News 22.12.2006, 12:15 Uhr

G DATA Report 2006: Schädlingszunahme um 25%

Der deutsche Hersteller von Sicherheitsprodukten hat seinen Jahresbericht veröffentlicht. Darin spricht er von einer Zunahme von cyber-kriminellen Aktivitäten.
Das in Bochum beheimatete Unternehmen G DATA stellt Antivirus- und Firewallprodukte für Anwender- und Server-PCs her. Im von ihm heute veröffentlichten Bericht [1] habe man im Jahr 2006 einen deutlichen Anstieg von Malware (Schadprogrammen) beobachtet. Zwar blieben grössere Outbreaks aus, dafür hat sich jedoch die Angriffstaktik gewandelt. Die Anzahl neuer Malwareprogramme steigerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 25%.
Zielgerichtete Attacken auf einzelne Anwendergruppen traten an Stelle von unspezifischen Massenmails. Hinter den Malware-Entwicklern stecken zudem nicht mehr ambitionierte Einzeltäter, sondern hoch differenzierte Netzwerke der organisierten Kriminalität. Klassische Viren sind auch 2006 weiter auf dem Rückzug, stattdessen ist eine deutliche Zunahme von Trojanern, Ad-/Spyware und Backdoors zu verzeichnen.
Laut dem Bericht haben sich international agierende kriminelle Organisationen auf finanziell lukrative Bereiche konzentriert, z.B. auf Diebstahl und Handel von Kreditkarteninformationen (z.B. Phishing) oder die Vermietung von Botnetzen zum Verbreiten von Spam. Dies erklärt die deutliche Zunahme an Trojanischen Pferden (+60%), die für mehr als 80% aller Online-Datendiebstähle verantwortlich sind. Neben Trojanern wuchs 2006 die Zahl von Ad-/ Spyware (+43%) und Backdoors (+33%) am rasantesten.
Ohne die Botnetze - d.h. Netzwerke aus infizierten PCs - wäre die starke Verbreitung von Spam, Phishing-Mails und Malware nur schwer möglich. Laut Ralf Benzmüller, Leiter G DATA Security Labs, werde die ausgiebige Nutzung von Botnetzen durch Cyber-Kriminelle auch im nächsten Jahr fortgesetzt. Im Bereich Adware, Spyware und Phishing erwarte man deshalb eher eine Zunahme.
Hinweis: In der aktuellen PCtipp-Ausgabe (1/2007 [2]) berichten wir ab Seite 36 ausführlich über die PC-Sicherheitstrends und zu erwartenden Gefahren.



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