News
21.01.2019, 09:12 Uhr
Roboter baut Ikea-Möbel zusammen
Die Firma Vicarious hat einen Roboter entwickelt, der Möbel von Ikea zusammensetzen und -schrauben kann. Das soll die Kunden entlasten. Auch mit Lego soll das funktionieren.
Wer es hasst, Ikea-Möbel zusammenzuschrauben, könnte das in Zukunft womöglich einem Roboter überlassen. Denn Forscher des Robotik-Start-ups Vicarious AI haben einen visuellen kognitiven Computer entwickelt, der bildliche Anleitungen analysieren kann und dann selbstständig beurteilt, welche Robo-Handgriffe er ausführen muss, um tatsächlich ans Ziel zu kommen. Noch klappt das zwar nur für relativ einfache Problemstellungen, doch es ist ein interessanter Ansatz, um Roboter vielseitiger zu machen.
Einfaches endlich begreifen
«Menschen sind gut darin, die in einem Bildpaar vermittelten Konzepte zu verstehen und dann in einer völlig anderen Umgebung umzusetzen», schreibt das Team in Science Robotics. Eben darauf verlassen sich die sprachunabhängigen Bauanleitungen von Ikea oder Lego. Für bisherige Roboter ist genau das unmöglich. Sie werden für Aufgaben programmiert oder lernen beispielsweise durch das Beobachten. «Dann wiederholen sie einfach die Bewegungen, die man ihnen zeigt, das ist kein zugrundeliegendes Konzept», betont Dileep George, einer der Vicarious-AI-Forscher, gegenüber Fortune.
Das neue System hat dagegen tatsächlich einfache Konzepte gelernt. Über 500 sind es, beispielsweise «staple grüne Gegenstände zur Linken» oder «ordne Gegenstände in einem Kreis an». Dieses Wissen nutzt das System, wenn es ein neues Vorher-Nachher-Diagramm vorgesetzt bekommt, um zu beurteilen, welche Bewegungen es ausführen muss, um die entsprechende Aufgabe auch auszuführen. Für den Zusammenbau kompletter Lego- oder Ikea-Bausätze reicht das zwar noch nicht, doch verleiht es Robotern eine gewisse Vielseitigkeit.
Menschenverstand nutzen
Ein Roboterarm, der vom neuen System gesteuert wird, kann so beispielsweise verschiedenfarbige Bauklötze in eine gewünschte Anordnung bringen. Ebenso ist er in der Lage, aufgrund einer bildlichen Anleitung, die einfach «grüne Dinge auf eine Seite, gelbe Dinge auf die andere» ausdrückt, Limonen und Zitronen zu sortieren. «Unsere Arbeit bringt uns näher an das Ziel, Roboter zu bauen, die gesunden Menschenverstand haben», meinen die Forscher.
Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.