Cybercrime
24.03.2020, 13:44 Uhr
Falsche Jobinserate: Kombination Moneymules und Bank Drop
Betrüger suchen mit gefälschten Jobinseraten nach Finanzagenten (Moneymules). Die Cyberkriminellen überreden die Moneymules anschliessend zu Video-/Fotoidentifikationen, mit deren Hilfe Sie schliesslich Bankkonten eröffnen.
Screenshot eines Jobinserats auf realestatewelt.com (nicht mehr aktiv, Stand 24.03.2020)
(Quelle: Screenshot/cybercrimepolice.ch)
Betrüger versuchen im Namen einer angeblichen Firma Personen als Finanzagenten (Moneymules, dt. Geldesel) anzuwerben. Die Cyberkriminellen versuchen anschliessend, die Finanzagenten zu Video-/Fotoidentifikationen zu überreden. Diese Identifikationen werden dann ohne Wissen der Moneymules für die Erstellung eines neuen Bankkontos verwendet, wie die Kantonspolizei Zürich auf cybercrimepolice.ch berichtet.
Um die potenziellen Opfer als Finanzagenten (Moneymules) anzuwerben, kontaktieren die Betrüger diese entweder direkt per E-Mail oder erstellen z.B. eine gefälschte Website der angeblichen Firma. Beispiel einer solchen Webseite ist alphaswissrealestate.com (offline, Stand 17.3.20), ein Beispiel eines Jobinserats sehen Sie im Screenshot unten.
Falls die Betrüger in Besitz der Bankverbindungen sind, überweisen Sie gemäss KaPo Zürich zuvor gestohlenes Geld aus E-Banking-Betrügen an die Finanzagenten. Die Moneymules werden anschliessend angewiesen, das Geld auf ihrem Konto abzuheben und per Post nach Moskau zu schicken.
Damit sie künftig weitere Straftaten begehen kann, überedet die Täterschaft die Moneymules, eine Video-/Fotoidentifikation zu erstellen. Die Personen sind mit persönlichen Angaben sowie einem Ausweisdokument ersichtlich. Ohne Wissen der Finanzagenten werden später bei verschiedenen Banken Konten eröffnet, um diese für kriminelle Zwecke zu nutzen (Bank Drop = gefälschte Bankkonten, die für Geldwäsche benutzt werden). Mehr über Bank Drop erfahren Sie auf dieser Seite von cybercrimepolice.ch.
Falls Sie bereits einen solchen «Job» angenommen haben, rät die Kapo Zürich,den Kontakt zu den Betrügern abzubrechend und dringend bei der örtlichen Polizeistelle Strafanzeige zu erstatten. Dort können Sie Ihr verwendetes Reisedokument für ungültig erklären lassen, damit Sie während einer Reise an einer Grenzkontrolle nicht unberechtigterweise angehalten werden.
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