte, dass das Internet weltweit soviel Energie pro Jahr verbraucht, wie im selben Zeitraum der internationale Flugverkehr. Ich frage mich dabei einfach, wie weit muss die hochtechnisierte Menschhheit eigentlich noch verbloeden, um einzusehen, dass es so einfach nicht weitergehen kann. Ehrlich, ich persoenlich mache mir da keine Illusionen, denn... 1. Die Mehrheit ist duemmer als Minderheit 2. Die Dummheit ist beschlussfaehig. Mehr ist dazu nicht zu sagen, aber gesagt ist es hiermit wieder mal. Bei den einen erzeugt sowas Durchzug durch beide Ohren, beim andern Nachdenken. Fuer den habe ich das soeben geschrieben. Wuensche allseits schoenen Feierabend, Thomas Zum Beitrag von thom45: Bleib doch sachlich. Der Energie-Verbrauch des gesamten Internets verglichen mit demjenigen der TV-Konsumenten im Netz ist doch nicht vergleichbar. Der Wert des gesamten Netzes für die Allgemeinheit kann auch nicht mit ein paar Sprüchen negiert werden. Ich vermute mal Du nützest es nicht sehr erfolgreich und vielseitig!

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Zodiac
07.11.2007
Es ist seltsam, dass der Begriff "Netzneutralität" nicht verwendet wurde. Schliesslich geht es genau um diese. Natürlich benötigen YouTube, Zattoo, Bittorrent Downloads (MMORPG Patches, Beta Versionen, Linux Dsitributionen, usw) einiges an Bandbreite. Doch man zahlt doch für diese? Ich selber musste im April 2006 feststellen, dass mein damaliger Provider (Solnet) die Bandbreite massiv reduzierte, sobald jemand zuviel Traffic verursachte. Die folgen: 2 Wochen lang 4kbit/s (Kilobit.. nicht Kilobyte) Download Geschwindigkeit... bis mein neuer Provider aufgeschaltet war... Natürlich könnte man argumentieren, dass „ich doch hätte weniger Traffic“ verursachen können. Doch schliesslich bezahle ich nicht aus „Gutem Willen“, sondern erwarte eine Dienstleistung. Diese Dienstleistung ist heutzutage nicht mehr auf den Traffic, sondern Pauschal verrechnet. Die Branche sieht nur eine Möglichkeit, wieder Kosten einzufahren (oder sollte ich besser sagen: Mehr Gewinn einfahren?). Das YouTube Abo: 5.-/Monat Das Flickr Abo: 2.5.- / Monat Usw... Doch würde man solche „Differenzierung“ der Bandbreite erlauben, könnte dies das Ende des Internet bedeuten. Innovative Ideen hätten von Anfang an keinen Erfolg, weil die Branche den Dienst unterdrückt (Ach, ihr wollt ein neues Produkt einführen... gerne.. wir schalten die entsprechenden Bandbreiten bei einer Gewinnbeteiligung von 5% ein). Die Menschen würden in eine Virtuelle Zweiklassengesellschaft gezwängt (Schau dir mal dieses geniale Video an... Sorry, aber ich kann mir das Video-Premium-Inet-Paket nicht leisten). Darum geht es, was die Kabelnetzbetreiber nun „sanft“ unter den Tisch kehren wollen. Dienste differenzieren, bedeutet im Endeffekt eine „Klassengesellschaft“ der Dienste und Nutzer. Das in Frankreich dies bereits einsetzt werden soll war mir in den 18 Monaten in Paris in keiner Weise aufgefallen (oder nur Glück mit dem Anbieter gehabt?). Nebenbei: Da wird bereits Glasfaser – Internet angeboten... Typische Apzocke! Cablecom lässt Grüssen.

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rholz
07.11.2007
Einerseits wollen sie doch nur noch mehr Geld verdienen und andererseits soll der User nur ihr Digital-TV benutzen.