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29.10.2012, 13:45 Uhr
Yahoo ignoriert Do-Not-Track des IE 10
Microsofts Entscheidung, Do-Not-Track im IE 10 standardmässig zu aktivieren, ist äusserst umstritten. Jetzt stellt sich Yahoo quer und will die Einstellung vorübergehend ignorieren.
Im Juni sorgte Microsoft für Aufsehen, als das Unternehmen die Release Preview von Windows 8 veröffentlichte. Denn: Die Betaversion des am letzten Freitag veröffentlichten Betriebssystems enthielt auch eine Vorabversion des Internet Explorer 10, und in dieser war Do-Not-Track erstmals standardmässig aktiviert.
Zur Erinnerung: Do-Not-Track ist eine ursprünglich von Verbraucherschützern lancierte Initiative zum Schutz der Privatsphäre der Nutzer. Das System funktioniert so: Wenn der Nutzer nicht möchte, dass anhand seiner Surf-Gewohnheiten ein detailliertes Nutzungsprofil von ihm erstellt wird, das zur Vermittlung von personalisierter Werbung genutzt werden kann, so kann er einfach die Do-Not-Track-Funktion im Browser aktivieren. Alle Webseiten, die Do-Not-Track unterstützen, respektieren dann diese Entscheidung und bilden kein entsprechendes Nutzerprofil. Do-Not-Track wird aktuell vom Firefox, Internet Explorer und Safari unterstützt – Google zieht mit dem Chrome-Browser demnächst ebenfalls nach.
Microsoft ist allerdings der einzige Browser-Entwickler, der die Funktion im Internet Explorer 10 standardmässig aktiviert. Nutzer werden zwar beim ersten Start gefragt, ob sie die Einstellung ändern möchten und können dies auch jederzeit in den Optionen tun, da erfahrungsgemäss zahlreiche Anwender aber einfach die Standardeinstellungen übernehmen, ist dieses Vorgehen sehr umstritten. Insbesondere die Werbeindustrie verurteilt Microsoft dafür.
Microsoft ist allerdings der einzige Browser-Entwickler, der die Funktion im Internet Explorer 10 standardmässig aktiviert. Nutzer werden zwar beim ersten Start gefragt, ob sie die Einstellung ändern möchten und können dies auch jederzeit in den Optionen tun, da erfahrungsgemäss zahlreiche Anwender aber einfach die Standardeinstellungen übernehmen, ist dieses Vorgehen sehr umstritten. Insbesondere die Werbeindustrie verurteilt Microsoft dafür.
Yahoo ignoriert IE-Einstellung
Jetzt hat sich auch Yahoo zur Situation geäussert. Das Internetunternehmen hat kommuniziert, dass man die Do-Not-Track-Einstellung des Internet Explorer 10 vorerst nicht berücksichtigen werde. Dies, weil man mit der Praxis nicht einverstanden ist: «Wir glauben, dass Do-Not-Track den Willen des Nutzers widerspiegeln sollte, und nicht jenen des Browser-Herstellers».
Noch ist unklar, ob die standardmässige Aktivierung der Funktion überhaupt mit den W3C-Kriterien konform ist. Die Diskussionen um die Festlegung eines Do-Not-Track-Standards sind nach wie vor im Gange. Mit seiner Entscheidung, die Funktion des IE 10 vorübergehend zu ignorieren, dürfte Yahoo diese Diskussionen zusätzlich anheizen.
Noch ist unklar, ob die standardmässige Aktivierung der Funktion überhaupt mit den W3C-Kriterien konform ist. Die Diskussionen um die Festlegung eines Do-Not-Track-Standards sind nach wie vor im Gange. Mit seiner Entscheidung, die Funktion des IE 10 vorübergehend zu ignorieren, dürfte Yahoo diese Diskussionen zusätzlich anheizen.
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