News 17.10.2008, 08:00 Uhr

Sieben Smartphones im Test

Mails empfangen, surfen, Dokumente bearbeiten: Die neuen Smartphones genügen höchsten Ansprüchen und bieten eine komfortable Bedienung. Der PCtipp hat sieben Exemplare getestet.
Mehrere Stunden unterwegs und weder Mail- noch Internetzugriff: Für heutige Geschäftsleute ist das undenkbar. Die elektronische Post muss ausserhalb der Firma abrufbar sein. Genauso sollten sich wichtige Dokumente überall lesen und bearbeiten lassen. Am einfachsten und bequemsten geht das mit einem Smartphone, das dank geringer Grösse in jede Hosen- oder Hemdtasche passt.
Mit ihren grossen Displays und komfortablen Tastaturen bieten die Mobiltelefone genügend Bedienkomfort. Ausserdem sind die Zeiten vorbei, in denen Sie Ihr portables Büro nur heimlich hervorkramen durften. Heutige Smartphones sind chic und beeindrucken auch die Kollegen im Sitzungszimmer.
Der PCtipp vergleicht sieben aktuelle Smartphones. In der Übersichtstabelle finden Sie alle Details auf einen Blick. Die Preise sind Herstellerangaben und können vom Marktpreis abweichen. Spezialangebote von Mobilfunkanbietern wurden nicht berücksichtigt.
Aktuelle Business-Phones in der Übersicht
Unter der Lupe:
Apple iPhone 3G
BlackBerry Bold
HP iPAQ 914c
HTC S740
Nokia E71
Samsung SGH-F480 Touchwiz
Sony Ericsson G900
Ausdauer ist gefragt: Für ein Business-Smartphone ist Zuverlässigkeit Pflicht. Es darf unterwegs nicht plötzlich den Geist aufgeben. Deshalb ist eine lange Akkudauer notwendig. Laut Angaben der Hersteller schneiden in dieser Disziplin Nokias E71 und das Sony Ericsson G900 besonders gut ab. Die Batterie von Apples iPhone ist hingegen kaum businesstauglich und muss gemäss Anwenderberichten täglich aufgeladen werden.
Schnelles Internet: Bis auf Sony Ericssons G900 unterstützen alle Geräte den schnellen Datenübertragungsstandard HSDPA (High Speed Downlink Packet Access). Er erreicht im Idealfall eine Download-Rate von 7,2 Mbit/s. Das ist fürs Surfen und Herunterladen von grossen E-Mail-Anhängen wichtig.

Achtung: Wenn Sie oft mobil surfen, sollten Sie ...

Achtung: Wenn Sie oft mobil surfen, sollten Sie Ihrem Handy-Vertrag unbedingt eine Datenoption hinzufügen, da ansonsten Ihre Rechnung in ungeahnte Höhen schnellt. Bei Orange, Sunrise und Swisscom gibt es entsprechende Angebote, die für 10 bis 59 Franken monatlich Downloads von bis zu 2,5 GB beinhalten.
Konnektivität: Deutlich günstiger als über HSDPA surfen Sie via Drahtlostechnologie WLAN. An Bahnhöfen, Flughäfen, in grossen Hotels oder in Restaurants sind meist entsprechende Zugänge vorhanden, die Sie gegen Entgelt benutzen können. In immer mehr Schweizer Städten gibt es zudem kostenlose öffentliche WLAN-Knoten.
Einzig dem Samsung SGH-F480 Touchwiz fehlt eine WLAN-Schnittstelle. Dafür sind alle Mobiltelefone mit Bluetooth ausgestattet. Diese Schnittstelle ist wichtig, um mit anderen Handys per Funk grössere Datenmengen auszutauschen oder das Smartphone mit einem kabellosen Headset zu verbinden.
Betriebssystem: Die Funktionalität der unterschiedlichen Smartphone-Betriebssysteme ist sehr ähnlich, bei der Wahl des passenden Geräts aber entscheidend. Klären Sie vor dem Kauf unbedingt ab, ob das Betriebssystem Ihres Wunschgeräts z. B. die Synchronisation mit der Firmeninfrastruktur unterstützt. Ein Unternehmen benötigt ausserdem einen eigenen BlackBerry-Server, wenn Sie ein Smartphone dieses Herstellers mit Ihrer Arbeitsumgebung synchronisieren möchten.
Speicherplatz: E-Mail-Anhänge und Dokumente belegen rasch viel Speicherplatz. Das iPhone 3G bietet mit 8 oder 16 GB genügend Kapazität. Auch das BlackBerry Bold fasst rund ein Gigabyte an Daten. Alle anderen Smartphones werden standardmässig nur mit 110 bis 512 MB ausgeliefert. Diese können dafür im Gegensatz zum Apple iPhone 3G mit einer Speicherkarte aufgerüstet werden. Viel Geld kostet das nicht: 8-GB-Karten sind für rund 50 Franken erhältlich – Preistendenz sinkend.

Bedienkomfort: Wer Mails auf dem Handy schreibt ...

Bedienkomfort: Wer Mails auf dem Handy schreibt oder Dokumente bearbeitet, braucht bequeme Eingabemöglichkeiten. Vorbildlich ist die Tastatur des HTC S740, die sich komplett ausklappen lässt und mit Abstand die grössten Tasten hat. Ebenfalls praxistauglich sind die Tastaturen von BlackBerrys Bold, von HPs iPAQ 914c sowie von Nokias E71. Diese Smartphones haben eine richtige QWERTZ-Tastatur. Das Sony Ericsson G900 weist hingegen nur eine herkömmliche Handy-Tastatur mit jeweils drei Zeichen pro Taste auf.
Samsungs SGH-F480 Touchwiz und Apples iPhone 3G haben eine virtuelle Touch-Tastatur, die per Fingerberührung übers Display bedient wird. Diese Steuerung ist erst etwas ungewohnt, hat aber Vorteile: Die virtuellen Tasten verstauben nicht und lassen mehr Platz fürs Display.
Ausstattung: Alle Mobiltelefone in der Übersicht haben ähnliche Funktionen. Die wichtigste ist sicher Push-E-Mail. Sie dient zum direkten Abrufen von Nachrichten.
Auch das Bearbeiten von Word-, Excel- oder PowerPoint-Dokumenten ist dank Pocket Office mit allen Geräten möglich. Auf Apples iPhone 3G lassen sie sich zumindest betrachten. Ausserdem bietet dieses Handy genau wie Samsungs SGH-F480 Touchwiz eine Abspielmöglichkeit für Musik- und Videodateien. Im BlackBerry Bold und in Nokias E71 ist ebenfalls ein Musik-Player integriert. Das Sony Ericsson G900, HTCs S740 und Samsungs SGH-F80 Touchwiz bieten einen FM-Radioempfänger.
Fazit: Die Unterschiede zwischen den aktuellen Smartphones sind punkto Ausstattung und Features marginal. Jedes Gerät deckt die wichtigsten Business-Funktionen ab und eignet sich für den Einsatz im Geschäftsumfeld. Was allerdings die Bedienung und das Design angeht, bestehen grosse Differenzen. Hierbei spielt vor allem das Bedürfnis des Nutzers eine Rolle: Nicht jeder mag beispielsweise die grossen, berührungsempfindlichen Displays von Apples iPhone 3G oder von Samsungs SGH-F480 Touchwiz.
Erkundigen Sie sich vor dem Smartphone-Kauf unbedingt beim IT-Verantwortlichen Ihrer Firma, mit welchen Handy-Betriebssystemen z. B. der Outlook-Kalender synchronisiert werden kann. In der Regel schränkt das die Auswahl der in Frage kommenden Geräte schon stark ein. Gehen Sie anschliessend im Fachgeschäft vorbei und nehmen Sie das Wunschgerät in die Finger. Probieren Sie aus, ob es gut in der Hand liegt. Testen Sie ebenfalls die Tastatur, denn diese ist eines der wichtigsten Kriterien beim Kauf eines Business-Handys.

Autor(in) Reto Vogt



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