News 20.12.2016, 10:21 Uhr

Student trackt Smartphone-Dieb – als Kunstprojekt

Nach einem Diebstahl beschliesst ein Student, sein mit Spyware versetztes Smartphone als Köder auszulegen. Daraus entstand ein Film.
Werden Smartphones von Profis geklaut, hat das Opfer kaum eine Chance, das Gerät je wieder zu Gesicht zu bekommen. Denn die Kriminellen wissen, wie man Tracking-Dienste ausser Gefecht setzt, die das Wiederfinden von verlegten oder verlorenen Handys ermöglichen.
Diese Erfahrung der Ohnmacht musste auch der holländische Filmstudent Anthony van der Meer machen, als ihm in Rotterdam sein iPhone geklaut wurde. Der Service «Find my iPhone» wurde von den Langfingern kurzerhand ausgehebelt, indem sie die SIM-Karte entfernten.
Van der Meer beschloss daraufhin, auf seine Art zurückzuschlagen. Er präparierte ein weiteres Smartphone mit allerlei Überwachungs-Software und legte dieses als Köder aus. Allerdings konnte er kein weiteres iPhone verwenden, da sich dort keine entsprechenden Tools installieren liessen, sondern verwendete ein Android-Gerät. Konkret richtete er ein HTC One so her, dass er Funktionen wie Mikrofon und Kamera fernsteuern konnte. Zudem hatte er Zugriff auf die Bewegungsdaten des Geräts sowie auf alle Applikationen wie SMS, Messenger und Adressbuch. Schliesslich installierte er eine Software, die es verunmöglichen sollte, die präparierte Android-Version upzudaten und somit seinen Überwachungsapparat auszuhebeln.
Der Niederländer wäre aber kein guter Filmstudent, wenn er die so visualisierbare Odysee des geklauten Androiden nicht aufzeichnen würde. Resultat ist der Kurzdokumentarfilm «Find my Phone», der in 22 Minuten die Geschichte erzählt – auf Holländisch mit englischen Untertiteln. Das Werk ist nicht nur informativ, zeigt es doch sehr schön auf, welche Daten sich mit einem Smartphone sammeln lassen. Der Film ist auch spannend komponiert wie ein Kurzkrimi.



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