News 24.10.2012, 14:58 Uhr

Smartphone-Bakterien machen User krank

Die Touchscreens von Smartphones sind eine wahre Spielwiese für Bakterien und Viren. Die effiziente Reinigung der Displays gestaltet sich schwierig.
Die Touchscreens von Smartphones, die ihre User überallhin begleiten, ob auf dem Esstisch oder in der Toilette, sind ein idealer Nährboden für verschiedenste Krankheitserreger. Mehrere Studien haben erwiesen, dass die Bakterienbelastung von Smartphones selbst im Vergleich zu bekannten Keimschleudern wie PC-Tastaturen sehr hoch ist, wie das Wall Street Journal berichtet. Auch manche Viren können durch Berührung auf die Glasoberfläche der Mobiltelefone übertragen werden. Da viele Smartphone-Hersteller von aggressiven Reinigungsmitteln zum Säubern des Bildschirms abraten, sind die Optionen der User limitiert.
Optimal für Erreger
Nicht nur die Tatsache, dass Handys ihre User überallhin begleiten und so viele verschiedene Erreger aufsammeln, macht Smartphones zu effizienten Bazillenschleudern. Auch die Tatsache, dass die Mobiltelefone regelmässig in die Nähe von Mündern, Nasen und Ohren kommen, ist ein wichtiger Faktor. Das oft feuchte und warme Milieu unterstützt das Wachstum von Mikroorganismen. Die Schlieren, die auf benutzten Smartphones zu sehen sind, sind bereits ein aussagekräftiges Indiz für die Präsenz von Bakterien, die solche Schmutzfilme lieben.
Das Wall Street Journal hat acht zufällig ausgewählte Smartphones aus einer Firma in Chicago im Labor untersuchen lassen, um festzustellen, ob sich unter den auf den Touchscreens lebenden Organismen auch gefährliche Erreger befinden. Auf allen Geräten wurden starke Verunreinigungen mit coliformen Bakterien festgestellt, die normalerweise aus Fäkalien stammen. E. coli oder Staphylokokken waren dagegen nicht nachzuweisen. Dieser Befund deutet laut Experten auf mangelnde Hygiene hin. Eine andere Studie der University of Cape Coast in Ghana hat bei einer Untersuchung der Handys von 100 Studenten festgestellt, dass die Anzahl und Diversität der Mikroorganismen auf Smartphones extrem hoch ist.
Schwierige Reinigung
Experte Jeffrey Cane sagt, dass Smartphones als Infektionsquelle genauso gefährlich sind wie öffentliche Toiletten. Durchfall, Grippe und Augenentzündungen gehören zu den am häufigsten übertragenen Krankheiten. Eine Studie, die im Journal of Applied Microbiology veröffentlicht wurde, kommt zum Ergebnis, dass sogar 20 bis 30 Prozent der Viren sich problemlos durch eine Berührung auf einen Touchscreen übertragen lassen. Von einigen Erregern reichen bereits zehn Individuen, um einen Menschen krank zu machen. Um effektiv zu sein, muss eine Reinigung also sehr gründlich sein.
Selbst das Abwischen mit einem Mikrofasertuch, das bis zu 99 Prozent der Keime entfernen kann, reicht oft nicht aus, um die Infektionsgefahr zu bannen. Den besten Erfolg brachte in Versuchen eine Reinigung mit reinem Alkohol, der 100 Prozent der Bakterien vernichtete. Allerdings raten viele Mobiltelefonhersteller, darunter etwa Apple, strikt von der Verwendung aggressiver Reinigungsmittel ab. Der Marktführer im Bereich Touchscreen-Glas, Corning Gorilla Glass, sagt zwar, dass Reinigungsmittel wie Alkohol seinen Produkten nichts anhaben kann, kann das Versprechen aber nicht auf die Funktion der Mobiltelefone ausweiten.
Text: Pressetext.com/Markus Kessler

Autor(in) Pressemeldung



Kommentare
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purzel
24.10.2012
Wieder mal eine unnötige Panikmache, finde ich auch. Bakterien hat's nun mal überall. Sei es im Bus, im Zug. Wieviele Türgriffe fassen wir täglich an? Hab's noch nie gezählt. Und leider gibt es viele Menschen die selbst Bakterienschleudern sind, weil diese Grüsels nach dem Toilettengang die Hände nicht waschen.

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Masche
25.10.2012
Da ich mein Smartphone nie aus der Hand gebe (zwingend, da Firmeneigentum), sind die Viren und Bakterien darauf meine eigenen. Davon werde ich sicherlich nicht krank, oder aber ich bin es schon, wenn ich solche Bakterien ausscheide. Es ist zwar wahr und das wird durch Studien erhärtet, die wir vor Jahren selber durchgeführt haben, dass Telefone zu den potentesten Überträgern von krankmachenden Keimen gehören. Ich meine damit aber öffentliche Telefone in Telefonkabinen, wie sie früher üblich waren, oder in öffentlich zugänglichen Räumen. Eigentlich alles, was von mehreren Läuten mit den Händen angefasst wird, ist ein Ansteckungsrisiko. Ein Gräuel sind mir z.B. die Haltestangen aus Kunststoff in Tram, Bus und Bahnen (metallische Oberflächen, speziell solche aus poliertem rostfreiem Stahl, haben dagegen eine gewisse bakterienhemmende Wirkung, weshalb auch das Risiko, sich über Münzen etwas einzufangen, relativ gering ist, obwohl diese durch viele Hände gehen). Seit ich im Winter nach einer Fahrt in einem öffentlichen Verkehrsmittel konsequent die Hände wasche, bin ich kaum noch erkältet. Da aber bei einem Smartphone der Kreis der Benutzer in der Regel stark eingeschränkt ist und eine Ansteckung über den selben Personenkreis auch auf diversen anderen Wegen möglich ist, scheint mir die Warnung ziemlich in die Richtung Hysterie zu gehen.

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was
25.10.2012
Viren und anderes Zeugs Nichts einfacher als das. Mit einem Brillenputzlümpli die Glasoberfläche putzen und ein gutes Antivirusprogramm installieren ;-) Wo liegt das Problem?

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Masche
25.10.2012
Nichts einfacher als das. ... und ein gutes Antivirusprogramm installieren. Welches Antivirenprogramm empfiehlst Du für mein iPhone?

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schmidicom
29.10.2012
Welches Antivirenprogramm empfiehlst Du für mein iPhone?Den Mixer: http://www.pctipp.ch/news/hardware/64774/nicht_nachmachen_das_iphone_5_im_mixer.html Sorry aber das musste jetzt sein ;)