Sony PS4 Pro im Test: Lohnt sich ein Upgrade?

Stromverbrauch und Lautstärke

Stromverbrauch und Lautstärke

Die neue PlayStation 4 Pro erwies sich als energiehungriger als das Standardmodell, dafür ist sie teilweise ein wenig leiser. Im Dashboard saugt sie um die 68 Watt aus der Dose, ein bisschen viel, aber ungefähr gleich viel wie die alte PS4. Dafür verhält sich die Konsole recht ruhig. Aus nächster Nähe sind es ca. 43 db(A). Bei actionlastigen Szenen, in denen die Lüfter deutlich hörbar werden, wird es nicht viel lauter. Im Spiel «Ratchet & Clank» stieg der Geräuschpegel bei einer fordernden Szene nur auf ca. 52 dB(A). Das ist auf eine Entfernung von mehr als zwei Metern durchaus tolerabel. Wir messen auch bei der alten PS4 ungefähr denselben Wert. Lärmunterschiede bei eingelegten Blu-rays stellen wir keine fest.
Das automatische Upscaling bei Spielen, die noch nicht für die PS4 Pro optimiert wurden, wirkt sich nur vereinzelt nachteilig auf die Anzeige von Spielmenüs und Schriften aus
Quelle: PCtipp
Erstaunt sind wir beim Stromverbrauch bei hoher Grafikleistung. Hier nahm der Energiehunger beim selben Spiel zu und stieg unter Last auf ca. 162 Watt. Das ist deutlich mehr, als ein stromsparender Mini-ITX-PC mit einer GeForce GTX 960 in 4K-Leistung verbrät. Bei der PS4 Pro schwankt die Leistungsaufnahme je nach Spiel in den verschiedenen Anzeigeformaten, wenn man die Auflösung herunterschraubt. Bei «Rise of The Tomb Raider» sank der Energieverschleiss von 160 Watt (2160p) auf 126 Watt (1080p/30 fps). Auf der normalen PS4 haben wir bei diesem Spiel in derselben ruhigen Anfangsszene (siehe Screenshots unten) nur ca. 100 Watt gemessen. Bei «Infamous: First Light» war die alte PS4 auch stromsparender mit Unterschieden von 162 Watt (2160p, PS4 Pro) zu 118 Watt (1080p, PS4). Spielt man das Game in Full HD auf der neuen PS4, reduziert sich die Leistungsaufnahme nur um ca. 20 Watt. Dabei kann man nicht bei jedem PS4 Pro auf zusätzliche In-Game-Grafikeinstellungen zurückgreifen. Spiele, die nicht für PS4 Pro optimiert sind, beanspruchen weniger als 100 Watt.
Mehr Anzeigeoptionen im Dashboard. Allzu viel Strom sparen lässt sich mittels Reduzieren der Auflösung nicht. Nicht alle Spiele mit «Pro»-Support bieten übrigens zusätzliche In-Game-Grafikoptionen an
Quelle: PCtipp

Alles ein bisschen hübscher

Die grafischen Unterschiede lassen sich durchaus sehen. Als besonders umwerfend empfanden wir «The Rise of The Tomb Raider» und «Ratchet & Clank». Weit entfernte Objekte wie Häuser wirken auf einmal einen Tick schärfer. Auch Laras Haare sehen in Animationen detaillierter aus. Bei «Ratchet & Clank» rendert die schnelle Konsole wesentlich schärfere Konturen. Dank HDR nimmt man auf einmal gleissende Reflexionslichter auf Bodentexturen und Sonnenuntergänge in völlig anderen Farbspektren wahr. Dieses Spiel sieht auch aus nächster Nähe wegen der nachgeschärften Kanten atemberaubend aus. Weniger fielen uns die Unterschiede auf der PlayStation VR auf. Und doch, wenn man genau hinschaut, zeichnet die PS4Pro nun ein wenig schärfere Ränder bei einigen Objekten, vor allem gesehen im Spiel «Robinson: The Journey» von Crytek, während der Schiesskumpel in «London Heist» auf einmal eine Narbe im Gesicht hat, die uns vorher gar nie aufgefallen ist.
An dieser Stelle liefern wir Ihnen einige Screenshots nach. Wir empfehlen, die Bilder auf einem 4K-Monitor anzuschauen bzw. herunterzuladen. Bei den Screenshots der PSVR sieht man die polierten Oberflächen aufgrund der geringeren Headset-Auflösung (1080 × 960 Pixel pro Auge) auch beim blossen Betrachten der Screenshots, welche die PS4-Konsolen mit jeweils 960 x 720 Pixeln einfangen.
Robinson: The Journey (PS4/PSVR)
Robinson: The Journey (PS4 Pro/PSVR)
Robinson: The Journey (PS4/PSVR)
Robinson: The Journey (PS4 Pro/PSVR)

Fazit

Technikfans, die schon einen 4K-Fernseher besitzen, allenfalls auch die PlayStation VR haben wollen, sollten bei der PS4 Pro definitiv zugreifen. Der Aufpreis von 100 Franken mit 1 TB Festplattenspeicher ist gegenüber der «Slim» gerechtfertigt. Als Upgrade infrage kommt die PS4 Pro vor allem bei Vielspielern, die bereits einen guten UHD-Fernseher besitzen oder demnächst auf einen solchen umsatteln wollen. Wer sich erst jetzt den Kauf einer PS4 überlegt und demnächst in einen Ultra-HD-Fernseher (idealerweise mit HDR) investieren will, sollte besser gleich zur PS4 Pro greifen. Schwerer fällt es uns, nur für die PlayStation VR eine Upgrade-Empfehlung zu geben, weil die Unterschiede nicht auf Anbieb auffallen.
Die Vergleichskonsole wurde uns freundlicherweise von Digitec zur Verfügung gestellt. Zu den PS4-Pro-Bundle-Angeboten bei Digitec geht es hier.

Testergebnis

Leistung, Preis, Spielangebot
Stromverbrauch

Details:  AMD-Jaguar-CPU (8 Kerne), AMD-GPU (4,2 TFLOPS), 8 GB GDDR5-RAM, 1 TB HDD, Blu-ray-Laufwerk, 3 x USB 3.0, Ethernet, WLAN AC, Bluetooth 4.0, HDMI, optical Audio, Dualshock-4-Controller mit Touchpad

Preis:  Fr. 419.–

Infos: 
www.sony.ch

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Autor(in) Simon Gröflin



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