News 10.09.2013, 19:18 Uhr

Apple stellt das iPhone 5S vor

Das nächste iPhone ist vollgepumpt mit feinster Technik. Bis es in der Schweiz erscheint, wird es jedoch Dezember.
Heute Abend stellten Tim Cook und seine Mannen das neue, heiss erwartete iPhone 5S vor. Dieses Jahr konnte allerdings von einer «brodelnden Gerüchteküche» keine Rede sein – stattdessen jagte ein Informations-Leck das nächste. Im Internet sahen wir neue iPhones beim Belastungstest, iPhone-Gehäuse in Gold, Abbildungen von beinahe geheimen Komponenten und dergleichen mehr. Doch jetzt herrscht Gewissheit – und wie sich herausstellt, waren viele Gerüchte überhaupt nicht aus der Luft gegriffen.

Die technischen Daten

Doch zuerst der Pflichtteil mit den trockenen, technischen Daten. Im iPhone 5S verrichtet der neue Apple A7-Chip seinen Dienst. Offiziell soll dieser rund doppelt so schnell sein, wie sein Vorgänger – sowohl bei der reinen Rechenleistung, als auch bei der Grafik-Performance. Vor allem aber ist er der erste Chip mit 64-Bit-Architektur, der in einem Smartphone zum Einsatz kommt. Alle Apple-Apps werden zum Zeitpunkt des Erscheinens an die neue Architektur angepasst sein, die bestehenden Anwendungen sind vollständig kompatibel. Auch die Leistung der Grafikeinheit wurde massgeblich gesteigert. Die neue Unterstützung für OpenGL ES Version 3.0 soll aus grafiklastigen Spielen ein Fest für die Augen machen.
Infinity Blade 3 macht von den Möglichkeiten Gebrauch und wird zeitgleich mit dem iPhone 5S erscheinen
Unterstützt wird der A7 vom «M7 Motion Co-Prozessor», der die Daten des Beschleunigungssensors, des Gyrosensors und des Kompasses sammelt und auswertet – Aufgaben, die dem A7 Chip also erspart bleiben, was auf eine verbesserte Energieeffizienz hinauslaufen soll. Eine App kann die Bewegungen des Benutzers also ständig erfassen, sogar wenn sich das Gerät im Ruhezustand befindet. Es ist absehbar, dass in der ersten Zeit vor allem die Fitness-Apps von diesen Möglichkeiten profitieren.

Neue Farben

Das iPhone 5S wird in neuen Farben geliefert. Zur Auswahl stehen Silber, Space Gray und Gold – wobei Letzteres wohl klar auf den asiatischen Markt abzielt.
Drei Farben stehen zur Auswahl; die Frontpartie von Silber und Gold ist weiss

Fingerabdruck-Scanner

Die Spatzen pfiffen es von den Dächern, nun ist er Realität: Der Fingerabdruck-Scanner befreit Kennwort-Muffel von der lästigen Eingabe des schützenden Codes. Stattdessen wird der Daumen oder ein anderer Finger kurz auf die Home-Taste gelegt, um das Gerät zu entriegeln. Apple nennt diese Einrichtung «Touch-ID». Sie unterscheidet ausserdem mehrere Finger, sodass der ganzen Familie das iPhone offen steht – falls das so gewünscht wird. Sämtliche Informationen zum Fingerabdruck werden übrigens verschlüsselt im Gerät gespeichert – und zwar nur dort.
Der Fingerabdruck-Scanner (Bild: Apple)
Sicherheitstechnisch ist das neue iPhone also ein grosser Wurf. Nicht nur, dass Touch-ID dem Dieb die persönlichen Daten vorenthält. Wenn unter iOS 7 ausserdem die App iPhone finden installiert ist, kann das Gerät ohne das Kennwort für die Apple-ID weder neu aufgesetzt noch mit einer anderen Firmware bespielt werden. Noch nicht einmal die Verwendung einer anderen SIM-Karte ist möglich. Oder anders gesagt: Der Diebstahl eines iPhones wird sich in Zukunft nicht mehr lohnen. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Keine Chance: Ohne das Kennwort zur Apple-ID lässt sich noch nicht einmal die SIM-Karte tauschen

Die Kamera

Natürlich hat auch die Kamera eine Überarbeitung erfahren – schliesslich sind die iPhones die beliebtesten Knipsen der Welt, zumindest wenn es nach der Statistik der populären Foto-Site Flickr geht. Die Auflösung wurde bei acht Megapixeln belassen und auch die maximale Auflösung der Filme beträgt nach wie vor 1080p, also Full-HD. Allerdings wurde der Sensor um rund 15 Prozent vergrössert und die maximale Blendenöffnung liegt jetzt bei ƒ/2.2. Das dürfte der Kamera ein wesentlich besseres Rauschverhalten bei schwachem Licht bescheren. Die Beispiel-Bilder auf Apples Website vermitteln ein Müsterchen von dem, was uns erwartet.
Weitere Verbesserungen kommen durch den von Apple entworfenen Bildsignalprozessor zustande. So soll der Autofokus doppelt so schnell sein, ausserdem arbeitet das iPhone 5S mit einer automatischen Bild- und Videostabilisierung und erfasst einen grösseren Dynamikbereich.
Gefilmt wird wahlweise mit 30 fps (Bildern pro Sekunde) oder mit 120 fps für Zeitlupen-Aufnahmen – wobei die Kamera immer noch die volle HD-Auflösung von 720p liefert. Auch Fotos werden deutlich schneller geschossen. So steht jetzt ein neuer Burst-Modus bereit, der bis zu zehn Bilder pro Sekunde schiesst; anschliessend präsentiert das iPhone automatisch jene Fotos, die seiner Meinung nach am besten gelungen sind. Die Bildausbeute soll ausserdem erhöht werden, indem ein weisser LED-Blitz zusammen mit einer bernsteinfarbigen LED ein gefälliges Licht erzeugt, das Blitzaufnahmen nicht wie solche aussehen lässt.

Verfügbarkeit und Preise

Das iPhone 5S wird in den Grössen 16, 32 und 64 GB erhältlich sein, also wie gehabt. Die bitterste Pille kommt am Schluss: Das iPhone 5S wird ab dem 20. September nur in einigen wenigen Ländern erhältlich sein, namentlich in den USA, Australien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Hong Kong, Japan, Puerto Rico, Singapur und Grossbritannien.
In der Schweiz müssen wir uns voraussichtlich bis Dezember gedulden, bevor wir zum Handkuss kommen. Auch die Preise werden erst später bekannt gegeben.



Kommentare
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Dion9
12.09.2013
PCtipp der Apple-Verehrer Wie immer berichtet die Zeitschrift mit viel Liebe über das IPhone, dass man meinen könnte, es gäbe nur Apple

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POGO 1104
12.09.2013
Wie immer berichtet die Zeitschrift mit viel Liebe über das IPhone, dass man meinen könnte, es gäbe nur AppleSagen wir es mal so: Der Redaktor "Klaus Zellweger" ist schon eher in der Apfelfraktion angesiedelt und seine Beiträge entsprechend.... Aber ich denke, es gibt genauso auch Beiträge von der Fensterfraktion und auch etwas von der Pinguinfraktion...

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Emmure
12.09.2013
Wie immer berichtet die Zeitschrift mit viel Liebe über das IPhone, dass man meinen könnte, es gäbe nur Apple Hat dich ja eigentlich auch keiner gezwungen es zu lesen oder? :) Hab die Präsentation selber dieses Jahr ausgelassen, weil ich schon von vornherein der Überzeugung war, dass mich von Apple nichts neues erwarten würde. Und in dieser Hinsicht wurde ich absolut nicht enttäuscht.

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aandima
07.10.2013
Mastercard will biometrische Daten Ob jetzt der Fingerabdruck-Scanner das Nonplusultra ist und sich im Alltag bewähren wird, wird sich zeigen. Das könnte durchaus eine Hilfe sein, insbesondere für amerikanische Geheimdienste, die jetzt sogar schon mit Millionen biometrischen Daten bedient werden. Gemäss der heutigen Ausgabe von US -Today will Mastercard im Online-Verkehr in Zukunft die biometrischen Daten etwa des Fingerabdruck einsetzen anstelle von Passworten "MasterCard is joining the FIDO Alliance, signaling that the payment network is getting interested in using fingerprints and other biometric data to identify people for online payments." Problematisch daran ist, der Fingerbdruckscanner kann relativ einfach überlistet werden, was besonders die Mafia interessieren dürfte. In Science Fiction Filmen wurde auch schon gezeigt wie Kriminelle spezifisch Menschen kidnappen und ihnen etwa die Finger abhacken, die Augen ausstechen -usw. Aber das geht auch einfacher, man kann sich Fingerabdrücke auch erschleichen, genauso wie das die Polizei das auch tun kann um einen Kriminalfall zu lösen. Im Unterschied zum Passwort können also rein technische Mittel helfen um an biometrische Daten zu gelangen. Mit anderen Worten, ein gutes Passwort ist um vieles sicherer als ein Fingerabdruck Scanner. Da immer mehr biometrische Daten über Personen gesammelt werden, so können zum Beispiel der Fingerabdruck im Reisepass in die USA von der Behörde dort abgenommen werden, und wohl auch der Datenbank des NSA übertragen, Insofern Mastercard voll auf solche Methoden umstellt, erhält der US -Geheimdienst die delikate Möglichkeit jede beliebige Kontoinformation ohne Kenntnis des Kreditkarten-Halters einzusehen -theoretisch könnten die dann sogar Geld damit abrufen oder die Konto anderweitig manipulieren.