Überwachung
31.08.2020, 07:57 Uhr

NSA warnt vor Geodaten und gibt Tipps

Der US-Geheimdienst NSA weist in einem Dokument darauf hin, dass Smartphones in hohem Mass geografische Daten sammeln. Selbst der Flugmodus bietet keine Gewähr, dass nicht ortsgebundene Daten weitergegeben werden.
Nicht nur Kartenapps und Routenplaner sammeln geografisch relevante Daten der Anwender
(Quelle: Tobias Albers-Heinemann/Pixabay)
Dass Smartphones fleissig ortsbezogene Daten sammeln, ist dem um den Schutz seiner Privatsphäre besorgten Anwender schon seit längerem bekannt. Bereits die von vergleichsweise «dummen» Handys akkumulierten Metadaten lassen ein genaues Bewegungsprofil des Nutzers zu.
Ein Cybersecurity-Informationsschreiben des US-Geheimdienstes National Security Agency (NSA) an die eigenen Mitarbeiter zeigt nun einmal mehr auf, wie weitreichend die geografischen Überwachungsmöglichkeiten dank der entsprechenden Sammeltätigkeit von Smartphones sind. So häufen diese mit Mitteln wie GPS- und Bluetooth-Informationen sowie via Standortdaten von WLAN-Hotspots und Mobilfunkmasten ortsbezogene Daten über die User an.
In dem Ratgeber weist die NSA darauf hin, wie schwierig es sei, die Sammeltätigkeit des mobilen Geräts einzuschränken. Selbst wenn die Ortungsdienste ausgeschaltet würden, bedeute dies lediglich, dass die einzelnen Apps nicht mehr auf die Daten zugreifen könnten. Das Betriebssystem könne weiterhin ortsbezogene Daten nutzen und mit dem Netzbetreiber austauschen. Sogar dann, wenn das Smartphone in den Flugmodus versetzt werde, seien weitere Sensoren aktiv und könnten den Standort ermitteln.
Schliesslich würden viele installierte Apps Informationen sammeln, auswerten und übermitteln, die den Standort eines Anwenders verraten. Einige Apps bitten den Anwender um die Erlaubnis, ortsbezogene Infos und andere Ressourcen zu nutzen, obwohl diese für das Funktionieren der Software gar nicht nötig sind.

Tipps von den Spionage-Profis

In dem Infoschreiben geben die US-Schlapphüte auch Tipps, wie die geografische Überwachungstätigkeit von Smartphones eingeschränkt werden kann. Zu diesen zählen:
Leuten in heikler Mission oder Anwendern, die wirklich nicht getrackt werden wollen, empfiehlt schliesslich das NSA-Papier, das Smartphone ausgeschaltet an einem Ort zu lassen, von dem nicht auf den späteren Aufenthaltsort des Users geschlossen werden kann. Wer das Gerät wirklich mitnehmen muss, sollte dieses in dem Fall in einer Hülle verschwinden lassen, die Eigenschaften eines Faradaykäfigs aufweist, also alle Radiosignale unterbindet.



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