5G als Standard 14.10.2020, 10:02 Uhr

Das sind die neuen iPhones 12

Grosses Display, kleines Display: Alle kommen auf ihre Kosten, ohne Abstriche machen zu müssen. (Ausser den Fotografen.)
Das aktuelle Familien-Porträt
(Quelle: PCtipp.ch)
In einer technisch sehr überzeugenden, wenn auch etwas blutleeren Präsentation hat Apple gestern die neuen iPhones vorgestellt. (Für Nachzügler: Hier gibt es die ganze Vorstellung auf YouTube.) Ein neuer HomePod Mini war auch dabei, aber den lassen wir aussen vor; sehr wahrscheinlich wird der kleine Lautsprecher genauso wenig in der Schweiz erhältlich sein wie sein grosser Bruder.
Es ist fraglich, ob es der HomePod mini in die Schweiz schaffen wird
Quelle: Apple Inc.

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iPhone 12 und iPhone 12 Pro - die Bilder

Das iPhone 12

Doch der Star des Abends war sowieso das iPhone 12. Apple stellte die 5G-Fähigkeit in den Mittelpunkt – zusammen mit der Feststellung, dass kein anderes Smartphone so viele 5G-Bänder auf der ganzen Welt unterstützt. Die neue, superschnelle Netzwerk-Technologie wird von allen Geräten unterstützt, die gestern gezeigt wurden.
Augenfällig ist auch das «neue» Design. Für viele iPhone-Fans (inklusive mir) hatten das iPhone 4(s) und das iPhone 5(s) die schönsten Gehäuse aller iPhones – und diese Designsprache wird jetzt wieder aufgenommen. Ob sich die leicht kantigen Geräte in dieser Grösse genauso gut anfühlen, wie die viel kleineren Vorgänger, wird sich zeigen.
Das iPhone 12 in seiner ganzen farbigen Pracht
Quelle: Apple Inc.
Das iPhone 12 wird vom neuen A14-Bionic-Prozessor angetrieben, der als erster Smartphone-Prozessor im 5-Nanometer-Prozess gefertigt ist, um die Transistorgrösse zu reduzieren. Laut Apple ist die neue Sechskern-CPU bis zu 50 Prozent schneller als die in jedem anderen Smartphone. Das iPhone 12 enthält auch eine neue 4-Kern-GPU, die bis zu 50 Prozent schneller als die Konkurrenz sein soll.
Eigentlich hat niemand daran gezweifelt, dass die neuen iPhones mit der schnellsten CPU auf dem Markt ausgerüstet sind. Aber es wird zunehmend schwieriger, einen unmittelbaren Vorteil darin zu erkennen, von den immer komplexeren Abläufen bei Fotos und Videos abgesehen. Die meisten Käufer werden vermutlich in erster Linie davon profitieren, dass die Geräte durch Apples vorbildliche Update-Politik einfach sehr lange halten.
Im Vergleich zum letztjährigen iPhone 11 ist das iPhone 12 um 11 Prozent dünner geworden, das Volumen hat um 15 Prozent abgenommen. Apple verbaut in allen Geräten OLED-Displays und verbessert damit den Kontrast und die Helligkeit gegenüber dem LC-Display vom letztjährigen iPhone 11. Beim Display handelt es sich um ein «Super Retina XDR»-Panel, dessen Technik auch im High-End-Display für Macs zum Einsatz kommt. Die neue «Ceramic Shield»-Abdeckung soll viermal robuster sein, wenn das iPhone zu Boden fällt – was immer man sich darunter vorstellen muss. Das iPhone 12 verfügt über eine Auflösung von 2532×1170 Pixel bei 460 ppi.
Das iPhone 12 verfügt über eine Dual-Kamera mit einem Weitwinkel und einem Ultraweitwinkel. Der verbesserte Nachtmodus unterstützt jetzt auch das Ultraweitwinkel. Dazu kommt eine neue Nachtmodus-Zeitraffer-Funktion.

Das iPhone 12 mini

Wenn man sich in den Foren die endlosen «Nörgeleien» all jener anhört, die ein möglichst kleines Smartphone suchen, dann muss das iPhone 12 mini förmlich aus den Verkaufsregalen fliegen. Mit seinem 5,4 Zoll grossen OLED ist es so klein, wie es heute gerade noch sinnvoll ist. Vor allem aber: Das iPhone 12 mini verfügt über dieselben Funktionen und Eigenschaften wie das iPhone 12, nur in einem kleineren Gehäuse. Die Miniaturisierung geht also nicht zu Lasten der Funktionalität.
Die Grösse im direkten Vergleich
Quelle: Apple Inc.
Apple betonte während der Veranstaltung, dass das iPhone 12 mini einen viel grösseren Bildschirm als das 4,7 Zoll grosse iPhone SE hat, aber aufgrund seines Designs von Rand zu Rand tatsächlich kleiner ist. Das Display bietet eine Auflösung von 2340×1080 Pixeln, was einer Dichte von 476 ppi entspricht – und das ist sogar ein wenig mehr, als das reguläre iPhone 12 bietet.

Preise und Verfügbarkeit

Sowohl das iPhone 12 als auch das iPhone 12 mini werden in fünf Farben erhältlich sein: Blau, Grün, Schwarz, Weiss und Rot.
Das iPhone 12 lässt sich in der Schweiz ab nächsten Freitag ab 14 Uhr vorbestellen. Der Verkauf respektive die Lieferung erfolgt dann eine Woche später am 23. Oktober. Die Vorbestellung für das iPhone 12 «mini» beginnt erst am Freitag, dem 6. November um 14 Uhr, geliefert wird ab Freitag, dem 13. November.
Die Preise mit den Speicherausstattungen 64 GB / 128 GB /256 GB:
iPhone 12: 879 Franken / 939 Franken / 1059 Franken
iPhone 12 mini: 779 Franken / 839 Franken / 959 Franken

Das iPhone 12 Pro

Doch auch dieses Jahr ist es das Pro-Modell, das die Messlatte höher hängt. Der Rahmen besteht aus einem robusten Edelstahlmaterial, als Farben stehen Pazifikblau, Graphit, Gold und Silber zur Auswahl.
Kann ein Smartphone noch edler aussehen?
Quelle: Apple Inc.
Natürlich wurden auch die Kameras massiv aufgewertet; allerdings gibt es in diesem Jahr Unterschiede zwischen dem kleineren iPhone 12 Pro und der 6,7 Zoll grossen «Max»-Version. Gemäss Apple gibt es dafür einen einfachen Grund: Es war einfach mehr Platz vorhanden, um diese Kamera-Spezialitäten einzubauen.
Die technischen Highlights
Quelle: Apple Inc.
So bietet das iPhone 12 Pro ein vierfaches optisches Zoom, das iPhone 12 Pro «Max» ein fünffaches. Die Kamera des kleineren Modells ist optisch stabilisiert, während das «Max» mit Sensor-Shift arbeitet, wie man es von Profikameras her kennt: Dabei wird nicht die Optik, sondern der Sensor bewegt, um wackelige Fotografenhände auszugleichen. Der Sensor des «Max» ist ausserdem 47 Prozent grösser – und wie jeder Fotograf weiss, heisst grösser bei Kamerasensoren automatisch besser.
Weitere Unterschiede ergeben sich zum iPhone 12 (mini). So bieten nur die Pro-Modelle einen Nachtmodus für Porträts. Ausserdem unterstützen nur sie das neue «Apple ProRAW»-Format – ein richtiges RAW-Format also, das eine professionellere Weiterverarbeitung erlauben soll. Das iPhone 12 Pro verfügt ausserdem über einen LiDAR-Scanner auf der Rückseite. Er ermöglicht das Scannen von Objekten und Räumen, AR-Funktionen und vieles mehr. Der LiDAR-Scanner trägt auch zum Autofokus bei schwachem Licht und zur Verbesserung der Aufnahmezeit bei.
Alle Modelle unterstützen – als erste Smartphones überhaupt – die Aufnahme von Videos in Dolby-Vision-HDR; die Pro-Modelle in 4K mit 60 fps, die regulären Modelle mit bis zu 30 fps. Damit bleibt Apple an der Spitze der Smartphone-Videokameras und will nach eigener Aussage auch den Video-Bloggern ein professionelles Werkzeug in die Hände geben, um sich zuhause ins rechte Licht zu rücken.
Kurzum: Wer es mit der Smartphone-Fotografie und -Videografie ernst meint, darf eigentlich nur zum iPhone 12 Pro «Max» greifen.

Preise und Verfügbarkeit

Das iPhone 12 Pro lässt sich in der Schweiz ab nächsten Freitag, ab 14 Uhr vorbestellen. Der Verkauf respektive die Lieferung erfolgt dann eine Woche später am 23. Oktober. Die Vorbestellung für das iPhone 12 Pro «Max» beginnt erst am Freitag, dem 6. November um 14 Uhr, geliefert wird ab Freitag, dem 13. November.
Die Preise mit den Speicherausstattungen 128 GB / 256 GB / 512 GB:
iPhone 12 Pro: 1129 Franken / 1249 Franken / 1489 Franken
iPhone 12 Pro Max: 1229 Franken / 1349 Franken / 1589 Franken

Abgespeckter Lieferumfang

Apple speckt aus Gründen des Umweltschutzes den Lieferumfang ab, was in einer kleineren Verpackung resultiert und den Elektroschrott reduziert. So gehören keine Kopfhörer mehr zum Lieferumfang und auch das Netzteil wurde gestrichen. Wer das Gerät immer noch mit einem Kabel lädt, findet in der Schachtel immerhin ein Lightning-zu-USB-C-Kabel.

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iPhone 12 und iPhone 12 Pro - die Bilder




Kommentare
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kut
17.10.2020
Es erstaunt mich über alle Massen, dass hier kein Shitstorm losgeht, nachdem bei den neuen iPhones und neu zu bestellenden alten iPhones das Netzteil nicht mehr im Lieferumfang enthalten ist. Die Begründung von Apple unter Bezug auf das Klima ist mehr als scheinheilig. Dafür ein neues Ladekabel USB-C Typ beilegen, das mit den alten Ladegeräten (USB A) nicht kompatibel ist, empfinde ich als eine Frechheit. Na ja, im Apple Shop kann man natürlich einen kompatiblen Netzstecker kaufen, was wieder viel Geld in die Kasse von Apple spülen wird. Für mich ist klar: Wenn mein iPhone 6 ausgedient hat, werde ich mir unter solchen Umständen keinesfalls mehr ein iPhone kaufen. So lasse ich mich nicht verarschen.

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Geoffrey
17.10.2020
Es erstaunt mich über alle Massen, dass hier kein Shitstorm losgeht, Der ist gerade losgegangen. Gratuliere. geoffrey

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Klaus Zellweger
17.10.2020
Ich kann mich nicht erinnern, wann bei uns in der Familie jemand sein iPhone mit einem Kabel geladen hat. Dafür steht irgendwo im Keller eine Schuhschachtel voll mit Netzteilen und Kabeln. Und bei allen neuen iPhones bleiben Kopfhörer, Kabel und Netzteile unangetastet in der Schachtel für den nächsten Besitzer. Das ist heute fast schon gängige Praxis, wenn man sich in den Foren so umhört. Wenn Apple pro Jahr 200 Millionen iPhones verkauft, werden so vermutlich etwa 190 Millionen überflüssige Netzteile eingespart. Den (Abfall-) Haufen an Plastik und Elektronik mag man sich gar nicht vorstellen. Kann man auch nicht.

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kut
20.10.2020
Ich kann mich nicht erinnern, wann bei uns in der Familie jemand sein iPhone mit einem Kabel geladen hat. Dafür steht irgendwo im Keller eine Schuhschachtel voll mit Netzteilen und Kabeln. Und bei allen neuen iPhones bleiben Kopfhörer, Kabel und Netzteile unangetastet in der Schachtel für den nächsten Besitzer. Das ist heute fast schon gängige Praxis, wenn man sich in den Foren so umhört. Wenn Apple pro Jahr 200 Millionen iPhones verkauft, werden so vermutlich etwa 190 Millionen überflüssige Netzteile eingespart. Den (Abfall-) Haufen an Plastik und Elektronik mag man sich gar nicht vorstellen. Kann man auch nicht. Bei dem einleitenden Satz (fett markiert) von Redaktor Klaus Zellweger habe ich echt schmunzeln müssen, weil ich das einfach nicht glauben konnte. Hier zeigt sich meines Erachtens die typische Haltung eines "Experten", der sich tagtäglich mit digitalen Sachen herumschlägt, und dabei anscheinend den Bezug zum allgemeinen "Fussvolk", sprich dem durchschnittlichen User, verloren hat. Ich habe deshalb eine persönliche Umfrage bei 21 Personen aus meinem (engen) Bekanntenkreis gestartet und erst heute alle Antworten beisammen. Und man staune: Alle 21 iPhone User laden ihre Handys ausschliesslich mit dem bisher jeweils mitgelieferten Ladekabel/Netzteil. Aus einigen Antworten habe ich übrigens entnehmen können, dass die gar nicht gewusst haben, dass es auch anders geht. Ich weiss nicht, in welchen Foren sich Klaus Zellweger umgehört hat, aber wahrscheinlich nur in Foren, wo sich die "Technik-Freaks" tummeln, die eben keinen Masstab für den durchschnittlichen User darstellen. Zum Glück (oder leider) nutze ich Twitter nicht mehr, denn dort haben sich anscheinend viele Leute mit Ärger, Hohn und Spott über das ungebührliche und scheinheilige Verhalten von Apple ausgelassen.

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Geoffrey
21.10.2020
Das mit den genuegend herumliegenden Netzteilen glaube ich Das mit dem ausschliesslich drahtlos Laden glaube ich nicht. Ich kenne niemanden der das so macht. Drahtlos laden ist ein Unsinn, zuviel verlorene Energie in der Luft, zuviel unnoetige Strahlung in der Luft, meine Meinung. Geoffrey

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Klaus Zellweger
21.10.2020
Das mit dem ausschliesslich drahtlos Laden glaube ich nicht. Ich kenne niemanden der das so macht. Klar, das hängt natürlich vom Bekanntenkreis ab. Aber Qi-Ladestationen gibt es an jeder Ecke, am Kiosk und in der IKEA für wenig Geld. So exotisch kann das also nicht sein. Und Raketenwissenschaft ist es auch nicht, denn oft liegt nur eine Zeichnung als Anleitung bei. Drahtlos laden ist ein Unsinn, zuviel verlorene Energie in der Luft, zuviel unnoetige Strahlung in der Luft, meine Meinung. Geladen wird durch Induktion, wie wir das bei Zahnbürsten schon seit einer Ewigkeit kennen. Und die Energie, die der Induktionsherd benötigt, um eine grosse Pfanne Spaghetti mit Sauce zu kochen, reicht vermutlich, um alle Mobilgeräte in unserem Haushalt ein Jahr lang über die Runden zu bringen. (Oder länger.) Deshalb denke ich nicht darüber nach.

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kut
01.11.2020
Hier einige köstliche Kommentare zum Verhalten von Apple https://www.watson.ch/digital/spass/330858871-apple-verkauft-iphone-12-ohne-ladegeraet-und-kopfhoerer-die-reaktionen Ein Beispiel: Wie Apple noch ökologischer werden könnte iPhone12: Ohne Netzteil und Kopfhörer iPhone13: Zum Selbstbasteln iPhone14: Ein Foto auf biologisch abbaubarem Papier zum Vorstellen