Eigene KI-Software 06.02.2023, 08:00 Uhr

Wie sich Google gegen ChatGPT behaupten will

Google arbeitet seit Jahren an KI-Software, machte sie bisher aber nur häppchenweise öffentlich nutzbar. Jetzt sorgt ChatGPT für Aufsehen – und der Internet-Riese will dem Rivalen nicht das Feld überlassen.
(Quelle: Shutterstock/Ebru-Omer)
Google bereitet seine Konkurrenz-Software zum aktuell populären Text-Automaten ChatGPT nach jahrelangem Zögern für die öffentliche Nutzung vor. Google-Nutzer sollen «sehr bald» mit solchen Sprach-Systemen unter anderem als Ergänzung zur Websuche interagieren können, sagte Konzernchef Sundar Pichai.
Der Internet-Riese entwickelt schon lange Software auf Basis künstlicher Intelligenz, die sich mit Menschen unterhalten kann. Bereits im Frühjahr 2018 demonstrierte Google ein Programm, das etwa Restaurants anrief, um eine Reservierung zu machen – und dabei nicht als Computer erkannt wurde.
Umgehend wurde Kritik laut, dass solche Technologie missbraucht werden könne. Google liess seine Sprachsoftware in den vergangenen Jahren intern von Mitarbeitern nutzen, schreckte aber angesichts der Risiken vor einer breiten Markteinführung zurück.

Durch ChatGPT strategisch unter Druck?

Doch Ende vergangenen Jahres machte die Entwicklerfirma OpenAI ihre Software ChatGPT öffentlich, die sekundenschnell Texte formulieren kann, die auch von einem Menschen geschrieben worden sein könnten. Die Technologie sorgte für Aufsehen, löste aber auch Sorgen aus: Schliesslich kann man versuchen, damit in Schule oder Studium zu schummeln oder in grossem Stil Falschinformationen zur Verbreitung im Internet erstellen.
ChatGPT gibt zudem zum Teil falsche Antworten, was für Nutzer aber nicht erkennbar ist. Google werde bei der Veröffentlichung seiner Sprachsoftware ambitioniert, aber verantwortungsvoll vorgehen, versicherte Pichai.
Der Internet-Konzern wurde durch ChatGPT strategisch unter Druck gesehen. Denn Erzrivale Microsoft investierte Milliarden in OpenAI und wird Software des Start-ups in seine Cloud-Plattform integrieren. Medienberichten zufolge soll auch Microsofts Suchmaschine Bing damit verknüpft werden. Microsoft liegt im Geschäft mit der Websuche trotz jahrelanger Bemühungen weit hinter Google zurück.



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