Statistik der Hochschule 08.01.2021, 07:15 Uhr

Viele ETH-Spin-offs im KI-Bereich

34 Spin-​offs wurden im Jahr 2020 an der ETH Zürich gegründet. Auffällig viele davon sind im Bereich Künstliche Intelligenz angesiedelt.
(Quelle: pd)
An der ETH Zürich wagten 34 Gründerteams im Jahr 2020 den Schritt in die Selbstständigkeit. Die Zahl der Spin-off-Neugründungen pro Jahr ist damit über die letzten Jahre stetig gestiegen und hat zu einem neuen Rekord geführt. Auch im abgelaufenen Jahr stammen viele Neugründungen aus dem Bereich Informatik und Kommunikationstechnologie. Elf dieser Spin-​offs basieren auf Projekten rund um Künstliche Intelligenz (KI).
An der ETH Zürich wurden seit 2010 276 Spin-​​​offs gegründet.
Quelle: ETH Zürich

Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch

Das Spin-​off Assaia beispielsweise entwickelt eine Software, die es erlaubt, die Abfertigung von Flugzeugen am Gate zu optimieren und so wertvolle Zeit zu sparen. Mittels Computer-Vision und KI werden alle relevanten Arbeitsschritte wie Betankung oder Beladung und das Zusammenspiel aller involvierten Akteure überwacht, analysiert und verbessert.
Das Spin-​off AI Retailer Systems nutzt Computer-Vision und KI, um zu registrieren, welche Produkte ein Kunde im Geschäft mitnimmt, um diese dann kassenlos abzurechnen. Ein weiteres Beispiel ist das Spin-​off Sleepiz, das ein Gerät entwickelt, welches die Ursachen von Schlafstörungen ermitteln soll. Künftig soll es auf Nachttischen stehen und mittels Radartechnologie die Bewegungen der Patienten erfassen. KI helfe dabei, Schlafmuster zu identifizieren, heisst es.
ETH-​Spin-offs 2020 nach Fachgebieten
Quelle: ETH Zürich

Gründer werden jünger und weiblicher

Immer mehr ETH-​Studierende gründen bereits direkt nach dem Masterstudium ein Spin-​off und beweisen wirtschaftliches Geschick sowie ein gutes Gespür für den Markt. Detlef Günther, Vizepräsident für Forschung, führt dies unter anderem auf das starke Gründer-​Ökosystem an der ETH und die internen Fördermassnahmen zurück. Günther, der bis zum 1. Januar 2021 auch für die Wirtschaftsbeziehungen an der ETH zuständig war, hat diesen Bereich soeben an die neue Vizepräsidentin für Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen Vanessa Wood übergeben. «Ich freue mich sehr, dass wir das Gründen von Firmen an der ETH gut etabliert haben, und bewundere, wie selbstverständlich immer mehr junge Talente ihre Ideen bis zur Marktreife vorantreiben», sagt Günther.
Wood, aus deren Forschungsgruppe 2015 das ETH-​Spin-off Battrion hervorgegangen ist, freut sich darauf, sich künftig für die Spin-​offs an der ETH einsetzen zu dürfen: «Ich weiss aus Erfahrung, wie viel Mut und Durchhaltewillen es braucht, um eine eigene Firma zu gründen.» Noch immer seien es eher Männer, die diesen Schritt wagen, obwohl die Zahl der Gründerinnen an der ETH in den letzten Jahren leicht zugenommen hat (2020 wurden sechs Spin-​offs von Frauen mitgegründet). «Ich hoffe, künftig noch mehr Frauen darin bestärken zu können, ihre Ideen in die Wirtschaft zu tragen», sagt Wood.



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