News
27.10.2010, 12:19 Uhr
Schweizer bauen den Null-Watt-PC
Die ETH Lausanne und das IBM-Forschungslabor in Rüschlikon bei Zürich arbeiten im Rahmen des EU-Projekts Steeper an neuartigen Transistoren für PC-Prozessoren, die kaum noch Strom verbrauchen.
Konkret soll mit den Transistoren der Bau von Geräten möglich werden, die bis zu zehn Mal weniger Strom im Betrieb verbrauchen und im Standby-Modus nahezu keinen Strom mehr benötigen.
«Unsere Vision ist es, gemeinsam mit der Industrie an der Entwicklung eines Computers zu arbeiten, dessen Stromverbrauch im Ruhezustand vernachlässigbar gering ist. Wir nennen ihn den Null-Watt-PC. Gelingt dies, wäre ein Meilenstein der IT-Forschung erreicht», erklärt Adrian Ionescu, Professor am Nanolab der ETH Lausanne und Koordinator von Steeper.
Gegen den Leckstrom
Um dieses hochgesteckte Ziel umzusetzen, erforscht das Konsortium so genannte Tunnel-Feldeffekttransistoren (Tunnel-FETs), die aufgrund ihres speziellen Aufbaus die Energieeffizienz im Vergleich zu heutigen Transistoren signifikant verbessern können. Als Grundbausteine für Prozessoren – bieten Tunnel-FETs einen Ansatz, um das Problem der Verlustströme, die für den Standby-Verbrauch verantwortlich sind, in den Griff zu bekommen.
Durch die fortschreitende Miniaturisierung sind bestimmte Schichten in heutigen Transistoren bereits so dünn, dass stetig ein kleiner aber nicht zu vernachlässigender Leckstrom fliesst. Die in Steeper entwickelten Tunnel-FETs sollen nicht nur diesen unerwünschten Stromfluss «abdichten», sondern es auch ermöglichen, dass zum Schalten der Transistoren weniger Spannung benötigt wird.
Will die Betriebsspannung der Transistoren senken: Heike Riel vom IBM-Forschungszentrum in Rüschlikon
senken, was einen deutlich geringeren Energieverbrauch für das kleinste Elektronikgerät bis hin zum grossen Supercomputer bedeuten kann.»
27.10.2010
27.10.2010
27.10.2010
28.10.2010