News 05.07.2006, 12:45 Uhr

Vorsicht Geldwäsche: Unseriöse Stellenangebote

Mit dubiosen Job-Angeboten versuchen Online-Betrüger Komplizen zu finden, die das Waschen des ertrogenen Geldes übernehmen.
Für jemanden, der sich in Geldnot befindet, mögen die Spam-Mails mit Betreffzeilen wie "Mitarbeiter gesucht", "Karriere-Chancen" oder "Karriereangebot" wie rettende Strohhalme aussehen. Da werden in teils holprigem Deutsch angeblich Mitarbeiter gesucht, welche die beworbene Firma an ihrem Wohnort "vertreten" sollen. Die beruflichen Anforderungen sind recht niedrig gehalten. Neben grundlegenden PC- und Englischkenntnissen wird hauptsächlich das Vorhandensein eines Bankkontos verlangt. Hier ein Screenshot einer solchen Mail:Und genau ums Bankkonto dreht es sich: Wer bei solchen Unternehmungen mitmacht, stellt den Betrügern sein Bankkonto zur Verfügung. Darauf landet das Geld der durch Phishing oder sonstige Betrügereien geprellten Opfer. Der Mittelsmann muss dann den grössten Teil der Summe über einen internationalen Geldtransfer-Service (z.B. Western Union) an die eigentlichen Abzocker weiterleiten und darf einen Teil als "Provision" behalten. Die Betrüger holen am Zielort das Geld ab, bleiben dabei quasi anonym und machen sich ein schönes Leben.
Solche Stellenangebote sind jedoch von A bis Z illegal: Die neuste Welle der betrügerischen Spam-Mails stammte von Firmen namens Alleria AG oder Swiss Invest Ltd. Für Kantonspolizei Zürich Anlass genug, heute eine entsprechende Warnung vor solchen Angeboten zu veröffentlichen [1]. Nicht nur der Betrüger macht sich strafbar, sondern auch der Mittelsmann, über dessen Konto das Geld gewaschen wurde. Falls die Polizei auf Grund einer Strafanzeige Ermittlungen aufnimmt, sieht es für den Mittelsmann böse aus: Die Beamten werden sich bei den Recherchen vermutlich an den Grundsatz "folge dem Geld" halten. Das bedeutet, dass der meist einfach aufzuspürende Mittelsmann mit Sicherheit Ärger am Hals hat, während man den wahren Betrüger kaum je zu fassen bekommt.
Per E-Mail-Spam werden sehr viele "Schnell-reich-werden"-Angebote verbreitet. Lassen Sie von solchem generell die Finger, denn für alle gilt: Entweder sind die Angebote selbst illegal oder man versucht den Mail-Empfänger übers Ohr zu hauen. Im Zusammenhang mit diesen Geldwäsche-Jobs empfiehlt die Kantonspolizei, eigene Bankkonten niemals Drittpersonen zur Verfügung zu stellen.



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