Check Points «Most Wanted» 10.03.2022, 07:40 Uhr

Emotet stürmt die Schweiz

Der Trojaner Emotet hat im Februar Schweizer Firmen regelrecht heimgesucht. Die Malware war nach der entsprechenden Top-ten von Check Point hierzulande fast viermal so virulent wie global. Ein Grund für den Emotet-Tsunami kann auch im Ukraine-Krieg gesucht werden.
Der Trojaner Emotet ist derzeit in der Schweiz besonders weit verbreitet
(Quelle: Shutterstock/HieroGraphic)
Nachdem sich Emotet im Januar an die Spitze der Schweizer Malware-Top-ten von Check Point Software Technologies setzen konnte, hat der modulare Trojaner seine Verbreitung im Februar auf Schweizer Firmenrechner enorm erhöht. Mit 18,75 Prozent «Befallrate» könnte man von einer regelrechten Emotet-Seuche in der Schweiz sprechen. Zum Vergleich: Im internationalen Durchschnitt beträgt die Verbreitung gut 5 Prozent.
Mit seiner Schadsoftware-«Hitparade» ermittelt der Cybersecurity-Spezialist jeden Monat die Malware-Typen, die das Forscherteam von Check Point auf Unternehmensrechnern der Schweiz und weltweit am häufigsten gefunden und ausgefiltert hat.
Einer der Gründe für die akzentuierte Verbreitung von Emotet im Februar ist gemäss den Check-Point-Forschern im Russland/Ukraine-Konflikt zu suchen. Denn Cyberkriminelle hätten auch dieses Ereignis dazu missbraucht, um Menschen zum Herunterladen bösartiger Anhänge zu verleiten. So haben die Virenjäger beobachten können, dass in letzter Zeit viele Mails mit Emotet im Schlepptau versandt wurden, die im Betreff den Ukraine-Krieg zum Thema hatten.
«Derzeit beobachten wir, dass eine Reihe von Schadprogrammen, darunter auch Emotet, das öffentliche Interesse am Russland/Ukraine-Konflikt ausnutzen, indem sie E-Mail-Kampagnen zu diesem Thema erstellen, die Menschen dazu verleiten, bösartige Anhänge herunterzuladen», berichtet folglich Maya Horowitz, VP Research bei Check Point, und mahnt zu besonderer Wachsamkeit bei entsprechender elektronischer Post.
«Es ist wichtig, immer zu überprüfen, ob die E-Mail-Adresse eines Absenders authentisch ist und ob es Rechtschreibfehler in den E-Mails hat», meint die Expertin. Zudem sei davon abzuraten, Anhänge zu öffnen oder auf Links zu klicken, wenn man sich nicht über die Herkunft und Echtheit der Mails im Klaren sei.
Most Wanted Malware – Februar 2022
Rang Malware-Familie Art der Schadsoftware Verbreitung Schweiz Globale Verbreitung
1 Emotet Trojaner 18.75% 5.16%
2 SnakeKeylogger Keylogger 2.73% 1.25%
3 Formbook Infostealer 1.56% 3.21%
4 Valyria Windows-Backdoor 1.04% 0.28%
4 Tofsee Trojaner 1.04% 0.90%
6 Ursnif Banken-Trojaner 0.91% 0.34%
7 Cutwail Botnet 0.78% 0.21%
8 Crackonosh Kryptominer 0.65% 0.80%
8 Ramnit Banken-Trojaner 0.65% 1.52%
8 AgentTesla Remote-Access-Trojaner 0.65% 1.81%
Most Wanted Malware – Februar 2022
Rang Malware-Familie Art der Schadsoftware Verbreitung Schweiz Globale Verbreitung
1 Emotet Trojaner 18.75% 5.16%
2 SnakeKeylogger Keylogger 2.73% 1.25%
3 Formbook Infostealer 1.56% 3.21%
4 Valyria Windows-Backdoor 1.04% 0.28%
4 Tofsee Trojaner 1.04% 0.90%
6 Ursnif Banken-Trojaner 0.91% 0.34%
7 Cutwail Botnet 0.78% 0.21%
8 Crackonosh Kryptominer 0.65% 0.80%
8 Ramnit Banken-Trojaner 0.65% 1.52%
8 AgentTesla Remote-Access-Trojaner 0.65% 1.81%
(Quelle: Check Point )



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