News 14.06.2007, 16:30 Uhr

Luft wird dünn für Cyberkriminelle

Die erfreulichen Nachrichten häufen sich: Immer mehr im Internet tätige Kriminelle werden zur Rechenschaft gezogen.
Kritiker bezeichnen die verschiedenen Antispam- und Internet-Gesetze in aller Welt oft als zahnlose Papiertiger. Diese pessimistische Sichtweise ist nicht ganz von der Hand zu weisen, denn die Zahl der weltweit verbreiteten Spam- und Phishing-Mails [1] nahm jährlich zu, statt ab; trotz der neuen Gesetze.
Wer nun vermutet, die langsam arbeitenden Gesetzesmühlen kämen der blitzschnellen Spam-, Geldwäsche- und Phishing-Industrie nicht hinterher, der scheint sich seit diesem Jahr zu irren. Mindestens vier schöne Schlagzeilen gab es in der ersten Jahreshälfte 2007 zu lesen:
Im Mai wurde der amerikanische Spam-König Robert Alan Soloway festgenommen [2], der im (für ihn) schlimmsten Fall für bis zu 65 Jahre hinter Gitter muss.
Auch in Europa tut sich etwas: Das Landgericht Darmstadt (D) hat im Mai die Gebrüder Schmidtlein zu einer Geldstrafe verdonnert [3]. Sie hatten Webseiten betrieben, auf denen die wahren Kosten im Kleingedruckten versteckt waren.
Von unseren nördlichen geht's zu den südlichen Nachbarn: Diese Woche berichtete ein italienisches Anti-Phishing-Portal, dass ein grosser Phishing-Ring ausgehoben wurde [4]. Die Kriminellen haben Kunden fast jeder Bank abzuzocken versucht, die in Italien Home-Banking anbietet. Im Januar dieses Jahres führten die im Mai 2005 begonnenen Ermittlungen zur Verhaftung von zwei mutmasslich drahtziehenden Letten und zur Anzeige von 152 weiteren Personen, denen Mithilfe zu Phishing und Geldwäsche vorgeworfen wird.
Von solchen guten News sind noch mehr zu erwarten, denn unsere vierte Lieblingsmeldung betrifft die Pläne des US-amerikanischen Federal Bureau of Investigation (FBI). Das "Operation: Bot Roast" genannte Projekt [5] will dem Hauptgrund für die schiere Menge an unerwünschten Mails ans Leder, nämlich den so genannten Bot-Netzen [6]. Die bisherige Tätigkeit von "Bot Roast" hatte unter Anderem bereits zur Verhaftung Soloways geführt.
Die USA gilt laut Statistiken (z.B. [7]) schon länger als weltgrösster Verbreiter von Spam. Im weiteren Erfolgsfall wäre darum mit einem überall spürbaren Rückgang der Spamplage zu rechnen.



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